De Dischermeister

vun Friedrich Ehlbeck


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Lesen deit Friedrich Ehlbeck in holsteiner Platt.

Nu heff ick hier noch een Geschicht,
de kennt ji ganz bestimmt noch nich.
De heff ick vör paar Dag eers hört,
se is woll dat Vertellen wert.

In Ostpreußen wör't to fröherer Tied,
man interessant is dat noch hüt.
Har in een Dörp een Dischermeister
mit Hobel, Hammer, Saag un Kleister
sick so'n lüttjes Häuschen pacht'
und eine Werkstatt aufgemacht.
Dat wör man so een, twee, dree,
bamms har datt Dörp ne Discheree.

De Herren von Gemeinderat,
de wörn denn ja glieks parat.
Gornich eers lang vertelln,
hin na'n Discher, wat bestelln.
Ja, dar töben se nich lang,
dat Geschäft schull doch in Gang.
Se bruken uck ja sone Lüer
von wegen de Gemeindestüer.

De eene von de Herren dacht:
Süh, dat is ja angebracht!
Bie't letzte Ehekriegsgeschrei,
dar güng sien Kökenschapp bi twei.
He bestell en Kökenschapp,
de nächste dütt, de annere datt.


De Discher dacht: gliek soväl Lüer,
so ein Geschäft, das lob ich mir!
As dat fröher uck al güng,
in Dörp, dar snackt sick sowat rüm.
Wer wör dat woll uck gewohr?
Dat wör de leeve Herr Pastor.
He dacht so in sienen Sinn:
"Süh, dar will ick uck man hin.
Ick will doch uck nich abseits stahn,
ick will man uck na'n Discher gahn."
Voller Ehr- un Plichtgeföhl
bestell he denn poor Karkenstöhl.
He har jüst so den Updrag geben,
de Discher hart in't Book rinschreben
un wör natürlich bannig froh.
De Pastor, de sä noch so:
"Eure Arbeit findet Anklang,
das ist ja wichtig fier den Anfang,
und es ist sicher daran gelegen,
ich winsch recht viel von Gottes Segen."

De Discher bloß an Kopp sick klei:
"Aber nei, Herr Pastor, nei.
Zu was denn Sägen, Donnerwetter?
Sägen hab ich, aber keine Bretter."



16.3.2014


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