Stille Winterstraoten


Stille Winterstraße

Es heben sich vernebelt braun
Die Berge aus dem klaren Weiß,
Und aus dem Weiß ragt braun ein Zaun,
Steht eine Stange wie ein Steiß.

Ein Rabe fliegt, so schwarz und scharf,
Wie ihn kein Maler malen darf,
Wenn er's nicht etwas kann.
Ich stapfe einsam durch den Schnee.
Vielleicht steht links im Busch ein Reh
Und denkt: Dort geht ein Mann.

Joachim Ringelnatz

Stille Winterstraoten

Et hävt sik näv'lik bruun
dei Barge ut dat Witt, so klor
un ut dat Witt raogt bruun ein Tuun,
steiht ein' Spielen liek so dor.

Ein' Kreih' flügg, so schwatt un mall,
as ehr kien Maoler maolen schall,
wenn hei't nich'n bäten kann.
Ik träe einsaom dör den Schnei.
Vellicht steiht lünks in'n Buschk ein Reih
un denkt: Dor geiht ein Mann.

Südollnborger Platt: Ludgerd Lüske 2010


Bild: Ludgerd Lüske
1.1.2011

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