Dichterslüüd in't Frühbarock (um 1620 bis 1640)
Paul Fleming: Dat truu Hart

Översett un bespraken vun Rudi Witzke


Wat hett disse 30-jöhrige Krieg in Düütschland blots allens anricht! Vun de Doden un de verwösten Dörper un Städer heff ik bi dat Verkloren vun Simon Dachs "Fründschop" al wat schreven. Lang bruukte uns Volk na 1648, wedder up de Bein to kamen.

De Scheiterhaufen warrt anbööt......de armen Hexen brenntIn dat "Geistesleben" höört disse Tiet to den trurigsten Afsnitt vun uns Volk. In de Öödnisse geev dat blots een poor Oasen, wo sik "Geist" rögte. Wirtschaft un Sitt legen daal, de Wetenschop weer nich mööglich orrer verknökert.
Avergloven harr de Minschen in'n Griff. De Hexenwahn bröchte Dusende vun Minschen üm.
Stierndüderie un Goldmakerkünst bestimmten, wat de Gelehrten dään.

De Düütschen harrn keen Nationaalbewusstsien mehr. Dat weer de Beek mit Bloot in den Rook vun brennen Hüüs daalgahn.
So gehörte sik dat, in't Utland to gahn un sik to billen. Franzöösch wöör snackt, nich blots bi de vörnehmen Lüüd. Uns düütsch Spraak wöör veracht. Un wenn een denn Düütsch snackte, denn weren dör so veele Fremdwöör mang, dat dat keen Düütsch nich weer.

Aver dat geev Gegenkräfft: 1617 wöör de eerste "Sprachgesellschaft" grünnt, de sik de Upgaav stellte, düütsche Oort un Sitt un de düütsche Spraak to plegen. Blots wat de Lüüd in disse Gesellschopen (de heten "Palmenorden" orr "Aufrichtige Tannengesellschaft") tostann kregen, keem bi de einfachen Lüüd nich an.

Martin OpitzMartin Opitz (1597 - 1639) köönt wi "Vater der neueren deutschen Dichtung" nömen. He wennt sik vun dat Namaken un Na-Apen vun utländsche Dichterie af, de lange Johr in Mood weer. Sülvst aver bi em is dat noch dull to marken. Blots in siene Troost-Riemels gegen den Krieg makt he sik frie. De Anfang weer maakt.Friedrich vun Logau
Üm em rüm entstünn de "Schlesische Schule" mit Friedrich von Logau (1604-1655), Simon Dach (1605-1659) un Paul Fleming (1609-1640).Simon Dach

Een mutt anfangen, denn geiht dat vöran, wenn anner ok in't Gespann gahn. De gröttst dichterische Gaav hett Paul Fleming hat. 1609 keem he in't Vogtland up de Welt. Al as Student vun de Medezen in Leipzig kreeg he de Wöörd Paul Fleming"Kaiserlicher Poet".
Na sienen fröhen Doot 1640 in Hamborg wöör sien Book "Deutsche Poemata" druckt. In sien weltlichen un geistlichen Gedichte begegent uns een deepe Leev to sien Vadderland, aver ok een apen Sinn för dat Leven, een stark Hart, dat mit allens trecht wöör, wat em ümgeev. Un wat dat ok üm em rüm düüster togüng, spört een bi em wat vun de Lichtigkeit, de to't Leven tohört. Dor weer bi de mehrsten nix mehr vun över bleven. Dat versteiht jedeen, dat dat in de Tieden keen' Platz för Levensfreud geev.

Ik stell een vun sien bekannsten Gedichten vör: "Das getreue Herz". — Dat is so good bi de Lüüd ankamen, dat en Muskant dorto en Melodie schreven hett.

Lüüd so üm de Sößdig un öller köönt dat Leed hüüt noch singen un doot dat geern.


Paul Fleming
Das getreue Herz
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Paul Fleming
Dat truu Hart
Plattdüütsch vun Rudi Witzke

Ein getreues Herze wissen
hat des höchsten Schatzes Preis,
der ist selig zu begrüßen,
der ein treues Herze weiß.
Mir ist wohl bei höchstem Schmerz,
denn ich weiß ein treues Herz.

Läuft das Glücke gleich zu Zeiten
anders als man will und meint,
ein getreues Herz hilft streiten
wider alles, was ist feind.
Mir ist wohl bei höchstem Schmerz,
denn ich weiß ein treues Herz.

Sein Vergnügen steht alleine
in des andern Redlichkeit,
hält des andern Not für seine,
weicht nicht auch bei böser Zeit.
Mir ist wohl bei höchstem Schmerz,
denn ich weiß ein treues Herz.

Gunst, die kehrt sich nach dem Glücke,
Geld und Reichtum, das zerstäubt;
Schönheit läßt uns bald zurücke,
ein getreues Herze bleibt.
Mir ist wohl bei höchstem Schmerz,
denn ich weiß ein treues Herz.

Eins ist da sein und geschieden,
ein getreues Herze hält,
gibt sich allezeit zufrieden,
steht auf, wenn es niederfällt.
Mir ist wohl bei höchstem Schmerz,
denn ich weiß ein treues Herz.

Nichts ist süßer als zwei Treue,
wenn sie eines worden sein;
dies ist's, daß ich mich erfreue,
und sie giebt ihr Ja auch drein.
Mir ist wohl bei höchstem Schmerz,
denn ich weiß ein treues Herz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Een trues Hart to weiten
is vun'n Schatz de hööchste Pries,
de is selig to begröten,
de een trues Hart woll weit.
Ik bün trööst in legen Smart,
denn ik weit een trues Hart.

Löppt dat Glück ok maal to Tieden
anners as een will un meent,
een truu Hart helpt strieden,
gegen allens, wat is fiend.
Ik bün trööst in legen Smart,
denn ik weit een trues Hart.

Sien Vergnögen is verbunnen
mit den annern siene Freud
höllt de Noot vun annern für sien egen,
wiekt ok nich in böse Tiet.
Ik bün trööst in legen Smart,
denn ik weit een trues Hart.

Gunst is wedderwennsch as't Glück,
Geld un Riekdoom, de verfleegt,
Schönheit swinnt woll mit dat Öller.
een truu Hart, dat steiht bi di.
Ik bün trööst in legen Smart,
denn ik weit een trues Hart.

Dor sien un ok scheden,
wenn een trues Hart dat höllt,
gifft sik alltiets tofreden,
steiht up, wenn daal dat föllt.
Ik bün trööst in legen Smart,
denn ik weit een trues Hart.

Nix is sööter as twei True,
wenn se eens denn woorn sünd,
ditt is, dat ik mit mi freug,
un se gifft ehr Ja ok bovento.
Ik bün trööst in legen Smart,
denn ik weet een trues Hart.



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