Horst Wernecke vertellt:

Prachers


"Riekdom un Povertee wasst up een Stamm", heet dat in en ol Sprickwoort. So is dat ok in de beiden Hansestädte Lübeck un Hamborg west. In de Mitt vun dat 16. Johrhunnert hett dat in jede Stadt wull so bi 4000 (veerdusend) Prachers geven, de up de Straaten un Plätz beddeln deen, un dat bi en Inwahnerschop vun noch nicht mol 20000 (twintigdusend). Laterhen wöör dat gor noch leeger. In Hamborg, so en Tüüg ut dat 18. Johrhunnert, funn een avends "Tausende der gesunkensten Geschöpfe auf den Wällen, Märkten und Plätzen, allesamt von Ungeziefer bedeckt, 2000 ohne Hemden und 600 ohne Decken, prügelten sich mit denselben Krücken herum, mit denen sie am Tage das Mitleid des Publikums erschlichen hatten."

Weer de updringliche Beddelee dagsöver för all de Börgers all leeg noog, so geev dat nachtsöver Klauerec, Överfäll un mennigmol ok Moord un Dootslag. De Grund för so en Plaag weer eenendeels de "Bauernbefreiung" in Holsteen, 'neem de Knechten un Lüttbuurn ut de Afhängigkeit vun de Gootsherrn entlaten wöörn un in Scharen na de Städte afwannern deen. Annerndeels wöörn de Levensmiddel un Wahnungen so düür, dat een dat gor nich mehr betahln kunn. Mehrstendeels help dat ok nix, wenn de Fruunslüüd mit anschaffen deen, dormit de Familje wat to bieten harr.


Pracher

Wenn dc Städte ok versöchen, den Tostand dörch "Slupwächters" Herr to warrn, so hett dat nie nich so richtig wat nütt. Slupwächters harrn, wenn de Stadtdoorn bi de eerst Düüster afsloten worrn weern, de Prachers binnen de Muurn uptogriepen un in't Tuchthuus to bringen, neem se för söß Maanden insparrt wöörn. Harr en Pracher sik bi de Beddelee mehrmals faatkriegen laten, denn kunn he ok 'n ganz Johr insitten un lehr dorbi, Döker, Strümp un Handschen hertostelln.

Nu weern de Slupwächters mehrstendeels Lüüd, de süllm an't Hungerdook nagen deen. Se hebbt sik oftins mit de Prachers verbrödert un mit de tohopen na de Schnapsflasch grepen. "Sluckwächters" hebbt de Lüüd denn op jüm seggt. In ganz Hamborg, Lübeck un Holsteen harrn de düttohalven 'n heel slecht Ansehn un wöörn jümmers verhöhnt un beschimpt, wenn se mol 'n Pracher afföhrn wulln. De namaligen "Prachervögte", de de Beddler ok dagsöver upgriepen dörven, güng dat nau noch so.

As eendaags in all de Städte Militär- odder ok Polizeipatrulljen insett wöörn, güng de Pracheree twors trüüch, man so richtig toenn weer de Plaag erst so bi 1800 rum, as de Städte regelrechte Armenpleger anstellen deen, de de Lüüd nicht blots vun de Straat halen, man de ok na ehr Nootlaag befragen deen un jüm wiesen, woans un wat se arbeiden kunnen. Nadem kregen 's 'n Arbeitsplatz bi'n Handwarker odder in en egens inricht Arbeitshuus. Keen gor nicht warken kunn, keem in't Armenhuus un wöör dor vun de Nonnen jüst so pleegt as de Süken in't Spitaal.


Na de Översicht över de Bidrääg
Literatur:
Prachervolk und Prachervögte. Aus: Hamburgs Vergangenheit, Georg Eilers.
Boysen und Maasch, Hamburg 1923
Das Bettlerunwesen nimmt überhand. Aus: Geschichte der Stadt Harnburg, Eckart Klessmann.
Hoffmann und Campe, Harnburg 1981

27.7.2014


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