Vadder Hörnig

vun Heinz Tiekötter


"Antina", so heet Hein sien Seilschipp. Dat weer 'n Keunigskrüzer 33 un harr 42 m² an'n Wind un ümunbi soßunhalf Tünnen Verdrängung. Sommerdags leeg de "Antina" in Hilligenhoben. In'n Winter stunn se hooch un dreug bi Buer Schröder op Fehmarn. Siene grote Halle för Getreide weer denn leddig. In'n Winter hett en Schipper 'n Barg Arbeit to bewältigen: He harr dat Ünnerwoterschipp aftowuschen un nee mit Antifouling pönen. De Butenhaut mutt poliert warrn un allens ward opfrischt un op Schick bröcht. Dat Rigg — Mast un Boom un Wanten un Stagen — ward ünnersöcht, oilt un infett. Mit düsse Arbeit vergoht Dogen un Weken, denn meist steiht de Schipper alleen dorvör. Frünn, de Sommerdags geern mitfohrn wüllt, hebbt in'n Winter meist keen Tiet.
De loten eerst vun sik heurn, wenn allens fardig is.

Hein mook grood 'n lütten Verholer un seet mit 'n Beerbuddel boben in de Plicht vun siene Antina, as de grote Döör vun dat Loger opgüng un en Wohnmobil in de Halle keem. Ut den Wogen steeg en ollerhaftigen Mann so üm de Söbentig. He schuuf de Döör wedder to un keek sik üm, of he alleen weer. As he Hein boben op sien Schipp wies woor, wink he em to. Hein hett trüch wunken. Dat weer mol 'n netten Gast. De Mann hool sik en griesen Kittel ut sien Wohnmobil, stell 'ne Ledder an sien Schipp un klatter för sien Oller teemlich leifig an Deck.

Hein güng wedder ünner Deck an siene Arbeit. Üm de Meddagstiet klopp een vun buten an dat Schipp. De Mann in den griesen Kittel stunn ünnen un keek no Hein rop. He froog Hein, wat he wull Lust op'n Töller Heuhnersupp harr. He harr Supp kookt un noog dorvun. De beiden Segler moken sik mit'n anner bekannt. De Mann hett Hörnig heten un keem ut Berlin. Se harr'n nette Ünnerhollung bien Eten.

Hein wull weten, woneem Hörnig in Sommer mit sien Schipp liggt. Hörnig lach un säe, dat he keen fasten Hoben bruken däe. Wenn he sien Schipp utrüst harr, smeten siene Fro un he de Lienen los. Trüch kemen se jümmers eerst in Harvst. Denn stellten se dat Schipp hier ünner un moken jemmer Wohnmobil kloor. In'n Winter weern se denn dormit an de Middelmeerküst ünnerwegens. — Mann, wat kloke Lüüd! Dat mook Hein richtig needsch.

Een Johr loter freiten de beiden sik, as se sik wedder to de Winterarbeit bi Buer Schröder in de Getreidehall drepen. Noch 'n Johr wieder weer Hörnig grod an Utrümen, as Hein in de Halle keem. Hörnig vertell, dat he sien Schipp verköfft harr. Hein nickköppt un säe, dat jichtenswann de Ogenblick kümmt, wo du wegen dien Oller mit de Schipperee opheurn müsst. Hörnig lach luut op un meen, so wiet weer dat bi em ober noch lang nich; he harr sik bloots een grötteret Schipp köfft. In Mai neegstet Johr weer Taufe un he würr sik freien, wenn Hein vörbiekeek un mit dorbi weer. Hörnig wull em rechtiedig 'ne Koort schicken. Hein segg em fast to.

In'n Mai mook Hein sik op'n Weg no Burgtiefe. Op de Autobohn geev dat 'n Stau un dorüm keem he nich rechtiedig to de Fier an. As he in Burgtiefe ut sien Wogen klatter, seh he op den Rundsteeg 'n Barg Minschen stohn. Een vun de Schepen harr öber de Toppen flaggt. Man as'n Dööp seh dat nich ut; dorför stunnen de Lüüd veel to still op den Steeg. Hein froog den Hobenmeister, wat door loos weer, un de vertell em, dat Vadder Hörnig vör 'ne Stünn mit'n Slaganfall umkippt weer. Se harrn fortsens den Nootarzt ropen. Man de kunn nich mehr helpen. Vadder Hörnig weer doot!

Op siene Trüchfohrt hett Hein lang doröber sinniert, wat dat nu truurig weer orrer een grotet Geschenk is, wenn de Lebe Gott di in den Momang afhoolt, wo du de gröttste Freid hest. Antwurt dorop hett Hein nich funnen. He denkt dor jümmers noch öber no. Wat meenst du?


Foto Seilhoben: strikers/pixabay
Foto Seilscheep: Anestiev/pixabay
Biller vun'n Dood: Rudi Witzke
29.5.2018


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