Vun Heven in de deepsten Grünnen...


Von Himmel in die tiefsten Klüfte
Ein milder Stern herniederlacht;
Vom Tannenwalde steigen Düfte
Und hauchen durch die Winterlüfte,
Und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,
Das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken
Mich lieblich heimatlich verlocken
In märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,
Anbetend, staunend muß ich stehn;
Es sinkt auf meine Augenlider
Ein goldner Kindertraum hernieder,
Ich fühl's — ein Wunder ist geschehn.

Vun Heven in de deepsten Grünnen
dor fallt en sachten Steern sien Licht.
Ut Dannenwoold will Duft sik winnen
un fiechelt dör de Winterwinnen
un Nacht warrt as vun Karsen licht.

Dor hett mien Hart sik warm verschraken:
Dat is wohraftig Wiehnachtstied!
Wiether de Karkenklock ehr Slagen
will leeftallig na Huus mi dragen
dör Märkenstillnis wied un sied.

En frame Töver höllt mi fungen,
mit Macht kümmt Beden över mi:
Sacht sinkt, mit Wirklichkeit verslungen,
de Gulddroom vun en lütten Jungen —
as wenn jüst nu en Wunner schüh.

Theodor Storm
Översetten: Marlou Lessing

16.12.2019

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