Dat Gebett van Franziskus

O Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens,

dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
dass ich verbinde, da wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum herrscht,
dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel drückt,
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich ein Licht anzünde, wo Finsternis regiert,
dass ich Freude bringe, wo Kummer wohnt.
Ach Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde,
sondern dass ich tröste,
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe,
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer hingibt, der empfängt,
wer sich selbst vergisst, der findet,
wer verzeiht, dem wird verziehen,
und wer da stirbt,
der erwacht zum ewigen Leben.

 

Herrgott, laot us ein Warktüg
för dienen Freeden wern,

dat ik leiven dau, wor'm Woot upeianner hett,
dat ik vergäben dau, wor'm sik
wat andeit,
dat ik verbinnen dau, wor Striet is,
dat ik dei Woahrheit segge, wor
Narrenkraom is,
dat ik den Glöven bringen dau, wor
dei Twievel drücket,
dat ik Haopen bringen dau, wor
dei Twievel eine Quaol is,
dat ik ein Lecht anmaok,
wor Düüsterkeit regeiert,
dat ik Fraide bringen dau, wor'm
verdraoten is.
Herrgott, laot mi sträven, nich dat ik Troost kriege,
sünner dat ik Troost gäben dau,
nich dat'm mi versteiht,
sünner dat ik verstaohn dau,
nich dat ik Leiv kriege,
sünner leiven dau.
Denn wekker gäben deit, dei krigg wat,
wekker sik sülvs vergäten deit, dei finnt,
wekker vergäben deit, den werd vergäben,
un wekker dor starvt,
dei waoket up för't ewige Läben.


In Platt bröcht vun Ludgerd Lüske
Bild: Rudi Witzke

7.4.2007


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