Ut de Muuskist:
Versen ut de Pathologie

van Willi Höfig


Ferdinand Weber (1812 - 1860), Doktor van Medizin un Chirurgie, Professor van de pathologische Anatomie an de Kieler Universität, kunn siene Gedichten nich mehr sülben rutbringen. Se worrn 1861 bi Ernst Homann in Kiel verleggt, een Johr na sienen Doot: en lütt Book, nipp un nau hunnert Sieden. Daarto geev dat 22 Sieden Inleding un Biographie, ünnerschreven mit "K.G." — Klaus Groth.


Professor Ferdinand Weber

Weber weer en gode Fründ van Groth, de berichtet: "Bei der Herausgabe … bin ich ganz wie mit meinen eigenen [Gedichten] verfahren, überzeugt auf diese Weise genau im Sinne meines Freundes gehandelt zu haben. Der Leser bekommt … ein durchaus ungetrübtes Bild des Heimgegangenen, und wenn er dabei vielleicht mitunter an meine Weise erinnert werden sollte, so ist dies nicht meine Hand, sondern die Ähnlichkeit zweier Landeingebornen im Denken und Empfinden, in der Liebe zu Volk Land und Sprache, die wir mit Stolz unsere nennen, eine Ähnlichkeit die der Nachbleibende wie der Vorangegangene als das redendste Zeugnis unserer Freundschaft betrachtet." Groth, de mit den "Quickborn" 1852 de nedderdüütsche Spraak weder to literarische Ehren brocht harr, keem nich up de Idee, sien Woort vöraf up Platt to schrieven; in'e Merrn van de 19. Eeuw kunn dat woll noch nich angohn.

Dat Groth in sien Tied de Spiritus rector van alle Bemöhen üm dat Plattdüütsche weer, tominnst in Sleswig-Holsteen, dat wiest sik sünnerlich an Fründ Weber siene Versen. Se sünd van Groth siene Gedichten in de Form meist nich to ünnerscheden. Bi't tweete Lesen markst du denn, wo de Ünnerscheed liggt: Groth is en Dichter, Weber is en Hobbyschriever. Dat riemt sik nett un hett de gaatlichen Versfööt — man wenig steiht daar in. De Anatomieprofessor is en Bispill för den Loop van de plattdüütsche Lyrik in de 19. un 20. Eeuw: De Schrieverslüüd hollt sich an Groth fast, un wat Nieget in Form un Inholt in de hoochdüütsche Lyrik upkamen dee, daar scheert sik dat Nedderdüütsche meist nich üm. Utnahmen gifft dat, dat weet ik woll; man de sünd alltiet roor. En egen Toon findt Weber, wenn he över sienen Hund Kule schrifft:

Lütt Kule, min Teckl is wat scheefbeent un dünn,
Is allerwęgn* tohus un hett allerwęgn Frünn.
Des Vœrmdags, wenn'k utgah, besöcht he Bonkör,
Doch Middags, wenn'k in kam, huckt he al vœr de Dœr.

Denn dreiht he so fründli dat Achterdeel scheef
Vun een Sit to anner, un allens ut Lev,
Un leggt sik opp'n Rügg dal, rein platt an de Eer,
Mit'n Steert as en Uhrwark jümmer hin un jümmer her.

Un schint in de Döns man de Sünn lank de Eer,
Glicks puddelt lütt Kule ganz sachten dahęr,
Un reckt sik un streckt sik un hojahnt vœr Pin,
Un lett sik de Sünn na sin Hals herin schin'.

He lęvt so gemüthli un spęlt mit de Gœrn,
Hett weni Apell un Respeckt vœr sin Herrn;
Wat is doch min Kule vœrn glückli lütt Veh,
Em deit nich de Kopp un dat Hart ok ni weh.

— denn Ferdinand Weber leed an Gebreken van Kopp un Hart; an Hartpien is he denn ok storven. He mutt, as sien Versen utwiest, ok 'n Stremel Humor hefft harrn. Up de letzten Sieden van dat lütt Book steiht Spröken, "Sprüche" överschreven:

"Smuck is se nich, awer dumm.
Geld hett se nich, awer de Jahren."

"Ik will gern bi Dag' slapen, wenn ik man Nachts min gehöri Ruh hebbn kann".

Un siene Mitmenschen taxeert Weber heel realistisch:

De Lüd vun't Feld
Seht klar in de Welt;
De Herren vun Stand
Stöt de Näs an de Wand.

— amenn ok sik sülben un siene Profeschoon:

En Schoster heelt mit Pick,
En Discher mit Lim;
De Dokter deit sik dick,
Un mutt jümmer wat verschribn.

De letzten veer Regen in't Book faat sien Denken un Dichten knapp tosamen:

To Hus en gode Pip Toback,
Mit ole Frünn en Mundvull Snack
Is bęter, as mank stolte Narrn
Een vun de sülwe Klör to warrn.

Dat is, dücht mi, en lebenniget Porträt van Professor Biedermeier alias Ferdinand Weber, den Hobbydichter un Fründ van Klaus Groth.


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* För dat sloten "e" schrifft Groth "e" mit Cedille. Dat Teken warrt hier behelpswies dör "ę" andüüdt.


Översicht över de Muuskist
28.6.2015

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