De Grönauer Kapell. Teknen vun Jürgen Hagen

De brennen Dornbusch

Andacht an'n letzten Sünndag na Epiphanias, 13. Februar 2011, in de Tilgenkark St. Ägidien
vun Pastor i.R. Reinhard Reetz



Mose weer eensdaags mal wedder togangen un höödt de Schaap, de Jetro tohöörn dään. Düsse Mann weer ja sien Swigervader un de böverste Preester in Midian. Un as he de Schaap denn so över de Heid driven dee, do keem he an den Gootsbarg Horeb. Un hier maak Gott sien Engel sik em künnig in en Füürflamm, de ut enen Doornbusch rutkeem. Un he keek sik dat Spillwark lang an. Dat weer ja snaaksch: De Doornbusch stünn in Füür un Flammen, aver upbrennen dee he nich. Do Dacht Mose bi sik sülven: Da will ik doch mal neger rangaan un de Saak up den Grund kamen. Dat is ja en wunnerlichen Kraam. Wodennig schull dat wull togaan, dat de Busch nich dalbrennt?

As Gott nu seeg, dat he nieschierig weer un darum neger rankeem, do reep he em ut den Busch to: "Mose, Mose!" De see: "Ja, Herr?" Do see Gott to em: "Kumm jo nich neger ran! Treck dien Schoh af vun dien Fööt! Denn dat Flach, wo du up steihst, is hillig Land!"

Platt: Johannes Jessen

De Geschicht vun Mose hett uns al as Kinner bannig interesseert. Dat he vun sien Mudder in en Korf in dat Reed an Rand vun den Nil utsett worrn und dor vun den Pharao siene Dochter funnen is un an Königshoff upwussen is, hett sik anhöört as so'n Märken.

Aber denn warrt dat kriminell: As he seh, wo sien Volk, de Hebräers, vun de Ägypters as Sklaavs bi den Bu vun ehr Prachthüser trakteert und slaan worrn sünd, dor is he upbruust, un in sien Raasch hett he en ägyptischen Pisacker doot haut un is so to'n Mörder worrn.

He hett in en frömde Gegend utneihn müsst. Üm dat he ünnerkamen kunn, hett he heiraadt un müss as Harder bi sien Swiegervader Jetro dat Veh uppassen. Aver as he sik wiet af vun sien Volk un ok vun sien Gott föhlen de, dor weer Gott em ganz dichten bi. As he sien Dagwark nagüng, för sien Schaap niege Weidstäden in de Neegde vun en hogen Barg söcht hett, dor keem Gott em in de Mööt, en brennen Dornbusch stell he em in sien Weg.

To desülvig Tiet, wo dat de Kinner Israels in Pharao sien Land rein to elendig gahn is, dor keem wat Nieget för Gott sien Volk in'n Gang, in de Eensamkeit mirrn in de Stepp.


Bild: Rudi Witzke

In de Bibel steiht to lesen: De Dornbusch brennt, man he brennt nich up.

As Mose den brennen Dornbusch wies worrn is, dor weer he nieschierig und wull sik dat Spillwark ut de Neegte ankieken und de Saak up 'n Grund gahn.

Aber denn is he gewohr worrn, dat mit dat Füür Gott sien Engel as sien Baat em en Teken geven wull: Hör mal to! Gott hett di wat to seggen.

Und denn hett he en Stimm höört, de em mit sien Namen anropen hett: "Mose! Mose!"
Dor hett sik Mose bannig verfehrt und hett dat mit de Angst kregen. Is dat de allmächtig, strafen Gott? Will he mi as Mörder nu bi de Büx kriegen?
"Ja, Herr!" hett he beverig un bang antert.
"Kumm ja nich neeger ran, treck dien Schoh af vun dien Fööt! Denn dat Flach, wo du up steihst, is hillig Land!", hett he denn höört.

De ööd lerrig Stepp — en alldääglichen, langwieligen Ort — warrt to en hillig Ort, en Ort, wo du Gott drapen kannst? Den allmächtigen, ievernden Gott, vör denn Moses wegloopen is?

Aber de Stimm hett sik denn sülvens bekannt maakt as de Stimm vun den Gott, de in verleden Tieden al to Mose sien Vöröllern Abraham, Isaak und Jakob reedt hett, de he an de Hand nahmen, se segent und bewohrt hett.

Liekers hett Mose en slecht Geweten. He trock sien Mantel vör 't Gesicht. He weer bang, Gott in de Ogen to sehn. Dat Licht vun den brennen Dornbusch hett he nich uthollen, wieldat he meen, dat Gott sülvens in dat brennen Licht is.

Aber Gott in sien Hilligkeit is nicht in en Dornbusch, ok nich, wenn de brennen deit, ok nich in anner Naturbegeevnisse. De sünd blots Teekens, de uns afhorchen laten.

Gott maakt keen Schau un Spektakel, dörch dat he de Minschen schuddern laten un bang maken will, dat se sik füügt.

He kunn nie nich sehn warrn, op keen en Art. Liekers is he an't Warken.
Du warst, ok wenn du noch so to'n Bevern kümmst, nix gewohr, wenn du nich ruhig warst und di vun Gott anreden lettst. He spreek to di dörch sien Wort, so as he ok to Mose spreken hett: Ik weet Bescheed!
"Ik heff de Not vun mien Volk in Ägypten wull sehn und ehr Schrien över ehr Vöögts wull hört. Ja, ik weet goot, wat se allens to lieden hebbt. Dorüm bün ik nu hendal kamen. Ik will ehr ut de Ägypter ehr Hand redden un ut dit Land rutbringen in en smuck un wiet Land, wo dat Melk und Honig in Hüll und Füll gifft. Und nu will ik di to Pharao henschicken und du sallst mien Volk Israel ut Ägypten rutföhren."

Mose hett dat toeerst nicht glöven kunnt: "Wat, ik sall to Pharao gahn und de Kinner Israels ut dat Land rutföhren? Dor bün ik nich de Mann to! Ik war in Ägypten as Mörder söcht! Dat geiht wohrhaftig nich!"
Dor hett Gott to em antert:
"Dat hett nix to seggen! Ik bün mit di und ik stah di bi!
Und dit sall nu dat Teken dorför wesen, dat ik di schicken do: Wenn du dat Volk ut Ägypten rutbringst, denn schüllt ji Gott an dissen Barg denen un em de Ehr geven."

Nu warrt de Barg in de Stepp to'n Teken dorför, dat Gott sien Volk in en gode Tokunft lieden wull, warrt to'n Gottesbarg, ehrer dat Mose up em rup stiegen is.
Aber noch föhlt sik Mose nicht afsekert und noog legitimeert. He bruukt wat, womit he de twiefelmödigen Minschen övertügen kann:
"Wenn ik nu aber to de Kinner Israel henkaam un de mi denn fraagt: Wo heet de denn, de di den Updrag geven hett? Wat sall ik denn seggen?"
Gott hett em keen Naam seggt, aber en Verspreken:
"Ik bün dor, und warr jümmers dor sien. So sallst du to de Kinner Israels seggen: 'Ik bün dor' hett mi to ju schickt."

Gott is keen philosophischen Gedanken, he lett sik nich beschrieben und verkloren. Keen Naam kunn em fastleggen, em ümschrieven. Keeneen kunn över em verfögen. Aber he warrt jümmer al dor sien un sik dor upwiesen, wo he siene Minschen to ehr Heil un Weelsien hinhebben wull.

Gott hannelt in Geschichten, in dat, wat passeeren deit. Dat passeert ob jümmers niege un nie nich verwachtet Aart un Wies. Gott sien Hanneln kann nicht in Regels packt warrn, kunn nicht verwalt warrn, as dat de Minschen in ehr Globensgemeenschapten doon wullen.
Ok uns Globen warrt to en Geschicht mit Gott, jedeen hett dorbi sien egen Beleven.

So höllt dat de hebräische Bibel in all, wat dor to lesen is: se vertellt lebennige Geschichten mit Gott, in de de Allmächtige, Gnädige wiet vörut kieken un in grote Översicht barmhartig hanneln deit. Un dorto söcht Gott sik jümmer Helpers ut, de in sien Namen un alleen ut siene Kraft sien Wark in Gang bringt und dörchhollt.

So en Helper und Warktüüch is Mose west.
Över Schuld und Wöördigkeit warrt gor nich snackt. Gott hett em sien Schuld vergeven, wiel dat he em den Updrag anvertruut, sien afmaracht Volk in de Frieheit to bringen.
Mose is praat, he will dat so utföhren, as Gott sik dat utdacht hett! He hett sien Schoh uttrocken, is in Ehrforcht in de Knee gahn.

Ik bün de, de för ju dor is, de alltiets för ju dor sien warrt! Dat hett ok för uns hütig Minschen sien Gülligkeit.
In Jesus Christus hett Gott uns dat am düütlichsten upwiest. Dörch em hett he sik in sien Leevde to sien Kinners nich blots en Namen, liekers sik en Gesicht geven. Dörch em hett he uns los und frie vun uns Vergangenheit maakt un uns ganz niege Utsichten apen maakt. Christus hett in sien göttlich Vullmacht seggt:
"Wer mi süht, de süht den Vader!" un
"Ik bün bi ju alle Daag bet an dat Enn von de Welt!"

Christus hett uns ganz klor weten laten, dat wi uns frie maken köönt vun Billers un Vörstellungen, de uns Gedanken vun Gott fastleggen wullen.
Ok mien Schülligkeit sparrt mi nich in. Ik war beleven, dat in mi un üm mi rüm wat brennen deit: Schüll, olle Kamellen, Gewees und Armwark. Aber ik müss dorbi nich sülvens verbrennen. Ik kunn frie und los in mien Tokunft gahn, so as Mose dat mit sien Volk tostann bröcht hett. Frieheit heet aber ok, dat ik up mi nehmen müss, dat ik allns achter mi laat, dat ik in Twiefel kamen kann, dat ik unseker warr un in Gefahr kaam.

Wi sünd bang, dat dat in Tokunft den Gott, den wi in uns Kinnertieden kennenlehrnt hebbt, nich mehr geben warrt un wi warrt uns lengen na de Fleeschpött vun de verleden Tieden, wo dat mit de Religion noch siene pükenfeine Richtigkeit hat hett. Düsse Spannung mööt wi uthollen mit Gott sien Toseggen: Ik warr sien, de ik sien warr, ok wenn keeneen mit mi mehr reken deit.

Dat kann uns Stütt und Hölp in uns egen Nootlaag warrn, wenn to 'n Bispill uns Arbeit verlustig geiht, wenn uns en wichtigen Minschen afhannen kümmt, wenn wi schüllig, krank un old warrn. Mit dissen Namen "Ik warr sien, de ik sien warr" köönt wi wiss sien, dat Gott sik in jedeen Tostand vun uns Leben as de Kraft upwiest, de uns överleven lett un uns niege Sinnhaftigkeit un Moot schenken deit.

Dorup grünnt uns Seekerheit un Vertruun, so as dat Lothar Petzold 1973 in een Gedicht utdrückt hett:

Du kunnst nich deper fallen, as nur in Gott sien Hand,
de he to'n Heil uns allen barmhartig hett utspannt.
Wi sünd vun Gott ümgeven, ok hier in Ruum und Tiet
un warrn ok sien un leben bi Gott in Ewigkeit.

Amen.


20.2.2011


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