"Hmmm... wokeen bün ik? Bün ik ein orr Männig?"

Männig un männigein

vun Gisela Reink


Nee, so wat oewer ok! Dat wier 'ne Uprägung! Dei kann ick nich för mi behollen. Klock soeben har ick all'n Friseur-Termin. Ick brukte 'ne Dauerwell. Dorna brukte ick mien tweites Frühstück un'n Pott Kaffee. Kum har ick ein'n Schluck drunken, dor bimmelte dat Telefon. Hans, dei eis uns Vörsitter wäst is, röp an un vertellte mi, dat 'ne Inladung tau "Platt för hüüt un morgen" ut Mölln ankamen wier un hei mi dei mailen wür. Na, dat freute mi dull. Ick bün nämlich giern bi den' plattdütschen Dag dorbi.

"Ja, un denn is dor noch wat", säd Hans. "Ein' Fru von dei Insel Rügen hett mi anraupen. Du hest in dienen Bericht oewer dei Insel Vilm von einen Maler Männig wat schräben. Dor will sei mihr weiten." "Männig? Oewer so einen Maler heff ick ganz gewiss nich schräben. Dor möt ick in miene Upteiknungen nakieken." Den' Namen har'ck noch nie nich hürt hatt. Wat nu? Hans keek in dat Internet. "Ja, dor steiht Männig. Also, dei Fru röppt di an."


"Wat schall ik malen, wenn ik en Sülvstporträt maken will? Bün ik denn en Gruppenbild?"

Kum har ick den' Hürer uplecht, dor bimmelte dat Telefon werrer.

Ein' Fru Buer mell'te sick. Ehre Sprak wier angenehm, ehre Fragen von ehre Siet ut konkret, oewer för mi 'n bäten dörcheinanner, wiel ick gor nich wüsste, worüm dat gahn süll.
Sei beröp sick up mienen Reisebericht von dei Insel Vilm an'n 8. Mai 2008. Ick wier in'n Fernsehen wäst un dei Text wier ok irgendwo vörläst worden.
"Wo hemm Sei dissen Text oewerall veröffentlicht?", fragte sei gra'tau.
Wat süll dei Frag'? Moeglichst ruhig sä' ick: "Nirgendwo. Ick schrief för mi un miene Frünn'. An Hans schick ick den' Text per E-mail. Hei lecht denn siene schönen Fotos dortau un fragt mi, ob hei dat för uns' Johresringler up uns' Internet-Siet setten dörf. Na, klor! Denn können dei doch ok uns' Beläwnisse naläsen. Af un an fragt hei mi, ob hei dat an Plattpartu schicken dörf. Ok dorgägen heff ick gor nicks. Ick freu mi sogor, wenn uns' Reisen in Schleswig-Holstein läst warden."


"Ik mutt mi sülvst finnen... up düsse Palett..."

"Ja, oewer Sei hemm in Ehren Bericht ein'n Maler Männig anmarkt. Dei sall ein Bild von dei Insel Vilm malt hemm'. Dat Bild mit 'ne Bäk kann dor gor nich malt worden sien. Dei Landschaft is nich dei Insel. Wat weiten Sei oewer dissen Maler? Worüm hemm Sei gra den' nömt, as Sei von 300 Maler schräben hemm? Ick befat mi mit all dei Maler. Ick heff dissen Namen nich funnen. Wat weiten Sei oewer den' Maler Männig?"
Ick wier platt. Dat is nich miene Ort, wat tau schrieben, wat mi unbekannt is. "Also, schräben heff ick ganz kort oewer Fritz Reuter, wiel dei NDR mi wat fragte. Den' Namen Männig oewer hür ick hüt tau'n iersten Mal. Ick möt ierst miene Ünnerlagen rutersäuken. Denn mell ick mi."
Wi verbleben so. Ick kreech ehre Telefonnummer. Denn reet ick alle Ünnerlagen ut mien Schapp un keek dei dörch. Ja, den' Satz mit dei 300 Maler fünn ick, oewer nicks oewer den Maler Männig.

Bloten nich in Panik geraden… Ick sett'te mi an den' Computerdisch un sä' lut: "Männig! Männig! Männig!" Miteis har ick dei Gesichter von Murring un Varring vör mi. Dei schnackten grundsätzlich platt. Sei benutzten öfter dei Würd "männig, männigmal, männigein", wat nicks anners bedüden ded as hoochdüütsch "mancher, manchmal, manch einer". Mi güng ein Licht up. Dat künn viellicht 'ne Verwesselung sien. Ick röp Hans an.
"Du, ick heff keinen Maler Männig funnen. Wo finn ick den' Text up'n Computer? In Wunnerwarken steiht ok nicks von em binnen."
"Na, denn kiek doch bi Herrn Google na! Gäw Insel Vilm Wunnerwarken in."


"Hmmm... ik glööv, ik maal solang eenfach — Se!"

Dat makte ick. Dor wier all mien Text bi Plattpartu tau seihn. Ick füng an tau läsen. Ünner dat Bild von ein' schönet Ruhrdackhus läs ick: "Männig ein Künstler leiwt dei Winterstiet orrer den' Harwst. Ein anner treckt dat Frühjohr vör."

Hurra! Dat wier't! So stünn dat ok in miene Ünnerlagen tau Hus. Wecker uns' plattdüütsche Sprak nich kann, dei künn dat Wuurt tatsächlich för den'n Maler Männig hollen, oewer wenn dat so wäst wier, denn har ick up jeden Fall sienen Vörnamen dorvörsett'. Na Fru Professor Herrmann-Winter har ick allerdings männigein tausamenschrieben müsst. Klor güng ut dissen Satz hervör, dat mancher, mancheiner meint wier. Har ick den' Maler Männig meint hatt, na, denn har ick up jeden Fall schräben: Männig, ein Künstler, leiwt dei Winterstiet.

Mi föllen väle Stein' von miene Bost. Ick röp Fru Buer an un verklorte ehr, dat dat Wuurt männig rein gor nicks mit den'n Maler Männig tau daun har. Dor sei ok kein Plattdüütsch kann, sä' ick ehr noch, dat sei in dat plattdüütsche Würderbauk von Fru Professor Herrmann-Winter nakieken kann. Dor steiht allens binn'n.

Nu vertellte mi Fru Buer, dat ein Ehepoor, dat siehr an uns Land hängen deit, bi 'ne Hushaltsuplösung in dat Erzgebirge ein Bild von Maler Männig seihn har. Dor dei Lüd mienen Text in dat Internet läst harn, glöften sei, dat dat Wuurt Männig bloten disser Maler sien künn. Dat süll dei Grund för den' Billerkop sien. Dor ick dei Insel Vilm beschräben har, wier dat Bild natürlich up Vilm malt worden, dat wier för dei Köper total klor. In Erinnerung an Vilm wullt'n sei dat Bild köpen un natürlich väl mihr oewer den' Maler weiten. Dorüm wennten sei sick an Fru Buer.


"Stillholln! Nich bewegen!"

Dei stellte fast, dat dei Bäk gor nich up dei Insel fleiten künn. Dei Planten, Blaumen un Böm wüssen dor ok nich. Dat seech iehrer na Mittelgebirge ut. Sei künn nich begriepen, worüm ick einen unbekannten Maler nömte, wo doch väle berühmte dor wäst wier'n. Dei Mann, dei mit uns den' Inselrundgang makt har, har up keinen Fall dissen Namen secht hatt. Woher denn ok! Männig wier nich dor wäst un künn denn jo woll kein Bild von dei Insel Vilm malt hemm'. Oh, wat wür uns licht üm't Hart!

So kann männigein Verwesselung entstahn, un dei hoge Technik schickt disse Irrtümer in dei wiede Welt. Fru Buer, Hans un ick wier'n bannig froh. Dei Sak wier fix klärt worden. Wat för 'ne Freu!!

Wat lihr ick dorut? Dei Geschichten ligg'n nich bloten up dei Strat, nee, nee, sei kamen gra'wechs ok dörch dat Internet up einen tau!


5.6.2016


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