Œwer'n Winter kåmen

vun Behrend Böckmann


Noch is't buten bäten warm,
doch dei Kniep schlöcht all Alarm,
lött bubbern männig Minschenhart,
dor allens ümmer dürer ward,
denn mit Lohn, dei wür innåhmen,
is nich mihr gaut uttaukåmen.


Nix mehr in'e Kniep!

"Kiek inne Kniep un du mösst roorn,
in ehr blifft kein Geld taun spoorn,
dei Utgåwen sünd bannig grot
för Tüffeln, Bodder, Melk un Brot."
Dat brabbelt Schrödersch vör sik hen
un denkt bi sik: "Schön Tiedenwenn'!
Tau Wihnachten gifft dat kein Gaus,
sonnern einen annern Schmaus,
denn ik bün mi hüt all wiss,
dat mi dei Gaus tau düer is!"


Och, dat blifft en Droom!

"Nu gnuddern's man nich all tau dull,"
antert ehr denn Nåwer Krull,
"dat hett ja ümmer Tieden gäben,
wo dat geef kein schönet Läben,
denk blot, woans't uns Öllern güng,
as Düütschland mit den Krieg anfüng!"

Up eins sünd beid ganz musingstill,
denn keinein von dei Ollen will,
dei as Kinner hemm' vör Johren
Wihnachten in'n Krieg erfohren,
dat wedder lege Tieden kåmen,
wo den Minsch ward allens nåhmen,
dat Lichten in'n Dannenbom
blot schämerten in'n Kinnerdrom,
denn Lüchtbomben* an't Häbentelt
wiern Dann'nböm ut'e Niege Welt.

Uns Schrödersch un ehr Nåwer Krull
hemm' dei Schnut noch dorvon vull,
dees ollen Lüd hemm' so väl dån,
dat dat all süll bäder gåhn,
doch all, dei hüt sünd anne Macht,
hemm' anners as dei Ollen dacht:
Wi bruken nu 'n Tiedenwenn',
dat gaude Läben hett 'n Enn'.


"Also för mi geiht dat gaude Läben denn ja noch'n bäten wieder!"

* Tannenbäume oder Christbäume waren langsam zu Boden sinkende Leuchtbomben,
die für die Bomberbesatzungen das zu treffende Ziel ausleuchten sollten.


10.12.2022


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