75 Johr Grundgesetz
Dei iersten 19 Artikel von uns Grundgesetz up Platt
Dat Grundgesetz in dei Originaalutgåv
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vun Behrend Böckmann
Vör 75 Johr hett sik dei Bundsrepublik ehr Grundgesetz
gäben un dat gellt nu ok all mihr as 30 Johr för't einig
Düütschland. Dat Grundgesetz näumt sik in anner Länner
Verfåtung un sülfst dei Bundslänner hemm' sik ehr
Verfåtungen in wereinstimmung mit dat Grundgesetz gäben.
Son'n Verfåtung, un in unsen Fall dat Grundgesetz, gellt as
'n Rägelwark för denn gägensiedigen Ümgang twüschen
denn Staat un sien Börgers. Un männigmål wünscht
man, dat sik Staat un Börger an't schräben Grundgesetz hollen
un nich ümmer wedder versäuken, denn ein annern Baukstaben
nå eigen Gautdünken uttaudüden. Nich düden möt
man dei düütsche Ünnerschrift von 09. Heumånd
(Juli) ünner EU-Charta über "Regional- un Minnerheitenspråken",
dei all in'n Näwelmånd (November) 1992. Dörch Ünnerschrift
hett Düütschland versäkert, dat 'n allens daun will
un daun ward, dat uns Mudderspråk Plattdüütsch as
Regionalspråk erhollen blifft. So wür ok inne MV-Landsverfåtung
von 1994 in'n Artikel 16(2) fastschräben: "Das Land schützt
und fördert die Pflege der niederdeutschen Sprache". Un
so schött mi dat in Verbinnung mit denn 75. Johresdach in'n Kopp,
tauminnest dei Grundrechten inne 19 iersten Artikel von Grundgesetz
in't Mäkelborger Plattdüütsche tau werdrågen.
Un dat läst sik denn so:
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
vom 23. Mai 1949 (BGBl. S. 1), zuletzt geändert durch
Artikel 1 des Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel
82) vom 19. Dezember 2022 (BGBl. I S. 2478).
Der Parlamentarische Rat hat am 23. Mai 1949 in Bonn am Rhein
in öffentlicher Sitzung festgestellt, daß das am
8. Mai des Jahres 1949 vom Parlamentarischen Rat beschlossene
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland in der Woche
vom 16. bis 22. Mai 1949 durch die Volksvertretungen von mehr
als Zweidritteln der beteiligten deutschen Länder angenommen
worden ist. Auf Grund dieser Feststellung hat der Parlamentarische
Rat, vertreten durch seine Präsidenten, das Grundgesetz
ausgefertigt und verkündet.
Das Grundgesetz wird hiermit gemäß Artikel 145 Abs.
3 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht:
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Grundgesetz för dei Bundsrepublik Düütschland
von'n 23. Maimånd 1949 (BGBl. S.1), tauletzt ännert
dörch Art. 1 von 'n Order tau dei Ännerung von't Grundgesetz
(Artikel 82) von'n 19. Julmånd 2022 (BGBl. I S. 2478).
Dei Parlementorisch Rat hett an'n 23. Maimånd 1949 in
Bonn an'n Rhin in ein för all taugänglich Sitzung
faststellt, dat dat an'n 8. Maimånd in't Johr 1949 von'n
Parlementorischen Rat beschlåten Grundgesetz för
dei Bunnesrepublik Düütschland inne Wäk von'n
16. bet 23. Maimånd 1949 dörch dei Volksverträdungen
von mihr as Tweidrüddel von dei düütschen Länner
annåhmen wür, dei mitmåkt hemm'.
Up Grund von disssen Tauspruch hett dei Parlementorische Rat,
verträden dörch sienen Präsidenten, dat Grundgesetz
in Ümlop bröcht.
Dormit ward dat Grundgesetz in wereinstimmung mit Artikel
145 Abs. 3 in't Bundsgesetzblatt utposaunt:
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Veer von dei Vadders wiern Frugens...
(Deutsches Historisches Museum, Berlin)
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Präambel
Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen,
von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem
vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das
Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses
Grundgesetz gegeben.
Die Deutschen in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern,
Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen, Nordrhein- Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland,
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen
haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands
vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte
Deutsche Volk.
I. Die Grundrechte
Artikel 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten
und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen
und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage
jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit
in der Welt.
(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende
Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.
Artikel 2
(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit,
soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen
die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz
verstößt.
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf
nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.
Artikel 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat
fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung
von Frauen und Männern und wirkt auf dei Beseitigung bestehender
Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung,
seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines
Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen
benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner
Behinderung benachteiligt werden.
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Präambel Dat Wurt vörwech (Vörwurt)
Mit Verstand un in't Tauvertrugen vör Gott un denn Minschen,
von denn Willen dräben, sik as äbenbürdiger Deil
in'n einig Europa för denn Fräden inne Welt intausetten,
hett sik dat düütsche Volk mit Hülp von sien
verfåtungsgäbend Macht dit Grundgesetz gäben.
Dei Düütschen inne Länner Baden-Württemberg,
Bavaria, Berlin, Bramborg, Bremen, Hamborg, Hessen, Mäkelnborg-Vörpommern,
Neddersassen, Nordrhein- Westfalen, Rhinland-Pfalz, Saarland,
Sassen, Sassen-Anhalt, Schleswig-Holstein un Thüringen
hemm' in friee Sülfststüerung dei Einheit un Frieheit
von Düütschland erlangt. Dormit gellt dit Grundgesetz
för dat ganze Düütsche Volk.
I. Dei Grundrechten
Artikel 1
(1) Anne Ihr von'n Minschen is nich tau rögen. Sei tau
achten un tau schützen is Upgåf vonne Staatsmacht.
(2) Dat düütsche Volk weit sik dormit werein,
dat dei Minschenrechten, dei intauhollen un dörch nicks
tau ersetten sünd, dei Bn för't minschlich Miteinanner,
denn Fräden un dorför sünd, dat dat inne Welt
gerecht taugeiht. Dei Grundrechten, dei nu nåeinanner
uptellt warden, gellen för dei, dei dei Order måken,
dei Macht inne Hänn hemm' un dei, dei Recht spräken
as dat unmiddelbor gellende Recht.
Artikel 2
(1) Jederein hett dat Recht, as Persönlichkeit frie uptaubläuhn,
blot dörp hei nich anner Minschen schåden un sik
nich gägen dei von uns Verfåtung vörgäben
Ordnung orrer dei Gebruksorder upbömen.
(2) Jederein hett dat Recht up sien Läben un dorup, dat
sien Lief nie nich tau Schåden kümmt. Von disse Rechten
is aftauseihn, wenn dat up Grund von ein Order notwennig un
nödig is.
Artikel 3
(1) För all Minschen gellt dei glieke Order - all Minschen
sünd vör dat Gesetz gliek.
(2) Manns- un Frugenslüd hemm' dei glieken Rechten. Dei
Staat sett sik dörför in, dat dei glieken Rechten
för Mann un Fru Würklichkeit warden un dat dei tau
Tiet noch vörhannen Nådeile afschafft warden.
(3) Keinein sall wägen sien Geschlecht, sien Afstammung,
sien Rass, sien Språk, sien Heimat un Herkåmen,
wägen sienen Globen un wägen sien Religion orrer sien
politischen Ansichten bäder orrer leger anseihn warden.
Keinein dörp wägen sien Gebräken 'n Nåseihn
hemm'.
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Artikel 4
(1) Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit
des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind
unverletzlich.
(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.
(3) Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der
Waffe gezwungen werden. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.
Artikel 5
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und
Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus
allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.
Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch
Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet
nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der
allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze
der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die
Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Artikel 6
(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der
staatlichen Ordnung.
(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche
Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.
Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
(3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen
Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt
werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die
Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.
(4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge
der Gemeinschaft.
(5) Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die
gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung
und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen
Kindern.
Artikel 7
(1) Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates.
(2) Die Erziehungsberechtigten haben das Recht, über die
Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen.
(3) Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen
mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach.
Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht
in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften
erteilt. Kein Lehrer darf gegen seinen Willen verpflichtet werden,
Religionsunterricht zu erteilen.
(4) Das Recht zur Errichtung von privaten Schulen wird gewährleistet.
Private Schulen als Ersatz für öffentliche Schulen
bedürfen der Genehmigung des Staates und unterstehen den
Landesgesetzen. Die Genehmigung ist zu erteilen, wenn die privaten
Schulen in ihren Lehrzielen und Einrichtungen sowie in der wissenschaftlichen
Ausbildung ihrer Lehrkräfte nicht hinter den öffentlichen
Schulen zurückstehen und eine Sonderung der Schüler
nach den Besitzverhältnissen der Eltern nicht gefördert
wird. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn die wirtschaftliche
und rechtliche Stellung der Lehrkräfte nicht genügend
gesichert ist.
(5) Eine private Volksschule ist nur zuzulassen, wenn die Unterrichtsverwaltung
ein besonderes pädagogisches Interesse anerkennt oder,
auf Antrag von Erziehungsberechtigten, wenn sie als Gemeinschaftsschule,
als Bekenntnis- oder Weltanschauungsschule errichtet werden
soll und eine öffentliche Volksschule dieser Art in der
Gemeinde nicht besteht.
(6) Vorschulen bleiben aufgehoben.
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Artikel 4
(1) Dei Frieheit von'n Globen, dat Geweiten un dei Frieheit
vonne religiösen un politschen Ansichten sünd tau
achten un tau wohren.
(2) Jederein kann ungestürt nå sienen Globen läben.
(3) Keinein dörp gägen sienen Willen taun Kriegsdeinst
mit 'n Waff nödigt warden. Woans dormit ümtaugåhn
is, ward dörch 'n Bundsorder rägelt.
Artikel 5
(1) Jederein hett dat Recht, sien Gedanken in Wurt, Schrift
un Bild frie tau verkünnen un in Ümlop tau bringen
un sik so wiet as mglich, ungehinnert tau infromieren.
Dei Frieheit von't schräben Wurt un dei Frieheit von Berichten
in't Klnschap un in'n Kino sünd taulåten. 'N
Kontrull is nich vörseihn.
(2) Disse Rechten sünd begrenzt dörch Vörschriften
vonne allgemeine Order, vonne Order taun Schutz von noch nich
utwussen Minschen un in dei Wies, dat dei Ihr von'n Person angräpen
ward.
(3) Kunst un Weitenschap, Forschung un Lihr sünd frie.
Dei Frieheit vonne Lihr verlangt, dat 'n truch tau dei Verfåtung
steiht.
Artikel 6
(1) Eh' un Fomilie erhollen den besonneren Schutz vonne staatlichen
Inrichtungen.
(2) Dei Plääch un dat Uptrecken von Kinner sünd
dat natürlich Recht vonne Öllern un ok dei up sei
taukåmend Plicht. Woans sei dat måken, dorwer
wåkt allsiedig dei staatlich Gemeinschaft.
(3) Gägen denn Willen vonne Öllern, dei Kinner uptrecken,
dörpen dei Kinner blot ut'e Fomilie nåhmen warden,
wenn dei Öllern ehr Upgåwen nich wassen sünd
orrer dat Anteiken gifft, dat dei Kinner ut anner Grünn'
verkåmen.
(4) Jede Mudder steiht dei Schutz un Vörsorch vonne Gemeinschaft
tau.
(5)För Bastarde (uneh'lich Kinner) sünd dörch
dat Gesetz dei glieken Bedingungen för dei Entwicklung
von Lief un Seel un ehr Anseihn inne Gesellschaft tau schaffen
as dat för Kinner in'n Eh' vörseihn is.
Artikel 7
(1) dat gesamte Schaulwäsen ünnerlicht dei Upsicht
dörch denn Staat.
(2) Dei för dat Uptrecken von'n Kind Taustännigen
hemm' dat Recht, tau bestimmen, ob dat Kind an'n Religionsünnerricht
deilnähmen deit.
(3) Dei Religionsünnerricht is inne staatlichen Schaulen
'n ornlich Lihrfach bet up Schaulen, dei sik nich tau ein Religion
bekennen. Afseihn von't staatlich Upsichtsrecht ward dei Ünnerricht
in Religion in wereinnstimmung mit dei Ideen vonne Religionskommün
gäben. Keinein Lihrer dörp gägen sienen Willen
dei Upgåf taufallen, denn Ünnericht in Religion tau
gäben.
(4) Dat Recht ward tausäkert, private Schaulen intaurichten.
Private Schaulen as Ersatz för staatlich Schaulen möten
dörch denn Staat taulåten warden un sik ünner
dei Lannesorder bögen. Dei Inverständniss ward gäben,
wenn dei privaten Schaulen in ehr Lihrafsichten un in ehr Inrichtungen
as ok inne weitenschaftlich Utbillung von't Lihrpersonål
in nicks achter dei staalichen Schaulen taurüchståhn
un dei Utwåhl von ehr Schäulers nich nå 't
Vermögen von ehr Öllern utssäuken. Dei Taulåtung
ward ünnersecht, wenn dei wirtschaftlich un rechtlich Stellung
von't Lihrpersonal nich utreikend säkert is.
(5) 'N private Volksschaul ward blot taulåten, wenn dei
Schaulverwaltung 'n pädagogisch Int'ress doran hett orrer
dei Öllern denn Andrach stellen, ut Grünn' von ehr
Uptreckungsafsichten dei Schaul as Schaul vör all Kinner,
as Schaul mit 'n besonnere Weltsicht uttaurichten un wenn dat
'n staalich Schaul von disse Ort inne Kümmün nich
gifft.
(6) För Späl- un Vörschaulen gellt dat ok.
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Artikel 8
(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder
Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln
(2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht
durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.
Artikel 9
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Vereine und Gesellschaften
zu bilden.
(2) Vereinigungen, deren Zwecke oder deren Tätigkeit den
Strafgesetzen zuwiderlaufen oder die sich gegen die verfassungsmäßige
Ordnung oder gegen den Gedanken der Völkerverständigung
richten, sind verboten.
(3) Das Recht, zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und
Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden, ist für
jedermann und für alle Berufe gewährleistet. Abreden,
die dieses Recht einschränken oder zu behindern suchen,
sind nichtig, hierauf gerichtete Maßnahmen sind rechtswidrig.
Maßnahmen nach den Artikeln 12a, 35 Abs. 2 und 3, Artikel
87a Abs. 4 und Artikel 91 dürfen sich nicht gegen Arbeitskämpfe
richten, die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und
Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne des Satzes
1 geführt werden.
Artikel 10
(1) Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis
sind unverletzlich.
(2) Beschränkungen dürfen nur auf Grund eines Gesetzes
angeordnet werden. Dient die Beschränkung dem Schutze der
freiheitlichen demokratischen Grundordnung oder des Bestandes
oder der Sicherung des Bundes oder eines Landes, so kann das
Gesetz bestimmen, daß sie dem Betroffenen nicht mitgeteilt
wird und daß an die Stelle des Rechtsweges die Nachprüfung
durch von der Volksvertretung bestellte Organe und Hilfsorgane
tritt.
Artikel 11
(1) Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen
Bundesgebiet.
(2) Dieses Recht darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines
Gesetzes und nur für die Fälle eingeschränkt
werden, in denen eine ausreichende Lebensgrundlage nicht vorhanden
ist und der Allgemeinheit daraus besondere Lasten entstehen
würden oder in denen es zur Abwehr einer drohenden Gefahr
für den Bestand oder die freiheitliche demokratische Grundordnung
des Bundes oder eines Landes, zur Bekämpfung von Seuchengefahr,
Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglücksfällen,
zum Schutze der Jugend vor Verwahrlosung oder um strafbaren
Handlungen vorzubeugen, erforderlich ist.
Artikel 12
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und
Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung
kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.
(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden,
außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen,
für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.
(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten
Freiheitsentziehung zulässig.
Artikel 12a
(1) Männer können vom vollendeten achtzehnten Lebensjahr
an zum Dienst in den Streitkräften, im Bundesgrenzschutz
oder in einem Zivilschutzverband verpflichtet werden.
(2) Wer aus Gewissensgründen den Kriegsdienst mit der Waffe
verweigert, kann zu einem Ersatzdienst verpflichtet werden.
Die Dauer des Ersatzdienstes darf die Dauer des Wehrdienstes
nicht übersteigen. Das Nähere regelt ein Gesetz, das
die Freiheit der Gewissensentscheidung nicht beeinträchtigen
darf und auch eine Möglichkeit des Ersatzdienstes vorsehen
muß, die in keinem Zusammenhang mit den Verbänden
der Streitkräfte und des Bundesgrenzschutzes steht.
(3) Wehrpflichtige, die nicht zu einem Dienst nach Absatz 1
oder 2 herangezogen sind, können im Verteidigungsfalle
durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes zu zivilen Dienstleistungen
für Zwecke der Verteidigung einschließlich des Schutzes
der Zivilbevölkerung in Arbeitsverhältnisse verpflichtet
werden; Verpflichtungen in öffentlich-rechtliche Dienstverhältnisse
sind nur zur Wahrnehmung polizeilicher Aufgaben oder solcher
hoheitlichen Aufgaben der öffentlichen Verwaltung, die
nur in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis
erfüllt werden können, zulässig. Arbeitsverhältnisse
nach Satz 1 können bei den Streitkräften, im Bereich
ihrer Versorgung sowie bei der öffentlichen Verwaltung
begründet werden; Verpflichtungen in Arbeitsverhältnisse
im Bereiche der Versorgung der Zivilbevölkerung sind nur
zulässig, um ihren lebensnotwendigen Bedarf zu decken oder
ihren Schutz sicherzustellen.
(4) Kann im Verteidigungsfalle der Bedarf an zivilen Dienstleistungen
im zivilen Sanitäts- und Heilwesen sowie in der ortsfesten
militärischen Lazarettorganisation nicht auf freiwilliger
Grundlage gedeckt werden, so können Frauen vom vollendeten
achtzehnten bis zum vollendeten fünfundfünfzigsten
Lebensjahr durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes zu derartigen
Dienstleistungen herangezogen werden. Sie dürfen auf keinen
Fall zum Dienst mit der Waffe verpflichtet werden.
(5) Für die Zeit vor dem Verteidigungsfalle können
Verpflichtungen nach Absatz 3 nur nach Maßgabe des Artikels
80a Abs. 1 begründet werden. Zur Vorbereitung auf Dienstleistungen
nach Absatz 3, für die besondere Kenntnisse oder Fertigkeiten
erforderlich sind, kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes
die Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen zur Pflicht gemacht
werden. Satz 1 findet insoweit keine Anwendung.
(6) Kann im Verteidigungsfalle der Bedarf an Arbeitskräften
für die in Absatz 3 Satz 2 genannten Bereiche auf freiwilliger
Grundlage nicht gedeckt werden, so kann zur Sicherung dieses
Bedarfs die Freiheit der Deutschen, die Ausübung eines
Berufs oder den Arbeitsplatz aufzugeben, durch Gesetz oder auf
Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden. Vor Eintritt
des Verteidigungsfalles gilt Absatz 5 Satz 1 entsprechend.
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Artikel 8
(1) Jeder Düütsche hett dat Recht, sik åhn Anmellung
orrer Inverständnis frädvull un åhn Waffen tau
versammeln.
(2) För Versammlungen ünnern åpen Häben
kann dit Recht dörch disse Order orrer ok up Grund von'n
anner Order utsett't warden.
Artikel 9
(1) Alle Düütschen hemm' dat Recht, Krings (Vereins)
un Gesellschaften tau billen.
(2) Krings (Vereins), dei sik in'n Afsicht billen, dörch
ehr Daun stråfbor tau warden orrer sik gägen dei
vonne Verfåtung gäben Ordndung uptauböhmen orrer
sik gor gägen Gedanken richten, dat dei Vöker gaut
miteinanner utkåmen sallen, sünd verbåden.
(3) Dat Recht, sik för dei Wohrung un Wiederentwicklung
vonne Arbeits- un Läbensgrundlågen tausåmen
tau schluten, dat is för jedeneinen mglich. Afspråken,
dei versäuken, dit Recht uttausetten orrer tau behinnern,
sünd hinfällig. Måträgeln tau dissen Zweck
sünd gägen dat Recht un dorüm ungüllig.
12a, 35 Abs. 2 un 3, Artikel 87a Abs. 4 un Artikel 91 dörpen
nich up 'n Arbeitsstriet richten, dei tau dei Wohrung un Wiederentwicklung
von Arbeits- un Wirtschaftsgrundlågen von Krings in'n
Sinn von Satz 1 aflopen.
Artikel 10
(1) Dat Breifgeheimnis un äbenso dat Post- un Telefongeheimnis
sünd hillig.
(2) Tauwedderhanneln is blot mglich, wenn dat ordiert
ward. Deint disse Inschränkung denn Schutz vonne frieheitlich
un demokratisch Grundordnung orrer denn Bestand orrer dei Säkerung
von'n Bund orrer ein Bunnesland, denn kann dörch 'n Order
bestimmt warden, dat dat denn Börger nich mitdeilt ward
un anne Stell von'n Rechtswech 'n Nåünnersäukung
dörch Organe un Hülpsorgane måkt ward, dei vonne
Volksverträdung bestellt sünd.
Artikel 11
(1) Jedweder Düütsche dörp sik in't Bunnesrebeit
frie bewägen.
(2) Dit Recht dörp blot dörch 'n Order orrer up Grund
von'n Order un blot för dei Fäll' beschnäden
warden, wenn dei nödige Läbensgrundlach nich mihr
vörhannen is un up dei Allgemeinheit besonnere Lasten taukåmen
orrer tau dei nödige Afwennung von Gefohren för dat
werläben orrer dei frieheitlich demokratisch Grundordnung
von'n Bund orrer von'n Bunnesland, taun Kampf gägen Sükengefohren,
Naturmallüren orrer besonners schwore Unglücksfäll',
taun Schutz vonne jungen Minschen so vörtaubugen, dat's
nich rünnerkåmen orrer gägen strafboret Hannel
vörsorgen, wenn't nödig is.
Artikel 12
(1) All Düütsche hemm' dat Recht, Profeschon, Arbeitplatz
un Utbillungsstäd sülben uttausäuken. Woans 'n
Profeschon tau bedrieben is, dat kann dörch 'n Order orrer
up'e Grundlåch von'n Order rägelt warden.
(2) Keinein dörp taun bestimmte Arbeit rantreckt warden,
wenn't sik nich üm 'n oltbekannte allgemeine, för
all inne Gemeinheit glieke un nödige Deinstleistungsplicht
hannelt.
(3) Zwangsarbeit is blot mglich, wenn 'n Gericht dat Insitten
achter Trallen fastlecht hett.
Artikel 12a
(1) Up Mannslüd von't achtteihnste Läbensjohr an kann
dei Plicht taun Deinst inne Strietkräft, in'n Bunnesgrenzschutz
orrer in'n Zivilschutzverband taukåmen.
(2) Wecker mit sien Geweiten nich werein kümmt, mit
'n Waff' tau deinen, denn kann 'n Ersatzdeinst tau Plicht måkt
warden. Dei Tiet för denn Ersatzdeinst dörp nich länger
sien as dei Deinst inne Strierkräft. 'N Order rägelt
genau, woans dei Ersatzdeinst uttauseihn hett, dei dei Frieheit
von't Geweiten bedenken möt un kein Verbinnung tau dei
Striekräft un denn Bunnesgrenzschutz vörsüht.
(3) Minschen in't Wehrplichtöller, dei nich nå Absatz
1 orrer 2 deinen möten, knen in'n Fall, dat 'n sik
verdeffendiern möt, dörch 'n Order orrer up Grund
von'n Order för 'n Verdeffendierungszweck un denn Schutz
vonne Zivilbevölkerung för zivile Arbeitsdeinste inne
Plicht nåhmen warden; staatliche Deinstverhältnisse
von disse Oort sünd blot mglich, wenn Upgåwen
vonne Polizei orrer Upgåwen inne Verwaltung von staatlich
Stellen måkt warden möten, dei blot in'n Råhmen
von 'n staatlich Anstellung måkt warden dörpen.
Arbeitsverhältnisse nå Satz 1 knen bi dei Strietkräft,
in'n Beriek vonne Versorgung as ok bi dei staatlich Verwaltung
begrünnt warden;
Dei Plichten taun Arbeitsverhältnis in Beriek Versorgung
vonne Zivilbevölkerung sünd blot taulässig, wenn't
sik dorüm hannelt, dat läbensnotwennige Nödige
tau beschaffen orrer ehrn Schutz tau säkern.
(4) Kann in'n Verdeffendierungsfall dat Nödige an zivile
Deinstleistungen in't zivile Sanitäts- un Heilwäsen
as ok in'n uurtsfaste militärisch Lazarettorganisatschon
nich dörch Friewillige upbröcht warden, denn knen
ok Frugenslüd twüschen dat vollennt 18. un 55. Läbensjohr
dörch 'n Order orrer up Grund von'n Order tau disse Oort
von Deinsten inne Plicht nåhmen warden. Sei dörpen
wer up keinen Fall inne Plichht nåhmen warden, Deinst
mit 'n Waff tau daun.
(5) För dei Tiet von Verdeffendierungsfall knen Plichten
nå Absatz 3 blot begrünnt warden as dat in'n Artikel
80a Abs. 1 vörgäben is. Taut Vörbereiden up Deinste
nå Absatz 3, för dei besonnere Kenntnisse un 'n Fingerspitzengefäuhl
nödig sünd, kann dörch 'n Order taun Plicht måkt
warden, Utbillungsveranstltungen tau besäuken. Wat disse
Såk angeiht, finnt Satz 1 kein Anwennung.
(6) Kann in'n Verdeffendierungsfall dei nödige Tåhl
an Arbeitslüd för dei in'n Absatz 3 Satz 2 uptellten
Rebeits up'n friewillig Grundlåch nich tausåmenkåmen,
so kann, dormit disse Lüd tauhop kåmen, dei Frieheit
vonne Düütschen, dei Profeschon orrer denn Arbeitsplatz
uptaugäben, dörch 'n Orden orrer up Grund von'n Order
beschnäden warden. Ihrer dat taun Verdeffendierungsfall
kümmt gellt Absatz 5 Satz 1 äbenso.
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Artikel 13
(1) Die Wohnung ist unverletzlich.
(2) Durchsuchungen dürfen nur durch den Richter, bei Gefahr
im Verzuge auch durch die in den Gesetzen vorgesehenen anderen
Organe angeordnet und nur in der dort vorgeschriebenen Form
durchgeführt werden.
(3) Begründen bestimmte Tatsachen den Verdacht, daß
jemand eine durch Gesetz einzeln bestimmte besonders schwere
Straftat begangen hat, so dürfen zur Verfolgung der Tat
auf Grund richterlicher Anordnung technische Mittel zur akustischen
Überwachung von Wohnungen, in denen der Beschuldigte sich
vermutlich aufhält, eingesetzt werden, wenn die Erforschung
des Sachverhalts auf andere Weise unverhältnismäßig
erschwert oder aussichtslos wäre. Die Maßnahme ist
zu befristen. Die Anordnung erfolgt durch einen mit drei Richtern
besetzten Spruchkörper. Bei Gefahr im Verzuge kann sie
auch durch einen einzelnen Richter getroffen werden.
(4) Zur Abwehr dringender Gefahren für die öffentliche
Sicherheit, insbesondere einer gemeinen Gefahr oder einer Lebensgefahr,
dürfen technische Mittel zur Überwachung von Wohnungen
nur auf Grund richterlicher Anordnung eingesetzt werden. Bei
Gefahr im Verzuge kann die Maßnahme auch durch eine andere
gesetzlich bestimmte Stelle angeordnet werden; eine richterliche
Entscheidung ist unverzüglich nachzuholen.
(5) Sind technische Mittel ausschließlich zum Schutze
der bei einem Einsatz in Wohnungen tätigen Personen vorgesehen,
kann die Maßnahme durch eine gesetzlich bestimmte Stelle
angeordnet werden. Eine anderweitige Verwertung der hierbei
erlangten Erkenntnisse ist nur zum Zwecke der Strafverfolgung
oder der Gefahrenabwehr und nur zulässig, wenn zuvor die
Rechtmäßigkeit der Maßnahme richterlich festgestellt
ist; bei Gefahr im Verzuge ist die richterliche Entscheidung
unverzüglich nachzuholen.
(6) Die Bundesregierung unterrichtet den Bundestag jährlich
über den nach Absatz 3 sowie über den im Zuständigkeitsbereich
des Bundes nach Absatz 4 und, soweit richterlich überprüfungsbedürftig,
nach Absatz 5 erfolgten Einsatz technischer Mittel. Ein vom
Bundestag gewähltes Gremium übt auf der Grundlage
dieses Berichts die parlamentarische Kontrolle aus. Die Länder
gewährleisten eine gleichwertige parlamentarische Kontrolle.
(7) Eingriffe und Beschränkungen dürfen im übrigen
nur zur Abwehr einer gemeinen Gefahr oder einer Lebensgefahr
für einzelne Personen, auf Grund eines Gesetzes auch zur
Verhütung dringender Gefahren für die öffentliche
Sicherheit und Ordnung, insbesondere zur Behebung der Raumnot,
zur Bekämpfung von Seuchengefahr oder zum Schutze gefährdeter
Jugendlicher vorgenommen werden.
Artikel 14
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet.
Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle
der Allgemeinheit dienen.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig.
Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen,
das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die
Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen
der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der
Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg
vor den ordentlichen Gerichten offen.
Artikel 15
Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können
zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art
und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum
oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt
werden. Für die Entschädigung gilt Artikel 14 Abs.
3 Satz 3 und 4 entsprechend.
Artikel 16
(1) Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nicht entzogen
werden. Der Verlust der Staatsangehörigkeit darf nur auf
Grund eines Gesetzes und gegen den Willen des Betroffenen nur
dann eintreten, wenn der Betroffene dadurch nicht staatenlos
wird.
(2) Kein Deutscher darf an das Ausland ausgeliefert werden.
Durch Gesetz kann eine abweichende Regelung für Auslieferungen
an einen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder an einen
internationalen Gerichtshof getroffen werden, soweit rechtsstaatliche
Grundsätze gewahrt sind.
Artikel 16a
(1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.
(2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat
der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen
Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über
die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum
Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt
ist. Die Staaten außerhalb der Europäischen Gemeinschaften,
auf die die Voraussetzungen des Satzes 1 zutreffen, werden durch
Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf, bestimmt.
In den Fällen des Satzes 1 können aufenthaltsbeendende
Maßnahmen unabhängig von einem hiergegen eingelegten
Rechtsbehelf vollzogen werden.
(3) Durch Gesetz, das der Zustimmung des Bundesrates bedarf,
können Staaten bestimmt werden, bei denen auf Grund der
Rechtslage, der Rechtsanwendung und der allgemeinen politischen
Verhältnisse gewährleistet erscheint, daß dort
weder politische Verfolgung noch unmenschliche oder erniedrigende
Bestrafung oder Behandlung stattfindet. Es wird vermutet, daß
ein Ausländer aus einem solchen Staat nicht verfolgt wird,
solange er nicht Tatsachen vorträgt, die die Annahme begründen,
daß er entgegen dieser Vermutung politisch verfolgt wird.
(4) Die Vollziehung aufenthaltsbeendender Maßnahmen wird
in den Fällen des Absatzes 3 und in anderen Fällen,
die offensichtlich unbegründet sind oder als offensichtlich
unbegründet gelten, durch das Gericht nur ausgesetzt, wenn
ernstliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Maßnahme
bestehen; der Prüfungsumfang kann eingeschränkt werden
und verspätetes Vorbringen unberücksichtigt bleiben.
Das Nähere ist durch Gesetz zu bestimmen.
(5) Die Absätze 1 bis 4 stehen völkerrechtlichen Verträgen
von Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften untereinander
und mit dritten Staaten nicht entgegen, die unter Beachtung
der Verpflichtungen aus dem Abkommen über die Rechtsstellung
der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte
und Grundfreiheiten, deren Anwendung in den Vertragsstaaten
sichergestellt sein muß, Zuständigkeitsregelungen
für die Prüfung von Asylbegehren einschließlich
der gegenseitigen Anerkennung von Asylentscheidungen treffen.
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Artikel 13
(1) Dei Wåhnung is unantastbor.
(2) Dörchsäukungen dörpen blot von'n Afkåten,
bi 'n Gefohr in'n Anmarsch ok Organen måkt warden, dei
in'n Order dorför vörseihn sünd un so måkt
warden möten, as dat dörch dei Order vörgäben
is.
(3) Wenn bestimmte Såken den Verdacht begrünnen,
dat sik einer dörch 'n Order fastlechte Akschon strafbor
måkt hett, denn dörpen för dei Ünnnersäukung
von disse Akschon un up Grund von'n Anwiesung dörch 'n
Afkåten technische un akustische Middel tau Anwennung
kåmen, üm dei Wåhnung tau werwåken,
in wecker sik dei Schullige uphollen künn, wenn dei Upklärung
von denn Fall besonners schwor un åhn Utsicht up Erfolg
lopen wür. Son'n Akschon möt 'n Frist inhollen. Denn
Updrach dortau gäben minnest drei Afkåten von'n dorför
taustännig Gericht (Spruchkörper). Is'n grote Gefohr
aftauseihn, denn kann ok ein Afkåt denn Updrach tau dei
Akschon gäben.
(4) Üm ielende Gefohren för dei Säkerheit vonne
Gemeinheit, besonners in'n Fall von'n Gefohr för all orrer
von'n Läbensgefohr aftauwennen, dörpen technische
Middel taun werwåkung von'n Wåhnung taun Anwennung
kåmen, wenn dat up Grund von'n Afkåten-Order so
vörseihn is. Bi gröttst Gefohren kann ok von 'n anner
dörch 'n Order bestimmte Stell disse Akschon ordiert warden;
'n Entscheidung. dörch 'n Afkåten is furtsens nåtauhålen
(5) Sünd technische Middel blot taun Schutz för dei
Personen vörseihn, dei inne Wåhnung ehrn Deinst daun,
kann dei Akschon dörch ein von'n Order bestimmte Stell
ordiert werden. Informatschonen, dei man bi disse Akschon kreech,
sünd blot mit dei Afsicht tau verwennen, üm dorup
up tau sien, dei Stråf in't Och tau fåten orrer
Gefohr aftauwennen un dat ok blot, wenn vördem dörch
'n Afkåten faststellt ward, dat disse Akschon rechtens
is; in Fall von'n grot Gefohr is 'n Entscheidung dörch'n
Afkåten furtsens nåtauhålen.
(6) Dei Bunnesregierung informiert jedet Johr denn Bunnesdach
wer dei nå Absatz 3 as ok wer in dat von'n
Bund taustännige Reibeit nå Absatz 4 un, sowiet as
'n Afkåten anwiest, dei Akschon up'n Grund tau gåhn,
nå Absatz 5 wer denn Insatz von technische Middel.
Dei Bunnesdach wählt 'n Utschuss, die denn up dei Grundlåch
von disse Informatschonen dei parlementorisch Upsicht utäuwt.
Inne Länner gifft dat 'n gliekbedüdende parlementorisch
Upsicht.
(7) Interventschonen un Schranken sünd blot mglich,
wenn 't 'n grote Gefohr orrer Läbensgefohr för ein
einzigst Person gifft, dei up Grund von'n rutgäben Order
taun ielig Afwennung von Gefohren för dei allgeine Säkerheit
un Ordnung nödig sünd, üm Minschen in Not ünnertaubringen,
gägen 'n Sükengefohr vörtaugåhn un üm
noch nich utwussen Lüd vör Gefohren tau schützen.
Artikel 14
(1) Dat Eigendom un dat Arfrecht hemm' Bestand. Inhalt un Schranken
warden dörch Ordierung bestimmt.
(2) Eigendom verplicht. Sien Gebruk sall taugliek taun Wollbefinnen
vonne Gemeinheit deinen.
(3)Eigendom aftaunähmen is blot mglich, wenn dat
dat Woll vonne Gemeinheit deint orrer up Grund von 'n Order,
wecker dei Oort un denn Ümfang von dei Affinnung rägelt.
Dei Affinnung is ünner gerechter Afwägung vonne Int'ressen
vonne Gemeinheit un dei Bedeiligten uttaumåken. Gifft
dat Striet üm dei Hööchde, denn sünd för
son'n Strietfall dei Gerichten taustännig.
Artikel 15
Grund un Bn, dei Naturschätz un dei Middel för
dei Produkschon knen, wenn nödig, dei Allgemeinheit
taufallen dörch 'n Order, dei dei Oort un denn Ümfang
von denn Utgliek rägelt orrer in'n anner Oort för
dei Gemeinwirtschaft ümwannelt ward. För dei Affinnung
gellt Art.14 Abs. 3 Satz 3un 4 gliekermaßen.
Artikel 16
(1) Dei düütsche Staatstaugehürigkeit dörp
keineinen afspråken warden. Dei Staatstaugehürigkeit
dörp blot up Grund von'n Order un blot gägen denn
Willen von Minschen in Verlägenheit in denn Fall utspråken
warden, wenn disse Minsch in Verlägenheit nich staatenlos
ward.
(2) Nich ein einzigster Düütscher dörp an´t
Utland utleiwert warden. Dörch 'n Order knen dei
Rägeln för dei Utliewerung an einen EU-Staat an einen
internatschonalen Gerichtshoff in denn Fall verännnert
warden, dat dei rechtsstaatlichen Grundsätz wohrt blieben.
Artikel 16a
(1) Frömde, dei ehr Heimat ut politisch Grünn' verlåten
möten, kriegen bi uns Asyl.
(2) Up Absatz 1 kann sik nich beraupen, dei ut 'n Land vonne
Europäischen Gemeinschaften orrer ut'n Drüddstaat
inreisen deit, in denn dei Anwennung vonne Afmåkung wer
dei rechtlich Låch vonne Frömden un dei Konventschon
taun Schutz vonne Minschenrechten un Grundfrieheiten säker
sünd. Dei Staaten butenhalf vonne Europäischen Gemeinschaften,
up wecker Vörutsettungen von Satz 1 taudräpen, warden
dörch Order fastlecht, wecker dei Taustimmung von'n Bunnesrat
nödig hett. Inne Fäll von Satz 1 knen Akschonen
denn Verblief beennen, frie von einen hiergägen inlechten
Rechtsbehelf dörchsett't warden.
(3) dörch 'n Order, dei dei Bunnesrat taustimnmen möt,
knen Staaten utsöcht warden, in dei dat up Grund
vonne Rechtslåch, dei Anwennung von't Recht un dei politischen
Ümstänn' in'n Allgemeinen so säker schienen,
dat dor kein politisch Verfolgung un kein unmischlich un minschenünwürdig
Afstråfen vonstatten geiht. Man deit vermauden, dat 'n
Frömder ut son'n Staat nich nåstellt ward,solang
hei nich Angåwen måkt, dei dei Vermaudung begrünnen,
dat hei gägen disse Vermaudung as politisch Nåstellter
gellen deit.
(4) Dei Verwürklichung von Akschonen, dei denn Verblief
beennen, ward inne Fäll von Absatz 3 un in anner Fäll,
dei sichtbor unbegrünnt sünd orrer as sichtbor unbegrünnt
gellen, knen blot dörch 'n Gericht utsett't, wenn
dat iernsthafte Twiefel gifft, dat disse Akschon rechtens is;
dei Ünnersäukungsümfang kann beschnäden
warden un tau låt vörbröchte Inwenn möten
nich in Ogenschien nåhmen warden. Wiederet is dörch
'n Order tau bestimmen.
(5) Dei Absätz 1 bet 4 ståhn völkerrechtlich
Afmåkungen von Mitgliedsstaaten vonne Europäisch
Gemeinschaft ünnereinanner un mit Drüdd-Staaten nich
in'n Wech, dei dei Plichten ut dat wereinkåmen wer
dei Rechten von Frömde un dei Konventschon taun Schutz
vonne Minschenrechte un grundlägend Frieheiten, dei inne
Verdrachsstaaten Anwennung finnen un säkerstellt sien möten,
dat's Rägeln för dei Taustännigkeit dräpen,
üm Asylandrääch tau ünnersäuken un
gliekfalls dei Asylentscheidung gägensiedig anerkennen.
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Artikel 17
Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit
anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen
Stellen und an die Volksvertretung zu wenden.
Artikel 17a
(1) Gesetze über Wehrdienst und Ersatzdienst können
bestimmen, daß für die Angehörigen der Streitkräfte
und des Ersatzdienstes während der Zeit des Wehr- oder
Ersatzdienstes das Grundrecht, seine Meinung in Wort, Schrift
und Bild frei zu äußern und zu verbreiten (Artikel
5 Abs. 1 Satz 1 erster Halbsatz), das Grundrecht der Versammlungsfreiheit
(Artikel 8) und das Petitionsrecht (Artikel 17), soweit es das
Recht gewährt, Bitten oder Beschwerden in Gemeinschaft
mit anderen vorzubringen, eingeschränkt werden.
(2) Gesetze, die der Verteidigung einschließlich des Schutzes
der Zivilbevölkerung dienen, können bestimmen, daß
die Grundrechte der Freizügigkeit (Artikel 11) und der
Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13) eingeschränkt
werden.
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Artikel 17
Jedermann hett dat Recht, sik allein orrer mit anner Minschen
tausåmen mit Bidden orrer Klågen an dei taustännigen
Stellen un an dei Volksverträdung tau wennen.
Artikel 17a
(1) Order taun Wehrdeinst un Ersatzdeinst knen fastleggen,
dat för Börger in'n Wehrdeinst un Börger in'n
Ersatzdeinst inne Tiet von'n Wehr- un Ersatzdeinst dat Grundrecht,
sien Meinen in Wurt un Bild frie tau verkünnen un in Ümlop
tau bringen (Art. 5 Abs. 1 Satz 1 iersten Halfsatz), dat Grundrecht,
sik frie tau versammeln (Art.8) un dat Petitschonsrecht (Artikel
17) so as dat Recht dat taulött, Bidden un Klågen
in't Miteinanner mit anner vörtaudrägen, beschnäden
warden.
(2) Order, wecker dei Verdeffendierung in Verbinnung mit denn
Schutz vonne Zivilbevölkerung deinen, knen bestimmen,
dat dei Grundrechte up frieen Ümgang (Art. 11) un dei Unantastborkeit
vonne Wåhnung (Artikel 13) inschränkt warden.
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Artikel 18
Wer die Freiheit der Meinungsäußerung, insbesondere
die Pressefreiheit (Artikel 5 Abs. 1), die Lehrfreiheit (Artikel
5 Abs. 3), die Versammlungsfreiheit (Artikel 8), die Vereinigungsfreiheit
(Artikel 9), das Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis (Artikel
10), das Eigentum (Artikel 14) oder das Asylrecht (Artikel 16a)
zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung
mißbraucht, verwirkt diese Grundrechte. Die Verwirkung
und ihr Ausmaß werden durch das Bundesverfassungsgericht
ausgesprochen.
Artikel 19
(1) Soweit nach diesem Grundgesetz ein Grundrecht durch Gesetz
oder auf Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden kann,
muß das Gesetz allgemein und nicht nur für den Einzelfall
gelten. Außerdem muß das Gesetz das Grundrecht unter
Angabe des Artikels nennen
(2) In keinem Falle darf ein Grundrecht in seinem Wesensgehalt
angetastet werden.
(3) Die Grundrechte gelten auch für inländische juristische
Personen, soweit sie ihrem Wesen nach auf diese anwendbar sind.
(4) Wird jemand durch die öffentliche Gewalt in seinen
Rechten verletzt, so steht ihm der Rechtsweg offen. Soweit eine
andere Zuständigkeit nicht begründet ist, ist der
ordentliche Rechtsweg gegeben. Artikel 10 Abs. 2 Satz 2 bleibt
unberührt.
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Artikel 18
Wecker dei Frieheit, sien Meinen kund tau daun, besonners dei
Frieheit von't druckte Wurt (Artikel 5 Abs. 1), dei Frieheit
inne Lihr (Artikel 5 Abs. 3), dei Frieheit, sik tau versammeln
(Artikel 9), dat Breif- un Telefongeheimnis (Artikel 10), dat
Eigendom (Artikel 14) orrer dat Recht up Asyl (Artikel 16a)
taun Kampf gägen dei frieheitlich demokratisch Grundordnung
mißbruken deit, denn gåhn disse Grundrechte verlustig.
Woans un in weckern Ümfang dat passiert ward von't Bundsverfåtungsgericht
fastlecht.
Artikel 19
(1) Sowiet nå dit Grundgesetz 'n Grundrecht dörch
'n Order orrer up Grund von ein anner Order inschränkt
warden kann, möt dei Order allgemein un nich blot för
'n alleinigen Fall gellen. Wiederhen möt dei Order dat
Grundrecht ünner Henwies
up den Artikel nennen.
(2) In keineinen Fall dörp 'n Grundrecht in sien Wäsen
antast't warden.
(3)Dei Grundrechte gellen ok för juristisch Personen, sowiet
disse in ehr Wäsen up sei antauwennen sünd.
(4) Ward einer dörch dei Staatsgewalt in sien Rechten beschnäden,
so steiht em dei Rechtswech åpen. Sowiet kein anner Taustännigkeit
nödig is, is dei ornlich Rechtswech gäben. Artikel
10 Abs. 2 Satz 2 blifft dorvon unverännert.
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19.5.2024
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