Dei
Geschicht von Müller-Melk
navertellt vun H. Jürgen Grebin
Disse Müller kümmt ut dat Land Bayern, ganz inn Süden
von Düütschland, genau ut Aretsried. Un dat wat hei in sien
Fabrik maakt, kennt ji bestimmt, is inn Supermarkt tau seihn.
Disse Herr Müller maakt lurer Saaken ut Melk. Oewer eigentlich
gäben dei Käuh dei Melk, oewer Herr Müller verpackt
sei schön und sorgt dorför, dat sei inn Supermarkt kaamt,
wo ji dei köpen koent.
Sogor Herr Bohlen ut Hamburg an de Elw hett dorför Reklaam maakt.
Weil nu Herr Müller ein Ünnernähmer is, hett hei dacht,
hei ünnernimmt wat und buucht ne niege Fabrik. Un tworst in Sachsen,
in ein von dei niegen Bunnslänner inn Osten.
Eigentlich
bruukt hier keiner ne niege Melkfabrik, weil't schon genuch dorvon
giwwt un dei maaken schon genuch Melkprodukte.
Oewer Herr Mülller hett ein gaude Nääs un buucht trotzdem,
denn weil de Sachsenlüüd ganz arme Lüüd sünd
und kein Arbeitsstellen hemm, giwwt dat Land Sachsen för denn
Niebu von Fabriken orrentlich Geld dortau. Arbeitsstellen kann man
inn Ünnerscheit tau Melkprodukte nie genuch hemm.
Herr Müller hett sien'n Andrach utfüllt, tau de Post bröcht
un awschickt. Poor Dach spärer hett em dann dat Land Sachsen
un dei Oberen von dei EU in Brüssel einen Scheck öwer söbentich
Milljonen Euro schickt, dat is ne Tahl mit söben Null'n
ganz väl Geld, miehr as in juch Sporswien passt.
Dei Herr Müller hett ne niege Fabrik buucht und 158 Lüüd
instellt. Hurra, Herr Müller!
Naher, dei Fabrik hett ganz väl Melkprodukte herstellt, hett
hei markt, dat hei sei gornich all verköpen kann, denn dorvon
giwwt dat genuch von dei Fabriken und von dei Melk. Ach ja,
eigentlich hett hei dat schon vörher wüßt, ok dei
Minschen von Land Sachsen un dei EU hemm dat wüßt
dat is nämlich kein Geheimnis, dat weit jeder. Dat Geld hemm
sei em trotzdem gäben. Dat is je nich ehr Geld, sondern juch.
Dat klingt komisch, is oewer so!
Also, wat hett hei maakt, dei Herr Müller?
In
Niedersachsen, dat is tämlich wiet in Nurden, hett dei Herr Müller
ok ein Fabrik. Dei steht dor schon fiefunachtig Johr und irgendwann
harr Herr Müller sei köfft. Weil hei jetzt dei schöne
niege Fabrik in Sachsen hett, hett Herr Müller dei oll Fabrik
in Niedersachsen nich miehr bruukt, hei hett sei schlaten un dei 185
Minschen hemm ehr Arbeid verluurn. Wenn ji in dei Schaul gaud uppasst
hebbt, dann hewwt ji säker schon markt, dat dei Herr Müller
17 Arbeitsstellen weniger schafft hett, as hei awbuucht hett. Dorför
hett hei 70 Milljonen Euro bekamen. Wenn ji jetzt dei 70.0000.000
dörch 17 deilt, dorför koent ji ruhich einen Daschenräkner
nähmen, dann weit ji, dat dei Herr Müller för jede
kaputtmaakte Arbeitsstell oewer 4.000.000 Euro krägen hett.
Da lacht un freut sick dei Herr Müller natürlich
nur, wenn kein Minsch hensüht. Süst kiekt hei ganz trurich
un vertellt jeden, wie slecht em dat geiht.
Oewer
dei Herr Müller sitt nich nur rüm, sondern hei sorcht dorför,
dat em dat bärer geiht.
Hei is nämlich siehr sporsam, dei Herr Müller...
Säker kennt ji dei Bechers, in dei früher dei Melk von Herrn
Müller verkööpt wür. Dei smeckt gaud un dor passen
500 ml rin, dat is ein halw Liter. Siet nich lang'n Tied verköfft
hei sien Melk in lustich Flaschen, nich miehr in Bechers. Dei sünd
praktisch, weil man sei werrer verschluten kann, un seihn hübsch
ut. Allerdings sünd nur noch 400 ml binnen, sei kosten oewer
datsülbe. Dor sport hei wat, dei Herr Müller un sporen
is eine Tugend, dat wäät wi all.
Wenn ji jetzt fraacht, worüm sonn Lüüd wie Herr Müller
nich an denn nächsten Boom uphängt ward, denn mütt
ick juch segg'n , dat man so wat nich deiht.
Einen gauden Rat will ick juch oewer gäben. Wenn ji dat nächste
Mal werrer inn Supermarkt sünd, denn laat einfach dei Saaken
von Herrn Müller in dei Regale stahn un kööpt dat,
wat dornäben steiht. Dat schmeckt genau so gaud, is meistens
billiger un ward villicht von einen "sozialeren Ünnernähmer"
herstellt.
Un
nu för all dei, dei dat noch nich verstahn hebbt: dei "gaude
Herr Müller" sall siet Johren dei NPD ünnerstütten
dörch Parteispenden dei Nazis sünd nämlich sien
gaude Frünn. Dat is noch ein Grund, disse Müller-Melk in
dei Regale stahn tau laten.
Ach oewrigens, dor föllt mi noch in, dei Herr Müller will
ook noch Erbschaftsstuer spor'n un hett dorher beslaten, sienen Wohnsitz
na Österriek tau verleggen.
Wi wüll'n uns einigen: Nix miehr von Müller-Milch up denn
Disch!
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