Funnen



Ludwig Richter, Im Juni


Gefunden


Ich ging im Walde
so für mich hin,
und nichts zu suchen,
das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich
ein Blümchen stehn,
wie Sterne leuchtend,
wie Äuglein schön.

Ich wollt' es brechen,
da sagt' es fein:
Soll ich zum Welken
gebrochen sein?

Ich grub's mit allen
den Würzlein aus,
zum Garten trug ich's
am hübschen Haus.

Und pflanzt' es wieder
am stillen Ort;
nun zweigt es immer
und blüht so fort.


Johann Wolfgang von Goethe

Funnen


Ik düs dörch't Holt
so as ik bün,
nå nicks tau säuken
stünn mi dei Sinn.

In'n Schatten seech ik
ein Bläuming ståhn,
dei lüchtend Ogen
hemm't mi andån.

Ik wull't denn plücken,
dor säd dat fien:
Sall ik taun Drögen
afbråken sien?

Ik hål't mit Pülten
un Wöddeln rut,
tau Hus in mien Gorn
dor schlöcht dat ut.

Ik heff't gaut insett
an'n liesen Flach;
nu wasst't ümmertau
un bläuht jeden Dach.


Plattdüütsche Nadichten: Behrend Böckmann

Funnen


Ick güng in't Holt
so för mi hen,
wull nix seuken,
so schull dat wän.

In'n Schadden sehg ick
ein Bläumken blaihn,
dö lüchten as dei Sterne,
as lüttke Oogen gleihn.

Ick wull et plücken,
et sä verdraoten:
wullt mi blots
verdrögen laoten?

Ick gröw et ut
mit Wurdelwark.
Ick drög't nao Huus
in'n mojen Park.

Un plant et wer
in't Eck so still.
Nu wasst et dor,
un blaihen will.


Südollnborger Platt: Ludgerd Lüske



28.6.2022


Aktuelle Inlådung:

Platt inne Kark mit Behrend Böckmann

An'n Sünnabend, denn 9. Juli 2022 is't wedder so wiet:
Nåmeddachs Klock vier stellt Plattschriewer Behrend Böckmann taun 15. un allerletzten Mål plattdüütsche Riemel un Verteller rund üm "Dat Rosinsche Land"
inne Kirch Rosiner Kark vör.

All Frünn' von uns plattdüütsch Mudderspråk sünd hartlich willkåmen.
Un as alle Johr gifft dat as Bilach Wåder un Musik, wenn't heiten deit:

Siet't Middelöller is bekannt,
dat einst in uns Rosiner Land
von wiether sünd por Mönche kåmen,
dei uns hemm' gäben dissen Nåmen.


Kark in Kirch Rosin, Teknen von W. Fritsche ut Bölkow, 1994



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