Horto recreamur amoeno
Simon Dach

(Quelle: www.pinselpark.de)
Överdragen:
Goorns Loff
Rudi Witzke

DEr habe Lust zu Würffeln vnd zu Karten,
Der zu dem Tantz, vnd der zum kühlen Wein,
Ich liebe nichts, als was in diesem Garten
Mein Drangsals-trost vnd Kranckheit Artzt kan seyn,
Jhr grünen Bäume,
Du Blumen Zier,
Jhr Hauß der Reyme,
Jhr zwinget mir
Dieß Lied herfür.

Mir mangelt nur mein Spiel, die süsse Geige,
Die würdig ist, daß sie mit Macht erschall',
Hie, wo das Laub vnd die begrünten Zweige
Am Graben mich vmbschatten überal,
Hie wo von weiten
Die Gegend lacht,
Wo an der Seiten
Der Wiesen Pracht
Mich frölich macht.

Was mir gebricht an Geld vnd grossen Schätzen,
Muß mein Gemüht vnd dessen güldne Ruh
Durch freyes Thun vnd Frölichkeit ersetzen,
Die schleusst vor mir das Hauß der Sorgen zu;
Ich wil es geben
Vmb keine Welt,
Daß sich mein Leben
Oft ohne Geld
So frewdig hält.

Gesetzt, daß ich den Erdenkreiß besesse,
Vnd hätte nichts mit guter Lust gemein,
Wann ich der Zeit in Angst vnd Furcht genösse,
Was würd' es mir doch für ein Vortheil seyn?
Weg mit dem allen,
Was Vnmuht bringt!
Mir sol gefallen
Was lacht vnd singt
Vnd Frewd' erzwingt.

Jhr alten Bäum', vnd jhr noch junge Pflantzen,
Rings vmb verwahrt vor aller Winde Stoß,
Wo vmb vnd vmb sich Frewd' vnd Ruh verschantzen,
Senckt alle Lust herab in meinen Schoß,
Jhr solt imgleichen
Durch dieß mein Lied
Auch nicht verbleichen,
So lang man Blüht
Auf Erden sieht.

De een hett Lust to't Wörpeln un to Koort'n,
de to't Danzen un de to köhlen Wien,
ik leev dat, wat in dissen schöönen Goorn
mi Troost un Süükdooms-Dokter woll kann sien.
Gröön' Bööm in'n Winn,
Blööm, fee as lütt Kinnen:
Wöör do ik för juch finn,
elkeen nau to künnen
wat ik so glücklich bin.

Mi fehlt dat Speel, Tön up Viegelin's Sieden:
Musik müßt för jug Pracht upklingen!
Hier, wo dat Loof un deepgröön Twiegen
an' n Graven mi schaddig woll ümslingen,
hier, wo vun Wieden
leevlich Gegen lacht,
wo an elkeen Sieden
de Wischen Pracht
mi so tofreden maakt.

Wat ik nich heff an Geld un groote Schätzen,
kann mien Gemööt in güllne Rooh
mit Warken un Vergnögen denn ersetten.
De sluten't Huus un Puurt vör Plagen to.
Ik wöör dat geven
för nix hier up de Welt,
ok wenn mien Leven
ahn Penn un Geld
sik höglich höllt.

Annahm'n ‚ de groote, rieke Welt weer mien,
un Goorns Freud un Stillnis weern flagen,
müßt leven Dag un Nacht in lege Pien.
Wo weer de Vördeil? Müßte jümmer jagen!
Weg mit dat allens,
wat Unmoot bringt!
Mi schall gefallen,
wat lacht un singt
un Freuden twingt.

Ji ollen Bööm un ji noch jungen Planten,
ringsüm bewohrt för Störm un legen Frost,
kringelt hoch, gröönt an Stang un Wanten!
Juch Bläder, alle Blööten sünd mien Trost.
Ik will juch plegen
dörch mien lüttes Leed.
Willn uns good verdregen,
so lang mien Weg
up Eerden geiht!


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