Helleborus gägen Euphorbia

vun Behrend Böckmann

Dat künn ok 'n Fautballspäl sien: Helleborus 2010 gägen Euphorbia 1950. Is't œwer nich, denn "Helleborus" is dei lateinsch' Nåm för't Wrangkrut* ut'e Fomelie vonne Hahnenfautplanten. Dei Schneiwitten mit den Binåmen "niger" bläuhn as Ierste üm'e Wihnachtstied, dei lütt bäten lila farwten låter bet in Lentmånd rin. Up Hoochdütsch heiten's "Christrosen", hier un dor ok "Schneirosen", wiel dei Bläudenbläder so witt as Schnei sünd un sei ok in'n Schnei ehr Bläudenköpp lüchten låten. Wiederhen heitens annerwo "Nieswurz", denn man hett dei drööchten Wöddeln von't Wrangkrut tau't Niespulver gäben.

Dei lateinsch Nåm "Helleborus" kümmt ut dat Griechisch, is tausåmensett ut dat Wurt "he-le-in", dat soväl as dodmåken bedüden deit, un dat Wurt "bora", dat för Äten steiht. Wecker also Wrangkrut äten süll, den künn dat ganz leech gåhn, por Bläder sünd nauch för'n düchtigen Dörchmarsch un por Såmenkapseln kœnen all dat Enn' bedüden!

"Euphorbia" is ok dei Nååm von ein Plantenfomelie, un twors vonne Melkkrutplanten**, denn "Euphorbia" is dei lateinsch Nååm för Wulfsmelk.

Wi kennen sei as Unkrut ut'n Gorn un hemm' as Kinner versöcht, mit'e witte Melk ut'e Stengels von dit Krut gägen Wratten vörtaugåhn. Dei "Euphorbia" mit den Binåmen "pulcherrima" sall dei allerschönst ut disse Fomelie sien. Sei hett as all twors ganz lütte Bläuden, œwer üm sei rüm sitten ganz väle spitze un rode Hoochbläder. Disse Blaum fünn dei Amerikaner Joel Roberst Poisett taun Anfang von 19. Johrhunnert in Mexiko, un so heit sei nå em ok noch "Poisettia". Nå 1950 is disse Blaum ut Amerika tau uns nå Dütschland kåmen un is siet disse Tiet as Wihnachtsstiern in ümmer mihr Wihnachtsstuwen tau finnen.

Bräkt man von'n Wihnachtsstiern 'n Stengel af, löppt son'n witter melkiger Saft rut un hei sall ok giftig sien. För lütt Kinner is hei blot 'n bäten, œwer för Muckerhåsen un Meerschwien sogor ganz dull gefährlich. Dat höllt œwer keinen Minschen dorvon af, sik disse wunnerboren Planten, den Stiern von Bethlehem, up 'e Finsterbänk un ünnern Dannenbom tau hålen. Un wecker will, kann den Wihnachtsstiern hüt ok all in Pink un Witt kriegen. Dei Christroos gifft dat ja ok inRood.

Wieldat dei "Euphorbia" in Mexiko tau Hus is, hett sei wat gägen Küll un wasst bi uns bet hüt blot ünner Glas un inne warme Stuf. Un nu, nå 'n half Johrhunnert Wihnachtsstiern, hemm' dei Plantendokters niege Grappen in'n Kopp. Sei willen dei "Helleborus" as Christ-, Schnei- orrer Wihnachtsros' nu von 'n Gorn inne Stuwen bringen. Un dat is gor nich so licht, denn sei sünd up'e hogen Bargen vonne Alpen un Karpaten tau Hus un wassen an'n besten inne Küll. Ehre Verwandten sünd dei gäle Håhnenfaut un dei gäle Eierblaum***, œwer sei kœnen nich as dat Wrangkruut bi Ies un Schnei ehr Bläudenköpp drieben. Dei "helleborus niger", so dei lateinsch Nååm för dei schneiwitte Christros', ward nu so ümmuddelt, dat's ümmer mihr Bläuden as Bläder drifft un tau Wihnachten in vulle Bläud steiht.

Näben dei "euphorbia pulcherrima" as Teiken för den Wihnachtstiern, dei dei Schåphierers den Wech nå dei Krüff in Bethlehem wiest hett, sallen nu dei witten Bläder vonne "helleboros niger" as dat Äbenbild von dat unschüllig Kind inne Krüff gellen un den Minschen niege Tauversicht gäben. "Bläuht ierst dei Ros in Ies un Schnei, denn deit dat Hart mi nich mihr weih" heit dat in't Lied "Ein Ros' bläuht tau dei Wihnachtstied" von Kurt Hertha (Text) un Robert Stolz (Musik).

Dei Christrosenbläuden würn vör Tieden ok as Wäder-Oråkel nåhmen. Inne Hillig Nacht würn twölf Knuppens för dei twölf Månde schnäden un einzelt in't Wåderglas stellt. Güng taun Bispill dei Mai-Knuppen up, denn süll dat in 'n Mai gaudet Wäder gäben, un bleef dei Aust-Knuppen tau, denn künn dat in'n achten Månd von't Johr Rägen gäben.

Dat kann ok Spökenkiekerie wäst sien. Wohr hengägen is, dat Hippokrates mit den Saft ut Helleboruswöddeln all Wunner vullbröcht hett un anner Heilers hemm' dormit den Irrsinn utdräben orrer mit ein Salw ut "Helleborus" un Bodder Pestbulen un anner Puden behannelt. "Helleborus" hett den Wettlop gägen "Euphorbia" noch nich wunnen, is œwer ganz gaut in'n Vörmarsch un ward bald œwerall näben den Wihnachtsstiern as Wihnachtsros' in'n Blaumenpott tau finnen sien.


Anmarkung:
* Wrangkrut — vielfach plattdeutscher Name für alle Nieswurzarten
** Wolfsmilch heißt auf platt Melkkrut, Bullenmelk orrer Düwelskrut
*** ein plattdeutscher Name für Trollblume


28.11.2021


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