Die Birke Aus Martinas Kräuterbuch Wie
weiße Frau'n mit grünen Schleiern stehen wir in Berg und Tal, in
Wiesen, Auen, Mooren, Heiden reihenweis' in großer Zahl! Wir können
Sturm und Frost ertragen wie Weiden am gefror'nen Teich. Ja, selbst im
eisig rauhen Norden sind wir noch oft ein grünend Reich. Von vielen
wahrlich großen Künstlern werden wir Birken, jung und alt, ob
uns'rer schimmernd weißen Rinde und dunklen Flecken gern gemalt. Wir
Birken, Weiß- und Besenbirken, auch Maibirken zumal genannt, sind
nicht nur schöne Lieblingsbäume, wir schenken Euch auch allerhand. Die
Gerbsäure der Rinde nützet bei Wechselfieber innerlich, bei
manchen lästigen Geschwüren und Skorbutfällen äußerlich. Die
glänzenden, stets frischen Blätter treiben zuverlässig Harn,
sind gute Wurm- und Rheuma-Mittel, können harte Qual erspar'n. Gut
warme Blätterabsudbäder vertreiben vielfach Flechtenart, auch
Wassersucht und Fußschweißübel bei liebevoller, guter Wart'. Gen
Krankheiten der Harnorgane hilft ausgezeichnet Birkensaft, und auch bei
Gries- und Gallenleiden beglückt Euch meine Heilungskraft. Für
Kopfgrind' Milchborke der Kinder ist Rindensaft empfehlenswert. Durch
Birkenmet und Birkenweine wird sehr die Körperkraft vermehrt. Und
längst schon ist das Birkenwasser als haarwuchsfördernd weltbekannt;
es wird sogar bei Haarausfällen als bestes Hilfsmittel genannt. Damit
das Wasser sicher wirket, kein Kahlkopf euch mal überrascht, ist zweckdienlich,
wenn mit Kamillen ihr vorher Eure Kopfhaut wascht. Ja, ja, ihr zagen
Erdenmenschen, geht achtlos nicht an mir vorbei; ich bin fürwahr
Euch treuer Helfer, Gesundheitswächter und Arznei. | Dei
Barkenboom Ut Martina ehr Krüüterbauk As Fraulüe,
witt mit greune Schleiers staoht wi in Barg un Daol, up Wischken, Brauke,
Mauer, Heide riegenhaft, in groote Taohl. Wi käönt Storm un
Frost verdrägen as Wäen an den froren Diek. Jao, sülvs in'
iesig ruusen Noorden sühst faoken use greue Riek. Van väle
woahrhaft groote Künstlers werd wi Barken, jung of old, üm usen
schemmern, witten Bark un düüstern Placken gerne maolt. Wi
Barken, Witt- un Bössenbarken, uk woll Maibööm' roopen, sünd
nich blots moje, leevste Bööme, wi schenkt jau uk 'n Hoopen. Bün
garvsuurr ut den Bark 'ne Hülpe binnen bi ein koldet Feiver , bruk
dat bi lastige Furunkel, un Skorbutanfall van buten leiver. Dei glemmen,
alltied frischken Blöre drievet wisse den Urin, sünd gaut gägen
Wurm un Rheuma spoart leipe Quaol un Pien. Ein gauet, warmet Bad ut Blattextrakte,
verdrievet mank ein Utschlagoart, uk Waotersucht un äövel rüüken
Feute, hört leiv un gaut verwoahrt. Gägen Krankheit an dei
Harnorgaone helpt wunnerboar dei Barkensaft, un uk Gries un Gallenstein, bätert
sik dör miene Kraft. Bi Koppgrind Melkschörf van dei Kinner
is Barksaft dei beste Raot. Jao, Barkenmet un Barkenwien hollt
för't Liev dei Kraft paraot. Un lang all is dat Barkenwaoter weltbekannt
för wassen Hoare; et werd sogoar bi Hoarutfall prieset as dat wunnerboare. Dat
dat Waoter wisse helpet, jau kien Kaohlkopp äöverraschket, is
et anbröcht, dat ji mit Kamillen vörher jaue Kopphuut waschket. Jao,
jao, ji benauten Eernminschken, gaoht nich an mi langers aohne Acht, ik
bün woahrhaft treu jau Helper, Medizin un jau' Gesundheitswacht. |