Ut de Muuskist:
Dode Küken un lustige Leder

van Willi Höfig


De niege plattdüütsche Literatuur füng in'e Merrn van de 19. Eeuw an. Klaus Groth sien Quickborn un Fritz Reuter siene Läuschen un Riemels kemen beide 1853 rut. Tweehunnert of dreehunnert Johren lang weer daar vörher en deepet swattet Lock west. De Wetenschap seggt: In de 16. Eeuw warrt dat Plattdüütsche ut de allgemeen Schriftspraak meist ganz un gor rutsmeten (Joh. Fried. August Kinderling in sien Book Geschichte der Nieder-Sächsischen oder sogenannten Plattdeutschen Sprache…, Magdeborg 1800). Dat stimmt, un dat stimmt ok wedder nich, as dat mit de mehrsten Saken is. Denn ene Spoor blifft doch ok in de düstersten Tieden. In use Muuskist findt sik 'ne hele Reeg van plattdüütsche Versen, tominnst ut dat 18. Johrhunnert. In den Kleynen feynen Almanach, den Friedrich Nicolai 1777 tohoopbrocht harr, stunn dat Vierlander Baurliedlein:

O Moder! o Moder! Min Kücken is dod,
Harst du min Kücken to eten gegeben,
So wär' min Kücken bi Leben gebleben;
O Moder! o Moder! min Kücken is dod.

Dissen lütten Kinnervers kennt de Lüüd dunnemals ok in Köln un in Meurs, in de 1750er Johren as 'n Leed to Karneval —

O Mooder, de Finken sin dood,
Se freet kin Krömmelschen Brod!
"Hätt's de de Finken te freete gegewen,
So wören de Finken an't Lewen geblewen."
O Mooder, de Finken son dood!

Ut desülvige Tiet is ok woll de Sülv-Reklaam van en Deern ut Osnabrück:

Wacker Mäken bün ik
Rode Strümp dreeg ik
Kann stricken, kann neihen
Kann'n Haspel goot dreihen,
Kann woll noch wat mehr …

Achim von Arnim un Clemens Brentano hefft dat in't Hoochdüütsche brocht un 1806 in ehr beropen Lederbook Des Knaben Wunderhorn upnahmen, daar steiht denn över Hast Du auch was gelernt?

Ene Schrieversfro, en' Schrieversmann kennt wi van disse Riemels nich. De se upschreven harrn, hefft Volkslied daarto seggt. Lüüd, de meent, se kunn' in Kinnerversen un in Leder van Leevde un Doot, de se up Markt un Straten hören deen, den Anfang van alle Poesie finnen: Arnim un Brentano, Herder, Goethe, de Bröder Grimm; un ok Justus Möser, Politiker un Schrieversmann (1720 — 1794). He holp Nicolai bi sienen Almanach un stüerte em Texten to, de he in siene Stadt Osnabrück funnen harr, as dat Westfäälsche Leevsleed:

Liese, leve lütke Deern,
Du mien trute Mäken;
Na di friet ik harten geern,
As' ik en beten ete
Von dem stuten Botter-Broed,
Mien Hartleeve true Bloet,
Lebe lütke Deeren,
Na di friet ik geeren.

O wie pocket mi mien Hart,
Mi in mienem Lieve,
Von verwognem groten Smart,
Eer'k di hebbe tom Wieve,
Hedde di ok so liedend gern,
Liese, leeve lüte Deern,
Bald in mienen Armen,
Damper di to warmen.

Doch ik bün nich all to riek,
Hebbe nich veel tom Besten,
As' een lütken Fischen Diek,
Un twee Höner Nesten,
Ene lütte bunte Koh,
Un twe brune noch daarto,
Achte lütte Farken,
Un tweehundert Marken.

Man ik bün en fixen Knecht
Magst du mi wol glöwen,
Ehrlich, fromm, getru, un recht,
'k will di nix vor öven,
Ei so nimm to'n Unterpfand,
Dissen blagen Hosenband,
Den ik dienetwegen,
Hebbe so lange tregen.

Nicolai, dat mutt seggt warrn, dacht nich an Poesie un Literatuur, as he den Almanach schreev. He wull sik över de romantischen Dichterslüüd lustig maken, de wunner wat in de Riemels söken deen, de ehr' Knechten un Wichter sungen. De Pointe an'n Sluss hett he woll daarto funnen, mi dücht, de hett Möser em nich schreven.

Dat Neddersassisch Leed, wat nu kümmt, stammt ok ut Möser siene Pappiern. De Faten, de wi hier lesen köönt, is eerst 1893 upschreven worrn, man dat Leed is tominnst 150 Johr öller. Goethe harr dat bi Achim un Brentano leest un geev sien Menen daarto: "Sehr lobenswürdig, von der recht gut lyrisch-episch-dramatischen Art." He harr dat eernst meent un nich ironisch, as een meist göwen kunn.

Lichter Troost.

Nun laet uns sengn dat Abendleed,
Denn wi mötet gan;
Dat Känn'ken mit dem Wine
Dat laten wi stan.

Dat Kännken mit dem Wine
Dat moet getrunken sien,
Also moet dat Abendleed
Gesungen, sungen sien.

Een Känntken wolln wi drinken
Keen Geld habn wi nich meer;
De Wirt will uns wol borgen,
So lange wirs begeer.

Wol unterm Tannenbaume
Allda ick lag
In Mines Feinsliebkens Arme
Die liebe, lange Nacht.

Die Blä'er von de Bäumen
Die fallen ob mi:
Dat mi min Schatz verlaten het,
Dat fröet mi.

Dat mi min Schatz verlaten het,
Dat kommt alsö:
Sie dacht sick to verbetern
Und betrog sick darmö.

Des Abends wenn et late is,
Sund hei wol vor der Thüer
Mit sinem blanken Schwerde
Stund hei dafüer.

Mit sinem blanken Schwerde
Glik as een Held
Mit em will ick et wagen
Int wiete, wiete Feld.

Mit em will ick et wagen
To Water und to Land.
Dat mi min Schatz verlaten het,
Dat givt mi keene Schand.

In't Münsterland is dat'n beten anners sungen worrn:

Nu will wi singen dat Aendleed, nu wi willt gahn,
Dat Tönneken met dem Beere dat laten wi stahn.
Een Kröseken will wy noch drinken, keen Geld hebbe wy nich meer,
De Wert sall us wol borgen, behüd us God de Heer!

Egentlich sünd dat twee Leder: en Drinkleed (de eersten dree Strophen) un en Leevsleed, man een, dat trurig utgahn deit.

Wenn Leder sungen un eerst later upschreven warrt, kümmt daar mennichmal wat dör'nanner, de Een kennt dat up disse Oort, de Tweete hett daar ganz annere Wöör to lehrt. Bi disse Oort Leder steiht nix fast, dat gifft blots Varianten. Wi weet jo ok nich, wokeen de maakt hett. Un so warrt se denn jümmer 'n beten anne Siet stellt. Volkslied, dat mutt woll wat anneret wesen as de Verse, de en echten Dichter schreven deit.

Mi dücht, de so denkt, de hefft sik verdoon. Man daar mutt elkeen sülven över oordelen. Mi deit dat meist leed, dat ik hier nich en heelet Book daarvan tohoopbringen kann. Wi kümmt daar mal wedder up t'rüch.


Översicht över de Muuskist
22.5.2016

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