Bruukwiesen ut fröher Daag:

Oostern

Opschreven vun Rudi Witzke


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ostermorgen —
"Keen Bang nich, keen Ängsten!
Ik weit, dat Ji Jesus söökt, den Krüüzigten.
De is nich hier."
Matthäus 28; 5

Dor wunnerst di, dat bit üm 1800 de Lüüd in Sleswig-Holsteen un baben an de Küst lang "Ostern" tomeist "Paaschen" nöömt hebbt. In Süüdsleswig sään se "Paask", verenkelt in Holsteen "Paas", in Dänemark hüüt noch "Paaskedag". Ok de Osterbloom hett denn Paaschbloom heiten. ln't Stormarnsche heit de Avend vör Ostern ok noch "Paaschavend". Dat christliche "Oostern" un dat jüüdsche "Passah-Fest" sünd noch dichten in ehre Wöör un de Johrestiet bieenanner, wenn se ok ünnerscheedlich Bedüden hebbt. Ik kaam to'n Sluß noch up trüch.
Natüürlicherwies spelen Eier un Hasen ok in Sleswig-Holsteen an Oostern en groot Rull. Beid hebbn allöverall up de Welt ehr besünneres Bedüden siet griese Vörtieden. Dat is en anner Geschicht, de ik ok woll maal vertell. De hannelt den vun Hasselhöhner un Eek-Wolden!

Freud kümmt an dissen Dag över de Welt. So gifft dat en lustges Danzleed:

"Wenn Oostern is, wenn Oostern is,
denn slacht mien Vadder 'n Bock,
denn danzt Mudder, denn danzt Mudder,
wat flüggt er denn de Rock."

Wat Besünneres is de Bruuk, dat de Deinstlüüd an Paaschavend so veel Eier eten köönt, as se daalkriegen. Mennigeen schall so twüschen twintig un dörtig Eier daalwörgt hebbn. In de Tiet, wo de Eier kaakt warden, knallen de jungen Lüüd up'n Hoff mit ehre Pietschen. De Eier schallen "gaar knallt" warden. Wenn de Eier denn verdrückt sünd, ward fiefmaal üm't Huus lopen. De Eierschalen bringen se en gooden Fründ, wieldat Glück bringen deit. Un de tahlt mi en lütte Verköstigung. Kinner smieten Eierschalen vör de Huusdöörn vun Lüüd, de se nich lieden köönt.
An'n Ooster- orrer Paaschavend maken de Kinner bi dat Eierwettfreten nicht mit. So gahn vun Huus to Huus "Eierdiedeln", "Eier beddeln". Dorbi ward en Leed sungen:

"Gon Dag, gon Dag, gon Diedeldumdei,
hier kaam ik üm mien Paaschei,
dat een is witt, dat anner swatt,
dat drütte stek ik in mien Sack.
Giff mi een un laat mi gahn,
ik heff ni lang Tied to stahn,
giffst du mi dat Ei nich gliek,
kümmst du ni in't Himmelriek.
Dat Himmelriek is apendaan,
dor schüllt wi alltosamen ingahn,
de Armen un de Rieken,
de kaamt dorin to glieken,
de Bösen warrn upstahn
un warrn to de Höll ingahn."

En anneres üm 1860 in Holsteen sungenes Leed geiht so:

"Tein Eier, tein Eier in mien Kiep,
so sünd ji selig un ward riek,
un wöllt ji uns de tein Eier ni geben,
denn söllt ji ok nich selig leben."

To Oostern warden ok vun de Kinner för den Pastoor un den Küster Eier insammelt. En Deel dörvt se för sik behollen. Se verköpen de spennten Eier. De Deerns köpen sik Schörten, de Jungs Hööt. So heiten de Saken Eierschört un Eierhoot.
In de Elbmaschen un de sik anslutende Geest warrn an'n Osteravend orrer an Ostermorgen Osterfüür afbrennt. Dat Füür hett verscheden Namens: Ostermaan, Ostermaanfüür, Osterlüchten, Ostermaanlüchten, Ostermaanböten. Jümmer, wenn en nieges Osterfüür süht, ward ropen: "Ostermaan! Ostermaan!"

Besünnere Backwaren sünd Paaschsemmel un Judasohren. De Semmel is wat länger mit Rosinen binnen. Dat Judasohr is en Backwoor in de Form vun en slitzes Ohr.

An'n Oostermorgen müßt vör Sünnenupgang upstahn, denn kannst dat mitkriegen, dat de Sünn, wenn se över de Kimm kümmt, danzen deit ut Freud, dat uns Herr ut dat Graff upstahn is. An'n besten kann een dat dörch en "Döörslet" (Ritz in de Döör) orrer farvtes Glas seihn. En annere Mööglichkeit is, de danzende Sünn up den Waderspeigel in enen Eemer mit Wader to seihn. De Sünn hüppt dreemaal, annere seggn söven maal. Un anner hebben in Schenefeld mitkregen, dat ok dat Osterlamm in de Sünn danzen deit. In Flensboorg hebben de Lüüd an'n Ostermorgen twei Sünnen upgahn seihn, uns normaale Sünn un de vun unsen Herrn.

Wat an'n Ostermorgen deist orrer wat passeeren deit, hett öftins Bedüden. Laten sik de Eier licht afschellen, denn hett de, denn dat glückt, de Sünn an'n Morgen danzen seihn. De Schalen vun de Eier mütten in Gruus un Muus haugt warden, süß nisten Hexen in. Eet man an'n Ostermorgen in't Bett en Stück Appel, so kriggst keen Fever. Dat Wader, dat een vör Sünnenupgang ut en fletendes Wader haalt, höllt sik lang un helpt bi Süükdoom dat ganze Johr. En goodes Johr is ok denn seker, wenn in'n Gottesdeinst de Sünn up de Kanzel schient.
Besünners wunner ik mi över de danzende Sünn an'n Ostermorgen. Sülvige Geschicht ward vun ganz wiet hinnen ut'n Oosten vertellt. Pastor Josuttis ut Göttingen hett dat maal vun en Oma ut dat Memelland in een vun sien Predigten bericht. De hett ok de Sünn an'n Ostermorgen hüppen seihn. In't Memelland hett nich dat Lamm in de Sünn danzt, dor weern dat Hasen up'n Karkhoff.
Benieden kannst de Schenefelder, de dat Osterlamm in de Sünn hebbt danzen seihn. Dat is wat heel Besünneres.

Ik heff mi bi dit Tosamensammeln heel verspunnen in vergahn Tieden. Is nöödig, uptowaken: All de uptellten Bruukwiesen un Begevnisse sünd en Saak vun vergahne Tieden. Vergahn sünd de Grünnen un Oorsaken för de Bruukwiesen aver nich. So stecken in uns deep binnen.

Jeedeen Volk hett een Born, ut den dat sik quickendes Wader halt. Wi ok noch jümmer ut den sülvigen.

Liekers blifft dat dorbi: Ik raad af, hüüt junge Lüüd to fragen, wat Oostern is, wat wi denn dor to fiern hebbn.
De Fraag is, wat se doon, wenn ehr Seel maal dösten schull.
Wo finn' se Wader? Wannehr hüppt för se de Sünn vör Freud?

Ik kiek noch maal över'n Tuhn hen na de Lüüd, de "Pessach" fiern. Dor ward an'n Sederavend ok en Geschicht vertellt, de ok to uns topassen kunn:

De Geschicht vertellt vun en dull arme Familie. De harr nich naug Geld för Kledaasch, Eten, Ünnericht för de Kinner. Sogoor de oole Kaat, wo se ihn wahnten, weer klamm vun Regen. Upletzt fünn de Vadder en goode Arbeit un kunn so bi lütten allens beder in de Reeg kriegen. De Kinner harrn goode Klamotten, Eten geev dat satt, de niege Wahnung weer bannig schöön un all Kinner kunnen studeern. De Vadder wöör wies, dat de Johrn vun Armoot bald vergeten sien wöörn. Dat wull he nich tolaten. All Kinner un Grootkinner wöörn inlaadt, he beed sien Kinner, de oole Kledaasch antotrecken, de se in de Noottieden dragen harrn. Sien Fru stellte dat schrage Eten ut de vergahn Tieden op'n Disch. Un as se nu all so tosamenseten, füngen se an, sik to erinnern an de Tieden vun Armoot un Noot. Ok de Grootkinner, de dat nich belevt harrn, wöörn so wies, wo verlorn sik ehr Öllern un Grootöllern maal dörch't Leven slaan müßten.

Ik denk, dat ik dat nich översetten mutt.
Mien Wünsch kaamt vör Oostern!
Bevör de Sünn vör Freud hüppt!
Bevör dat Lamm orrer de Hasen an den anstahn besünnern Morgen danzen.

Dat Gaarn-Graff in JerusalemMaria Magdalena un de anner Maria kemen an eersten Dag vun de Week, den Herrn sien Graff to seihn.

Se wunnerten sik un Bevern keem över se. En Engel sä to jüm:
"Keen Bang nich, keen Ängsten! Jesus is opstahn vun de Doden, so as he dat seggt hett.
Kaamt her un seiht de Steed, woneem de Herr legen hett. Un gaht gau hen un seggt dat sien Maten."
(Evangelium na Matthäus, Kapittel 28)

Un so willt wi dat an'n Oostermorgen wiederseggen:

Segent Oostern wünsch ik uns alltohoop!
Un de Oostermorgen-Sünn schall för uns vör Freud hüppen,
för elkeenen vun uns.

Rudi Witzke

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Befraagt bi alle Bidrääg to „Bruukdoom“ heff ik:
Otto Mensing, Schleswig-holsteinisches Wörterbuch, 6 Bände, Neumünster, 1925-1935
Klaus Groth, Quickborn, Leipzig, 1871
F.L.K Weigand, Deutsches Wörterbuch, 2 Bände, Gießen, 1909
Jaretzki-Geith, Die Deutschen Heilpflanzen, 2 Bände, Berlin(?), 1937
Susanne Fischer-Rizzi, Medizin der Erde, Legenden, Mythen, Heilanwendungen unserer Heilpflanzen, Achte Auflage, München, 1994
Johannes Scherr, Deutsche Kultur-und Sittengeschichte, Köln, ??
Harte/Harte, Plattdeutsches Wörterbuch, Bremen, 1986
Renate Herrmann-Winter, Plattdeutsches Wörterbuch, Rostock, 1985.
Bovento hebbt mi öllere plattdüütsche Frünnen un Frünninnen vertellt, wat se noch weiten.
Eigen un friee Biller.
Rudi Witzke

20.3.2005


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