Okuli

vun Günter Weber


Nu geiht dat ja hart op Oostern an. Dissen Sünndag wär all Okuli. „Miene Oogen“ heit dat, säd unsern Pastur Sünndag in de lütt Kark in Kervenheim. De Kark hört bi de evangelische Kark van Weeze. (Ik wahn ja an'n Nedderrhein, binah in Holland.) Dor sünd denn so üm de 2000 Evangelen tüschen över 10000 Katholen. Sünndag wieren dor doch glatt 16 Evangelen inne Kark.

Den Sünndag davör wieren mien bätere Hälft un ik nich inne Kark rinner kamen, wiel einen — wat weit wat vör enen! — de Schlötterlöcker mit Sekundenkleber tausmeert harr, säden de Gendarmen, de dat ünnersückten.

Ik kann mennichmal den Tausammenhang tüschen den Bibeltext un dat, wat unsen Paster so preegt, nich verstohn. Bün ik viellicht ok en beten tau düsig för. Hei seggt tau Ennen, hei mööt nu gohn, üm Gotts Woort tau verbreiten. De Minsch will sik ierst noch vun sien Familie verafscheden. Nee, hett Jesus nau seggt: Wenn hei nich sofort gohn deit, brukt hei dat gornich miehr. Jesus hett seggt, wekker pläugen will un kiekt trüch, de kann "das Wort Gottes nicht verbreiten“. Sühst — un dat heff ik nich verstohn.

Wenn ik dran dink, wat ik to Anfang vun'e föfftiger Johr bi Opa pläugt heff! Gott nee, wenn ik mi nie nich ümkeken har, wat weern dat för krumme Regen worren! Egaal ob mit den grooten Plaug orrer mit den lütten Plaug, wo ik de Tüffeln mit anhäufelt heff. — Ünner uns seggt, ik heff ok dunnemals nich „Gottes Wort verbreitet".

Denn vertellte unsen Paster ok werrer wat vun den Tausamenhalt tüschen Lutherianer un de Reformeerten. Wat sei hüüt alles daun, üm dat Miteinanner tau festigen, un ok wo das fröher west is. Ja un denn käm hei ok up de ole Tied tau spräken. Wat de domoligen Konfirmanden allens butenkopps hebbt liernen müsst. Ja, doar harr hei mi ja wedder bi sik! Gott nee, as vundag de Konfirmanden dat bibrocht kriegen, un tau'n Ünnerschied, wat ik allens liernen müss vör de Konfirmation. Ha, dink dran... nich Ennen vun de „Kameraden“ sitt sünndags vörn up de Konfirmandenbank.

Unsen Paster kümmt vun Neuwied. Hei müsst ok noch de ole Form vun de Teihn Gebote liernen. Dat wier dor ok noch en luthersche Gemeende. Bi mi tauhuus in Golchen, in Meckelbörg-Vörpommern, ok.

Alle teihn Gebote mit Luther sien „Was ist das?“ dortau butenkopps liernen un denn vör de versammelte Gemeinde an den Sünndag vör Palmsünndag opseggen. Prüfung nöömten sei dat, un wi wieren dor mit 52 Deerns un Jungs. Kannst mi wisslich glöven, en poor wieren dorbi, de bestunnen de Prüfung nich! De hebben noch kräftig „nasitten“ möten. Hüüt undenkbar! — Konfirmiert sünd sei allemal worren. Palmsünndag wier denn dat groote „Schaulaufen“ mit de niegen Antöög un Kleeder. Ok ik „arme Karkenmuus“ (Vollwaise, 15 DDR-Mark Rente, ole Grootöllern) heff enen niegen Antoog un ok niege Schauh kregen.

Wat dat allens mit Okuli tu daun hett? — Dat sall ik unsen Paster noch mol frogen.


Fotos Kapell un Paster: Ole Nissen
Foto Pläugen: Antje Heßler
20.3.2017

 


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