Hier wüllt se hen

Dei Maondfohrt van China

van Alexander Stirn

Das Riek van dei Midde will in't All wiet nao baoben: Chang'e 3 kunn ein neiet Kapitel van dei Maondforschkung aopen schlaon. An't Wäkenend kunn dei Ruumfähre losfleigen.

Origen Stoff hätt China in dei vergaohn Johre in't Weltall uppußet — tauminnst metaphorischk: Praktischk ut dat Nicks kunn dei Volksrepublik ein bemannet Ruumfohrtprogramm up dei Beine stellen, dat bit nu hen aohne Meihte jeden sülws settden Plaon fardig bröchde. Ein eigen Satellitennavigationssystem mit den Naomen Beidou wiest siet den vergaohn Dezember in Asien (un denn uck weltwiet) den Weg — ein Taustand, van den Europa mit sien Galileo-Projekt blots drömen kann. Un uck dat chinesischke Maondprogramm gaiht mit Verlaot vöran. Mit so gauen Verlaot, dat China nu orig Stoff uppußen will.


Plakaot mit den stiliseerten Weg van de Maondsonde. Klick up tau'n Vergröttern!

Löpp aals glatt, denn kunn all an't Wäkenend dei "Chang'e 3" starten: China siene darde Maondsonde. Un dei eierste, dei eine heel besünnere Fracht nao den Eerntrabanten bringen schall: einen Rover. Dat 140 Kilogramm schworte Fohrtüg, dat van buten nao den amerikaonschken Marsrover "Opportunity" lett, schall tauminnst 90 Daoge äöwer den Maondbodden feuhern, Boddenproben anaolyseiern, Biller van dei Eern knipsen un Technologien testen, dei China för dat taukaomen Upstiegen in dat Weltall bruket. So schall dei lüttke Maondrover — dei eierste siet mehr as 40 Johre — den Ruhm van dei Volksrepublik un siene politischke Föhrung högen.


Wat will de Haas in'n Weltruum? Nix!

 

Dei Jadehaose

China sien Maondrower krigg up alle Fälle all ein Loff för den wiss mojen Naomen: Jadehaose. Dat Fohrtüg schall dei Maondbaobensiete nauer unnerseuken un vellicht neie Biller van dei Eern knipsen.

"Prestige is eine wichtige Driewkraft achter dat chinesischke Ruumfohrtprogramm, aower et is nich dat einzige un vellicht nich maol dat wichtigste", sägg Chen Lan, dei Rutgäwer van dat Ruumfohrtmagazin "Go Taikonauts". "Välmehr glöwet China, dat et as Weltmacht komplexe Wätenschkup un Technologien meistern mutt, dit dait dei Taukunft van dat Land dorstellen."


Dei "Jadehaose" navigeert mit Sünnensegel un Kamera op'n Maond. Schemateknen van Ludgerd Lüske na de Modelln vun de Chineesche Ruumfaohrtagentuur. Klick op tau'n Vergröttern. — Links dat Maondkalf, dat keem van sülven rin, dor kann de Chineesche Ruumfaohrtagentuur un Ludgerd Lüske ok nix för

Dei Chinesischke Droom


Dat Logo van dei chinesischke Ruumfaohrtagentuur

Dei chinesischke Staotspräsident Xi Jinping — is bold ein Johr in sien Amt — hätt dorför sogor einen Utdruck formuleiert: den "chinesischken Droom". Dei technischke Upschwung, dei Modernisierung, aower uck ein Trüggekieken up sozialistischke Werte schäöllt ein bäteret Läben un eine bätere Gemeinschkup möglich maoken. Dei Ruumfohrt spält dorbi eine wichtige Rulle — technischk, geopolitischk, vörweg aower symbolischk. Wekker in disse Daoge dör Peking spazeiert, finnt up dei Plakaote, dei äöwerall för den "Chinesischken Drom" Reklaome maoket, immer wedder Astronauten un Raketen. Uck dat U-Baohn-Fernseihn mit sien Mischken ut Naorichten un Propaganda höged dei Resultaote in dei Ruumfohrt. Un süß in dat Bordprogramm van dei staotlicken Fleiglinien, in dat staodig China-Reklaomefilmkes instreiet werd, startet Raketen heldenhaft in den blawen Himmel — tüschken Videos van weihen Faohnen un marscheiern Soldaoten.

"Chang'e 3", neumt nao dei glieknaomige chinesischke Maondgöttin, schall disse Verdeinstgeschichte wieder driewen. Wenn dat Ruumschipp in dei taukaomen Daoge van dei Weltruumbasis Xichang in den Südwesten van China affhäwet, kann et up dei Erfohrung van siene beiden recht gaut affloopen Vörgängermissionen trüggegriepen: "Chang'e 1" startede in'n Oktober 2007 nao'n Mond, flög üm den Himmelskörper in 200 Kilometer Höchte un mök dreidimensionaole Upnaohmen. Vörweg aower mök dat Ruumfohrtüg dei eierste komplette Mikrowellenkoorte van den Maond, dei Utkunft äöwer dei Temperaturlaoge up dei Baobensiete giff. Nao 494 Dage knallde dei "Chang'e 1" nao Plaon in den Maondstoff.


Jade

Dei naokaomen Sonde is dorgägen noch immer aktiv: "Chang'e 2" trecket middewiele in mehr as 60 Millionen Kilometer Affstand van dei Eern ehre Runden. Vördem har dei sich in'n Oktober 2010 up den direkten Weg dune an den Maond bröcht un dor eine Ümloopbaohn wählt, up dei sei bit up 15 Kilometer an dei Baobensiete ranköm — eine Route, dei nu uck "Chang'e 3" nähmen schall. China siene tweide Maondsonde mök hoochuplöste Upnaohmen van möglicke Landestäen un unnersöchde ehr Hööchtenprofil mit einem Laserstraohl. Nao ehr daon Wark dröfde sei ein annern Weg nähmen: nao den Asteroiden Toutatis, den sei in 3,2 Kilometer Affstand passeierde.

"Chang'e 3" schall noch maol komplizeierter, noch maol differenzeierter wern, dordör aower uck schwörer: Bold 3800 Kilogramm bring dei Sonde tausaome mit den Landeapparaot un den Rover up dei Wacht — so väl, dat man süß dei tau Tied starkste chinesischke Rakete van den Typ "Langer Marsch 3B" affännern möß. Dait sei ehr Wark mit den gewennten Verlaot, werd "Chang'e 3" nao einen veier Daoge langen Flug in eine Ümloopbaohn üm den Eerntrabanten inschwenken un dei Fleighööchte Stück för Stück reduzeiern — bit up dei all bekannten 15 Kilometer.

Landung in dat Neiland

Denn kummp för dei Chinesen dat Neiland: Ein Landefohrtüg schall sick, as dei Ruumfohrtsiete "Dragon in Space" berichtet, van "Chang'e 3" afflösen, schall wieder daolgaohn, in 100 Meter Höchte uphörn, schwäwen, dat Terrain unnerseuken, automatischk an Barge un Brocken vörbi fleigen un tauleßte ut veier Meter Höchte in den Maondstoff upsetten. Et is för China dei eierste kontrolleierte Landung up einen annern Himmelskörper. Un et is ein wiedergaohn Tratt herut ut den Schadden van dei grooten Ruumfohrtmächte USA un Russland. In den Achtergrund spält aower noch ein annern Aspekt eine Rulle: "China hätt sien Ruumfohrtprogramm uck startet, üm neie Technologien tau entwickeln, Innovationen vöran tau driewen un so dei Wirtschkup van dat Land den Upschwung tau bringen", sägg Chen Lan.


Chang'e 1


Orr is dat vellicht doch en Kanink?

För dei neien Technologien is bi dei aktuellen Maondmission vörweg "Yutu" taustännig, dat Roboterfohrtüg. Dei "Jadehaose" (off uck dat "Jadekarnickel", dei chinesischke Utdruck is hier nich nau fasteleggt) gellt in dei asiatischke Mythologie as einen staodigen Bistand van dei Maondgöttin. Bi "Chang'e 3" gaiht "Yutu" aower siene eigen Wege: Bit tau teihn Kilometer schall dei Rover in dei 90 Daoge lange Utfohrt feuhern, maximaol 0,2 Kilometer in dei Stünn werd dorbi dei Tachonaodel anwiesen. Scheiwden bit tau 30 Graod schäöllt kien Problem wän. Dei nödige Energie nimmp dat 140 Kilogramm schwore Fohrtüg ut siene Solarzellen un ut eine Radionuklidbatterie: Dorinne werd Warmte, dei bi dat Verstraohlen van ein radioaktivet Isotop entsteiht, in Strom ümmewannelt.

Bit nu hen hätt China twei Maondsonden in't All schicket: Chang'e 1 un 2. Nu kump dat ambitioneiersteVörhäbben: Dat Landen van einen Maondrover, dei direkt up dei Baobensiete warken schall.

"Mehr as 80 Prozent van dei Technologie, dei bi disse Mission tau'n Insatz kummp, is nei", sägg Li Benzheng, dei stellverträen Leiter van dat chinesischke Maondprogramm. Unner dei Novitäten fallt uck dei meisten Wätenschkupinstrumente, dei "Yutu" mit sick rümmeschläpen mutt. Dorbi schall uck ein Boddenradar deip daol in dei Binnensite van dei Regenbaogenschlucht kieken, dei sick dei chinesischken Missionspolaoners as Landestäe utsöchden. Hier, an dei nordwestlicke Kante van dat orig grooten Mare Imbrium, äöwerlappet sick twei Inschlagkraoters. Materiaol ut dei Deipten van den Maond wörden rutschmäten un ligget nu up den Kraoterbodden praot för eine Anaolyse.


Dei anner Siet van'n Maond

Dorför is "Yutu" sien Roboterarm denn taustännig, den sien Spektrometer kann dat Tausaomesetten van dei Felsbrocken unnerseuken. Hülpe krieget dei Wätenschkupinstrumente van ein optischket Teleskop, womit man Sterne un Galaxien aohne eine stören Atmosphäre beobachten kann. Schiens is uck eine Ultraviolettkamera för neie Ansichten van dei Eern an Bord.

"All dat maoket Chang'e 3 tau eine orig fortschrittlicke Mission — heel besünners för eine eierste Landung", sägg Morris Jones, ein besten äöwer dei Johre Künnigen van dei chinesischke Ruumfohrtszene. "Aower dei Flug schall tauleßte uck ein Test för högere Upgaoben wän."


Veierbeinig is nich bloots dei Landefähre. Ok de Haas fraagt sik: Deit dat Noot?

Besünners dei veierbeinige Landefähre kunn eine groote Taukunft vör sick häbben. Dei is ähnlick ubbawet as ein Pickup-Truck, up den sienen Laodeplatz man aale möglicke Saoken transporteiern kann. Bi "Chang'e 3" (un wohrschienlick uck bi "Chang'e 4") is dat ein Rover. Bi dei füffte un seßte Mission kunn et — so schaöllt dei aktuellen Pläöne wän — eine Raketenstufe wän, dei Boddenproben van den Maond nao dei Eern bringen schall. Dei anpielte Starttermin: wiss noch vör dat End van dit Johrteihnt.

Fernprojekt: eine bemannte Maondmission?

Doräöwer weg is et schiens kien Taufall, dat dei Landefähre van "Chang'e 3" ähnlick utsüht as "Eagle", womit don dei Crew van "Apollo 11" up den Maond landet is: "Wenn man dat aktuelle Ruumfohrtüg grötter maoket, werd dorut eine Fähre för Astronauten", sägg Chen Lan. Off China würklick eine bemannte Maondmission vörhätt, is noch nich klor; offizielle Dokumente berichtet bitlang blots van "Studien", dei in disse Richtung gaohn schäöllt.

Neiet Wäten äöwer einen olden Bekannten


Un mutt een dorför ganz vun Jade ween?!

Tauleßte is dor noch ein annert nich faotet Projekt: Dei Mars is immer noch ein witten Pleck up dei Korte mit China siene Ruumfohrtresultaote. Dei eierste Verseuk, huckepack mit dei russischke Marssonde "Phobos-Grunt", fünd sien End för twei Johre in eine floote Ümloopbaohn üm dei Eern. Dor bleef dat Mauderschipp wägen ein technischket Problem hangen. För dei chinesischken Baoslüe was dat ein Daolschlag, den man tau'n Glück up dei russischken Partners affschuben kunn. Tüschkendör kellt hei aower noch mehr: Anfang November gelüng et den Erzrivalen Indien, womit China einen Wettstried üm dei Allmacht in Asien föhrt, siene eierste Marssonde in dei Richtung van den roten Planeten tau schicken. Forts trummelden China siene Staotsmedien för mehr Investitionen in't eigene Ruumfohrtprogramm — un nich in Bildung off soziaole Sicherheit.

För Morris Jones was et doch eiher eine symbolischke Panne. "Tüschken dei beiden Staoten giff et wiss eine Ort Wettloop in't All, aower tau Tied ligg China wiet vörne — tauminnst ein Johrteihnt", sägg dei Ruumfohrtexperte. "Chang'e 3" werd diesen Affstand blots noch grötter maoken. Wenn dei Sonde denn in ein poor Daoge wohrhaft Stoff hochschlait.


Teknen: Ludgerd Lüske. Klick op tau'n Vergröttern!


Originaolartikel hier, © Spektrum.de, Südollnborger Platt: Ludgerd Lüske

8.12.2013


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