De Grönauer Kapell. Teknen vun Jürgen Hagen

Frieheit

Andacht vun Pastor i.R. Reinhard Reetz
2.Sünndag nah Trinitatis, den 3. Juli 2011


Billerspröök vun 'n Hochtietsfieer.

Jesus füng an un reed nocheens in Billerspröken to jem: „Dat Himmelriek is liek äs 'n Mann, enen König, de för sienen Söhn en Hochtiet utrichten deit. He schick sien Deensten los, se schulln de, wat laadt weern, to de Hochtiet ropen. Man, de wulln nich kamen. Nocheens schick he anner Deensten los un sä: 'Seggt doch to de, de laadt sünd: Kiek, mien Mahltiet steiht praat, mien Ossen un dat Mastveeh sünd slacht; dat is allns trecht. Kaamt nu to de Hochtiet!' De avers de scheern sik dor nich um; se selten sik af, de een nah sien Koppel, de anner nah sienen Hannel. De Övrigen grepen sik sien Deensten, trakteern ehr un bröchen ehr um. Do keem de König in de Braß un schick sien Truppen los, leet de doren Mörders utrotten un ehr Stadt ansteken. Nahdör sä he to sien Deensten: 'Twaars is de Hochtiet töricht; man, de laadt weern, de weern dat nich weert. Treckt nu los an de Utgäng vun de Slraten; wat ji dor finnen doot, dat roopt ran to de Hochtiet!' De doren Deensten güngen rut an de Straten un sammeln tohoop allns, wat se funnen, Lege un Gode. Do worr de Hochtietssaal vull vun Dischgäst. De König avers güng rin, sik de Gast antokieken. Do kreeg he enen Mann in Sicht, de harr keen Hochtietskleedaasch an. De König sä to em: ,Wo büst du denn hier rinkamen un hest keen Hochtietskleedaasch an?' De avers sweeg still. Do sä de König to sien Deeners: 'Bindt em Fööt un Hannen tosamen un smiet 't em nah buten in de Düüsternis! Dor is denn Jammern un Tähngnarrschen.' Veele sünd ja doch ropen, man blots en paar utwählt."

Översett vun Karl-Emil Schade


"Keen Minsch mutt möten, wenn he nich will!" Mit düsse Utsaag wiest de Dichter Gotthold Ephraim Lessing in sien Gedichtdrama "Nathan der Weise" op, dat de Minsch bi siene Entscheidungen ganz und gar frie is. He mutt nich op jedeen Anwiesen pareern, ok wenn dorachter en Autorität steiht. Keen Staat, keen Institution, ok keen Kark — und ok keen Gott dörf em dwingen und em de Frieheit nehmen, de he as gröttst Eegendom, wat em mitgeven is, besitten deit. Ansünsten ward he een Marionette, de sik blots an Strippen so bewegen deit, as de Poppenspeler dat wull.

Dat mit de Frieheit vun den Minschen höört sik good an. Aber dat is man nich so! Dor gift dat männich veel Begrünn und Wiesen, den Menschen siene Frieheit wegtonehmen und em ünnertoknüppeln.


Domenico Passigano, Festtafel

Dat is ok so in uns Glieknis vun de Inladung to en groot Fest in de Aart, as dat Matthäus vertellt. Dat schall en fröhlich Fest warrn, en Hochtied, und all sünd darto inlaadt. Man se wüllt nich! Se hebbt sik wat anners vörnahmen! Se hebbt grad keen Tied und ok keen Smach op Lustigsien und Fiern. Und as se jümmers wedder opförret ward, dor is ehr Gedüll an'n Enn: se ward vergrätzt un slaag den Inlader dood. Se wüllt ehr Frieheit behollen, darhen to gahn, wohin se wüllt. Aber nu ward ut dat Vörnahmen, en Hochtied to fiern, en gresig Begeevnis full vun Afreken und Trüchbetahlen. Ut de Botschapt vun Freid und Fier ward Gruhlichkeit und Gericht.
Dor is afsolut keen Grund, överhaupt noch an en Fest to dinken. De Stimmung is futsch!


Brennende Törm vun'n Lübecker Doom, Bild: Bundsarchiv

Denkste! De Qualm steiht noch över de tonicht maken Hüüs, un de de Inladung utslagen hebbt, sünd man grad bisett warn, dar ward noch eenmal inlaadt! Und nu kamen se all anloopen, alln's, wat dor op de Straten rümluern deit, goode un slechte Lüüd, Ehrhaftige und Krupptüch. Se all sitten an de Festdischen und laat sik dat good sien. Aber ok dat geiht nich so glatt, as een sik dat bi en Fest denken much: Een ward wedder an de Luft sett, wiel dat sien Kledaasch den Herrn Inlader nich passen deit. Wo gifft dat sowat, dat en Minsch sik Gäste vun de Straat inlaadt, se aber dann wedder rutsmitt, wiel dat se so dar seten, as se ob de Straat leben hebbt!


Bettler, Bild: Antoin Sevruguin

Nix vun de dore Frieheit! De Herren - ob nu bi Lessing oder bi Jesus und bi Gott - se bringt dat dörch, wat se sik vörnahmen hebbt un doon so as se wüllt. Wi Minschen sünd düsse Kräften utsett - op Deeg un Verdarf.

So heet dat denn all in't Ole Testament bi Jeremia 10,23:

"Dat minschliche Doon steiht nich in sien Hand, över sien Weg und Teel hett he keen Macht!"

Ok Sigmund Freud hett Recht, wenn he seggt: "Wi sünd nich Herr in uns eegen Huus!"

Dorbi sünd wi hütttodaags veel frier as in verleeden Tieden: Keeneen is twungen, sik in fastleggt Aart to klieden, op een bestimmte Levenwies sien Tied to verbringen,sik to de Karkengemeenschapt to hollen un nah een Glooben to leeven. Wi hebbt de Frieheit, dorhen to gahn, wo wi hinwüllt, mit de Minschen bi Fest und Fröhlichkeit tohoop to sien, de to uns passen, wann und wo uns das passen deit!

Wi wöllt nicht vergeten: Mattäus lett Jesus hier en Glieknis vertellen. Dormit wull he de Lüüd klormaken, wat Gott de Minschen anbeden deit: en Leven vull vun Leevde und Barmhardigkeit, ahn Vertwieflung, Hat und Utsichtsloskeit. Gott lad uns all in, sik in sien Gothardigkeit to bargen. Aber wi Minschen wullen dat nich annehmen, wi meent, dat wi dat sülvens tostann bringen. Kunn een nicht verstahn, dat Gott dorup trurig is, dat Torn över em kummt?

Ja, ik weet: dat is minschlich dacht! Aber wi Pasterslüüd argert uns ok, wenn wi to'n Gottesdeenst or to besünnere Begeevnisse inladen und de Lüüd kaamt nich, wieldat wat anners för se wichtiger is. Blots wi dörf uns uns Torn nich anmarken laten, ob keen Fall Strafen utdelen. Jeedeen hett de Frieheit, uns Angebot antonehmen or aftolehnen. Dat mööt wi annehmen, ok wenn wi mit de Tähn queestert.

Aber worüm is dat bi Matthäus anners?

Lukas vertellt dat Glieknis ahn dat de Inlader as en grimmigen Richter üm sik slaan deit. Matthäus kunn sik nich darmit tofreden geven, dat noch eenmal inlaadt ward, ahn dat de, de de Inladung afslan hebbt, ehr Straf afkregen. He mookt dat so as de Propheten, de ok mit dat Gericht drauht hebben, wenn dat Volk sich nicht to Gott ümwennen deit. Und em fallt in, dat Jerusalem dörch de Römers tonicht maken is und vele Minschen doodslaan sünd.

He leggt dat as Straf doför ut, dat de Bewohners Christus un de Apostel ehr Predigt vun dat Himmelriek nich annahmen hebbt. So wüllt un köönt wi dat aver dörch Jesus Christus hüüt nich verstahn.

Dat Bild vun den Gott, de afreken, strafen un doodslaan deit, is nicht dat Bild, wat wi dörch Jesus schenkt kregen harrn. Ok wenn ik Gott as Richter gellen laat, so is mien Globen an den barmhardigen Gott grötter und starker as mien Angst vör dat Gericht. Aber ik geev to: dor rieft sik wat twüschen "Vadder" und "Richter", twüschen Forcht und Vertruen.

Liekers de Aflehners hebbt sik sülvens ut dat Himmelriek utslaten und nu sitt se buten in dat piekendüüster Nix und kregen dat Hulen un Tähnklappern.
Aber veel mehr hett to bedüden, dat dat Fest nicht afsaagt ward. Gott lett sik nich vun sien Vörnahmen afhollen. Jümmers und jümmers wedder schickt he sien Baadens ut und lett inlaaden:

"Kaamt all her to mi, wer sik afrackern mutt und en swore Last to sleppen hett, den will ik helpen, dat he sik verpuusten kann!"

Darbi geiht dat nich üm Frieheit, dat geiht oftens üm dat Överleven för Minschen, de darför nix optowiesen hebben, dat geiht darüm, dat se wedder Freid, Leevde und Gemeenschapt finnen.

Daran mööt ok wi hüttodaags dinken, wenn wi överleggen, ob sik dat noch verlohnen deit, to'n Gottsdeenst intoladen.


Leddig Karkenbänk, Bild Wikimedia Commons

Velen Orts warn de Karken toslaten, verköfft oder afreten, weil dat keen mehr kümmt und de Gemeenden dat nicht mehr betahlen köönt. Grad de Oolen, de Mühseligen un de verlaten sünd, de sik Jesus op besünner Wies towendt hett, köönt to de tosamenleggt Goddesdeensten nich henkamen. Wi mööt uns Gedanken maken, wo dat Inladen to Gott sien Fest ok dann noch künnig maakt warn kunn, wenn de Finanzen klamm ward. Wat Gott antobeden hett, is mit Geld nich to betahlen!
Aber nu is dor ja noch de Geschicht, mit de wi bi'n ersten Hören gar nich torecht kaamt: Dor is op Inladen vun den Herrn een rinkomen, de keen hochtiedlich Kleed anhett. Un dat gefallt den Gastgever gar nich.

Aber wo schalln de Lüüd vun de Stratens un Tuuns man hochtiedliche Kleederwark herkriegen? As Kind heff ik mi al dormit befaat. Ob mien Fraag hett de Paster mi verklort, dat de Inlader jeedeen vun sien Gäst en reinwuschen Kledage anbaden un düsse Minsch dat nich antrocken hett. Und darmit hett he obwiest, dat he de Barmhardigkeit vun den Gastgever nich annehmen wull.

Dat heff ik denn ok as Kind begrepen: dat geiht nich üm de Kledage, dat geiht darüm, wo du instellt büst und prat büst, di vun Gott nie maken to laten. Wenn Gott uns inladen deit, denn so förrert he nix vun di, as dat du Vertruun to em hest und di in sien Handen fallen lettst. Wenn du mit dien Hart und diene Gedanken ganz woanners büst, denn so kannst du dat Fest nich mitfiern un stellst di sülvens afsiets.



Ik bün vun Gott annahmen. Bild Rudi Witzke

Hier lüüch nu wedder dat Thema "Frieheit" op. Gott deit keeneen twingen. He lett den Minschen sien Frieheit. He laadt di in und maakt di den Togang to sien groot Fest apen. Darmit hest du de Chance, dien Leven ganz nie warn to laten, aber dat liggt an di sülvens, ob du di darto würdig maakst un dat annehmen deist.
Du kannst dien egen Heil ok vermasseln! Dat ward di nich achteran nasmeten! Dorto is dat to weertvull: de Leevde is düer und de Gnaad is nich billig! So hett dat al uns Reformator Martin Luther seggt.

Dat kunn ik un jedereen vörutsetten: Ik bün vun Gott annahmen. Dor op kunn ik as frien Minschen mit em gliekdoon und mi mit Gott op sien Weg maken.
Liekers glööv ik, dat Gott keen Minschen, ok den nicht, de wiet af vun em to sien schient, ut sien Oogen verleren deit. Sien Anbott blifft jümmers bestahn. Du bruukst blots tofaten.

Kunfirmanden sünd fragt worrn: "Wat is för ju Bedingen, de Inladen to en Party antonehmen?" Se hebbt antert, dat de Kledage wichtig is und se to de Gesellschapt passen mütt. Aber an wichtigsten is för se, dat se den Gastgever lieden köönt un dat ehr Fründen mit darbi sünd.


Christus. Mosaik ut Ravenna

Un jüst dor liggt uns Opgaav as Gemeend: Dat wi opwiest, dat uns Gott dörch Jesus Christus veel bedüden deit und dat wi üm sientwillen to Fründen för de ward, de an de "Hecken und Tuuns" rümlungern. Un dat sünd wiss un wahrhaftig nicht boots de armen Schluckers, dat sünd ok de, de to'n Bispill an de Schalthebels vun Politik und Wirtschapt sitten.

Wo find wi de in uns Gemeenschapten? Wo sünd wi op düsse Minschen instellt?
För se all mütt wi en övertügend Bispeel geven, dat sik dat lohnen deit, an Gott sien Festdischen to sitten. Dat se, as dat in uns hüütig Epistel bi Paulus sien Breef an den Gemeend in Ephesus heet, "nich mehr buten vör staht, as wenn se bi uns nix to söken harrn." Nee, dörch Christus hebbt wi dat Börgerrecht mit all, de to Gott sien Huusgemeenschapt tohöört, in den Gott in'n Geist wahnen deit.

Amen.


3.7.2011


na baven