Dierten in'n Lüdschnack:
Dei feniensche Schlang

vun Behrend Böckmann


In't Plattdütsche gifft dat dei feniensche Adder (Kreuzotter) un dei Schnåk orrer den Wörm (Ringelnatter) un väle anner Schlangen. Ein Adder is ümmer böös, hinnerlistig un hett Gifttähn — un ward in männig Rädensoort mit 'n Fru vergläken. (Galanterie is even nich alltied ein plattdüütsch Kennteiken.)

Dei Ollsch "puust as 'ne Adder" will bedüden, dat s' vör Råsch schümt. Äbenso gifft dat den Schnack "sei stäkt as 'ne Adder", un wenn's nich ganz so feniensch is, denn is sei ümmer noch "tücksch as 'n Wörm" orrer "tücksch as 'ne Schlang". Dei Franzosen seihen dat so: "Ein tücksche Fru is noch leger as 'ne feninsche Adder". (Hemm dei Franzosen etwa ok dei Galanterie verliernt?!)

Wenn von 'n feniensch Adder, 'n tücksch orrer 'n würklich Schlang språken ward, denn hannelt sik dat ümmer üm 'n Fru. Nie nich ward dat einen Kierl nåsecht. Dei Eigenoorten von Addern un Schlangen, dei männig Frugensminsch andicht warden, gåhn taurüch up den Sünnenfall in't Paradies. Dor wiern dat Eva un dei Schlang, dei Adam taun Bikrupen nödigt hemm'. Un dat harr dei leiw Gott nich vörseihn un hett standepeh dei Minschen dormit afstråft, dat dat von dissen Momang an mit dat ewige Läben vörbi wier un sei all starben möten. Œwer Gott hett ok dei Schlang för ehr Daun dortau verdammt, dat s' för ümmer up'n Buk krupen un von'n Stoff läben süll. Wat se natürlich nich deit, denn Schlangen fräten ja anner Dierten.

Dei Schlang, dat is Düwelswark; un 'n Wief, finiensch as'n Adder, ward ok Düwelswief näumt. Anners as dat Wuurt Düwelskierl för ein' oewerdadigen, waaghalsigen Mannsminschen is Düwelswief meist nienich mit ein'n Biklang von Anerkennung farwt.

Œwer in anner Geschichten ward ut dei feniensch Adder sogor 'n fenienschen Drachen. Gaude Schlangen gifft dat nich! Un so gifft dat väle Rädensoorten, dei dit ünnerstütten. So heit dat taun Bispill in Frankriek: "Ut'n Schlang ward kein Aal, ok wenn man's noch so lang bråden deit."

Von dei mihr as hunnert Rädensoorten von un oewer Schlangen sallen hier noch 'n por vörstellt warden:

  • Dei Schlang is feniensch, ok wenn's ünner Blaumen licht.
  • Kümmt 'n Schlang in't Hus, ward dei Herr verdräben.
  • 'N Schlang wesselt dei Hut, oewer nich dei Tähn.
  • Wecker von'n Schlang bäten wür, hett ok Bang vör 'n lütten Strick.
  • Ein Schlang, dei man an'n Bussen warmt, kann ok stäken.
  • Tamme Schlangen hemm' ok Gift.
  • Schlangen leggen kein Duweneier.

Un ut Jucks ward von 'n Fru in anner Ümstänn' secht, dat's "von'n Schlang stäken wür".

slang
"Wat? Also ik swöör, tauminnst mit dat Jesuskindchen heff ik nix tau doon!"


30.11.2023

 


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