Dat Öller

vun Karl-H. Sadewasser


Hebben Sei all dat Harwstloff in'n Gorden un up'n Hoff biesiet rüümt? Erna Thäge-Rönisch, dei plattdüütsch Schriebersfru, fünn noch veel dorvun in ehr Stadt Templin un hett denn dicht':

Ik goh dörch luter Loff as in' Sommer dei Vogel in' Boom.
Dat Loff is bunt un unwohrens fing ik an tau singen,
sacht as dei Vogel in' Droom.
Dei Ollen komen werrer in dei Kindheit, sengen de Jungen.
Hest hüürt? Dei hett sungen.
Sei dinken woll nich, dat de olle Boom miehr Knuppen ansett as de Jungen.

Ümmer mihr olle Minschen gifft dat nu bi uns in't Land. Männichein ward siehr olt. Is da nu ut mit ehr, wenn sei nich mihr morgens up Arbeit gohn? Dögen sei nix mihr, wenn dei Krosch un Gesundheit noloten? Sei lingen uns blots up de Tasch, sengen öfters eis weck junge Lüd, dei de Rentenkass vull maken möten.

Die Bibel seggt uns ganz wat anners von dei Ollen. In't Psalmbauk steiht tau lesen:


"Dei plant sünd in den Herrn sien Huus,
dei warden in Gott sien' Hoff utgreunen.
Noch int' hoge Öller warden sei wassen un vull in Saft un Kraft stohn."


Jo, so wat könnt wi doch hüdigen Doogs beläben: Olle sünd unnerwegens in de Welt. Tau Huus liern sei den Computer bedeinen. Opas gifft dat, dei mit ehr lütten Enkelkinner Fautball spelen.

Wi Ollen sölln nich so veel jammern, wat wi nich mihr köönen, nee, dankbar will wi man sind, wat dor noch allens an unsen ollen Stamm utgräunen un bleugen kann. Bi unsen Herrgott un in sien Leiw köönen wi — jung un olt — tau Huus blieben. Uk dei Lasten vun't Öller un sülbst dei Dood kann uns dor nie nich rutschmieten.


10.11.2013


na baven