Fohrt na den Kummerower See De Rostocker Johresringler beleven tosamen en Eck vun dat dusendjöhrig Meckelborg Opschreven vun Gisela Reink |
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Anneliese Voss
(Dat "Meckelbörger Jubeljohr" weer dat Johr 1995) |
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![]() Verchen
De Orgel is man recht lütt. Dat Altarbild is nich grot, oewer de Reliefarbeit is grotorrig. Eine Fru (wecke woll?) sitt mit ein'n Engel an ein'n Disch, un Gott orrer Jesus hollen ehre Hand oewer de beiden. Allens hett schöne satte Farben. Ümmer werrer stell ich fast, dat ick in de Kirchengeschicht nich gaut bewannert bün.
De Finster von de Kirch hemm de allerschönsten Farben, dörch
disse Finster strahlt gra' de Sünn un gifft ehr enen ganz besonderen
Schien. Dorbi stellte ick fast, dat ünner de Finster allerhand
schräben is: "Auf Veranlassung des
Superintendenten Lengerich in Demmin wurden im Jahre des Herrn 1861
und 1862 im Königlichen Institute für Glasmalerei in Berlin,
diese 3 alten Fenster, durch die Gnade Sr. Majestät des Königs
von Preußen und durch die Beiträge der Herren..." Rechts un links von den Altar lähnen sick twei Holtfiguren geg'n de Wand. De ein süht as 'ne Fru ut, de anner as'n Mann. Beide Figuren sünd all von 'n Holtworm terfräten word'n un sünd ok annerwiedig kaputt. De Kleedung is noch gaut tau erkennen, dor sünd sogor noch'n bäten de ollen Farben tau seihn, imponieren daun mi de schönen Falten. Dicht an de Bost von de Fru läs ick : U 1580. Dat is doch interessant. Achter den Altar lähnt eine Christusfigur an de Wand. Sei hett keinen Kopp mihr un keine Arms, un dörchlöckert is sei ok all. Holt höllt äben ok nich bet in alle Ewigkeit. Disse Figuren oewer beindrucken ok noch na 500 Johr'n. Dat wittblage Becken, wo de Kinner in döfft warden, is ok 'n lüttet Kunstwark un togliek 'n fröhlicher Farb'nklacks vör de einfache witte Kirchenwand. Baben an de Deck, achter den Altar, seih ick eine middelöllerliche Malerie, de ick gor nich düden kann. Veer grote Köpp hemm indrucksvulle Gesichtstüch un drägen Koppbedeckungen ut dat Morgenland. Sei schriegen un rohr'n in Richtung Kirchenschipp. Dorbi stahn Silben wie: bu ba, cho rodute u.s.w. ganz gewiss wat ganz anners. So schrieben de Kirchen ok Geschicht', so orrer so. ![]() Wat hochdüütsch wier , dat kümmt nu plattdüütsch
achteran. Dorbi geiht dat üm de Kirch in Verchen, de wi uns up
de Fohrt an den Kummerower See ankäken hemm. Wat mücht' dat woll bedüden? Ick kann mi so allerhand tausamenriemen,
doch meint is gewiss wat ganz anners. So schrieben Kirchen ok Geschicht
so orrer so. An'n See An'n See, dor steiht ein düres Hus De Lüd, de flott tau Faut sünd, wulln bet Gravelott lopen!
Gravelott Wi keemen gliektiedig mit de Wannerslüd in Gravelott an. De Wirtslüd harn buten Upstellung nahmen un begrüßten uns mit Treckfidelmusik. Dat schöne Hus hett ok eine interessante Geschicht, un wenn man de kennen ded, denn versteiht man ok den' französischen Namen. Dat Äten schmeckte un ein Spaziergang deed gaut. Dat Warer wier speigelglatt, de Sicht diesig. Niekalen gegenoewer müsst man erraden, Malchin künn man dörch de Silos erkennen, un von den lütten Haben ut seech man Verchen mit all siene prächtigen Hüser. Interessant de Molen. Vor väle Johrn wiern dor Schuten versenkt worden. In ehr wüssen up Stein un Sand Büsche un Böm. Spundwänd'n un Stein umschluten hüt disse Kahns, de oewer an manche Stelln noch tau erkennen sünd. So is 'ne richtige Oas entstahn, up de man de Natur geneiten kann.
Grammentin Hest du all ein Dörp seihn, dat di fröhlich maken deit, sobald du bet an de Füerwehr kamen büst? Mi bröchte dit Dörp genauso 'n frohen Maut as Life Tennemann dat jeden Morgen mit siene Öwerraschungen daun deit. Dat Dörp hett sienen Charme siene Bewahners tau verdanken, tau de ok Künstler gehür'n daun. De Maler G. Horn un siene Malerfründ'n neehmen de Sak in de Hand, un so hett de Füerwehrturm 'ne rode Farw. Biller, de wie Finster utseihn daun, bringen Läben in de Geschicht. Füerwehrlüd sünd bi de Arbeit tau seihn. Sei möten den Brand in den Turm sülben löschen, un tworst mit einen richtigen drögen Füerwehrschlauch.
De Dörpkneip heit "Kreischsäge", wiel in dat
Dörp väl Holt sagt ward. Wat man dor äten kann, dat
steiht fein in Sütterlin up eine malte Tafel an de Huswand schräben.
Ein bannig grotet Wandgemälde rund üm dat Hus wiest up dat
Dörpläben hen. Man süht de Kirch, de Wäsch up
de Lien, einen Kierl mit nakten Noors, de gra' up't Klo lopen deit,
Lüd, de woll nich mihr marken daun, dat sei ehren Bierdisch in't
Warer stellt hemm, eine malte Dör, dornäben dat Schild "
Deutsche Bank", dornäben ein Kierl up 'ne Bank, glöw
ick, de den "Nordkurier" gra' läsen deit, vör
sick 'n richtigen Disch. Ein Brett mit ein Herz up einen Hoff in't
Dörp, lött ein Plumpsklo vermauden.
De Maler möt 'n Mann mit Witz sien. Dor is eine Fru mit nakten Rücken tau seihn, dei ut ein richtiges Finster kieken deit... ... denn wedder eine Springerin ut Holt, denn irgendwat Modernes, wo man bloten schlau ut warden deit, wenn man sick siene eigen Gedanken maken kann. Interessant is dat nakige Riesenwief, dat sick in eine Liliputlandschaft lecht hett und friedlich schlapen deit un total eins is mit de Natur. De Pirol dor achtern wiest up eine Husnummer hen, de dat in dat ganze
Dörp eigentlich gor nich gäben kann, un schließlich
künnen wi siene Galerie anseihn, de uns G. Horns Fru wieste.
Ja, un wecker is siene Fru? De von uns all beleiwte Karin Ugowski,
Schauspelerin, bekannt ut "Frau Holle" un "König
Drosselbart". Wecker kennt nich all unse DEFA-Filme? Sei hett
Generationen von uns Freud' makt, un sei deit dat ok noch hüt,
un gaut süht sei ut, gra' so as früher, bloten ok 'n bätern
ölleriger.
Na Geschicht', Geographie, Heimatkund'n un Kunst keem nu Biologie
an de Reih. As ick de Eiken in all ehre Schönheit seech, dor müsst ick an eine ut unsen Krink denken, de all lang nich mihr bi uns is. Sei wier ut Stemhagen. Bi einen Besäuk in Ivenack röp sei ut: " Die Eichen waren auch schon da, als ich noch ein Kind war!" Dat künn jä woll nich anners sien. Uns' öllster Johresringler säd gistern: "Ich wollte sie noch einmal sehen. Das erste Mal war ich vor gut 70 Jahren hier!"
Gisela Reink |
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De Eikboom
Ik weit einen Eikboom, de steiht an de See; Ik weit einen Eikboom vull Knorrn un vull Knast, Un de König un siene Frau Königin Un as nu de König so Antwuurt begehrt, Un doch gräunt so lustig de Eikboom upstunns; Rasch gifft em den König sien Dochter de Hand; Fritz Reuter |