Engels in uns Läben:
Engels inne Bibel

vun Behrend Böckmann


An 305 Stellen sallen Engels inne Bibel vörkåmen, un Bibeldüder hollen dei Engels för den Hoffstaat von’n leiwen Gott. Sie sünd dei Apportendräger twischen Gott un den Minschen un wåken œwer dei Minschen un ehr Hüs.

Mit dat Christendaum hett sik sowat as 'n Engelskult utbillt, un dat geef Tieden, dör würn leiwer dei Engels as dei leiwe Gott anbädt’t. Dorüm hett Papst Zacharias in’t Johr 745 nå J.C.’n Order rutgäben, dat dei Engelsanbäderie utblieben süll. Dat hett œwer nich väl hulpen, denn Målers as Giotto (1266-1337) un Raffael (1483-1520) hemm’ von Niegen Engels målt, un ierst dörch den schwatten Dod, Inquisitschon un Düwelsutdriewerien hett dat Engelsvertrugen nålåten.


Giotto lett hier en ganzen Himmel vull Engels üm Jesus weinen

Mit’n Barock un dei Reformatschon güng’t denn wedder los, dat Engels hier un dor’n gröttere Rull as dei leiwe Gott spält hemm’. — Œwer wat hett dat nu mit dei Engels as Gott sienen Hoffstaat up sik?

In’n Gägensatz tau uns Ierd mit Minschen un Dierten un dei Sünn, den Månd un dei Stierns as wat, dat würklich dor is, hett Gott dei Engels as geistig Wäsen måkt un sei ganz in sien Neech bi sik in’n Häben ünnerbröcht. Wäsen ut Fleisch un Blaut kœnen Engels as geistig Wäsen nich seihn. Engels sünd noch mihr as dei Minsch dat Äbenbild von’n Schöpfer un sei läwen dorher ewig, sei möten nie nich starben. Giern lött man in dissen Tausåmenhang Lukas (20, 36) tau Wurt kåmen, dei dor schrifft, dat dei, dei so as Jesus uperståhn, nich noch eins starben kœnen, denn sei sünd unstarflich un denn Engels gliek.

Ok mit dei Flüchten is dat son’n Såk. Kein Minsch hett bet hüt ’n Engel mit Flüchten seihn; Flüchten hett hei blot in’n Kopp von’n Minschen un up Biller, wecker dei Minsch von em målen deit. Dei Flüchten sallen up dei Leichtigkeit hendüden, mit wecker son’n Engel twischen Gott un den Minschen, twischen Himmel un Ierd Apporten hen- un herdröcht.


An düsse Karkendeck sünd Irzengels, Cherumbim un Seraphim afbillt. Bildquell

Un dat geiht noch wieder, wat dei Ordnung in’n Häben angeiht. Dei Engels kœnen nich all dörcheinanner den leiwen Gott ümgäben, sonnern sei sünd as sien Soldaten in Schoren indeilt. Un so sünd sei ünnereinanner nich all gliek un hemm’ ok nich all datsülwig tau daun. Dei mirsten Engels hemm’ keinen Nåmen; ein Utnåhm sünd dei drei Irzengels: Gabriel, Rafael un Michael. All dei annern warkeln rümmer. Inne ierste Reich, gliek ganz dicht näben Gott, sünd dei „Seraphim“ tau finnen. So'n Seraph ("Seraphim" is dei Plural) ward as ’n Wäsen mit söss Flœgel målt un schlächt mihr nå’n Draken as nå’n Engel. Twei Flüchten höllt hei sik vör’t Gesicht, mit twei Flüchten deckt hei sik dei Fäut af, mit dei twei annern flücht hei un höllt dorbi inne Hänn’ gläunig Kåhlen, dei as Blitzen von’n Häben lüchten. Ut dissen Grund heiten’s ok dei „Gläunigen“.


Op düsse Ikoon sünd dei nägen
Engelgruppen tau seihn. Bildquell

Näben dei Seraphim ståhn dei „Cherubim“ von gliek hogen Rang. Gott hett sei för besonnere Upgåben insett, taun Bispill as Uppasser för’t Dur von’n Gorn Eden, nådem Adam un Eva sik dor versünnigt harrn. Sei gellen as dei „Klauken“ un sünd von’t Utseihn her wull bäten minschenähnlicher utfollen as dei Seraphim. Up’n glieken Rang as dei Seraphim un Cherubim ståhn noch dei „Throne“ as drüdde Schor von Engels. Dei Seraphim, Cherubim un Throne sünd tausåmen dei Beråder von’n leiwen Gott. Up’n tweiten Rang finnen wi wedder drei Schoren von Engels; sei sünd dei Verwalter in’n Häben. Un up’n drüdden Rang finnen wi noch drei anner Schoren as Apportendräger in’n Häben. Ein Schor in dissen Rang sünd dei Ärzengels, ein anner Schor dei Schutzengels. All Engels up dissen ünnersten Rang sallen as böbelste Engels den „spirtuellen“ Kontakt twischen Gott un den Minschen knüppen kœnen. Un ünner disse böbelsten Engels is Michael sihr bekannt, hei ward an meisten verihrt, dor hei alle annern Engels vörangeiht. Matthäus schrifft in sien Evangelium (28, 1-6), dat’n Engel in’n witt Kleed mit’n Ierdbäben von’n Häben keem un verkünnen däd, dat Jesus, dei an’t Krüz någelt wür, nich miht in’t Graff licht, sonnern uperståhn is. Von dorher ward ok annåhmen, dat uns Minschen disse Schor von Engels, vonne Flüchten mål afseih’n, an’n neechsten kümmt.


So'n Cherub hett ok en ganzen Barch Flüchten.
Ok noch mit Schriftteiken dorop! Bildquell

Nu weiten wi, dat wi von dei "Himmlischen Heerscharen" snacken, ein Strietmacht ünner dat Kommando von Irzengel Gabriel. Na all överleverte Traditschonen sünd dei Engels also Mannsminschen. Kannst seggen, dei hilligen Bäuker sünd ja ok von Mannsminschen schreven — kannst nix bi måken. Man bloots hüüt...

Klauke Lüd mit wenig Plie
schnacken giern von Gennerie;
Mannslüd, dei as Feministen
sik verholl'n as Okkultisten,
kieken Engels ünnern Rock
un finnen dor kein lütte Klock
un låten alle Welt denn weiten:
von nu an süll't "dat Engel" heiten.

Klauke Lüd weiten nich recht,
woans ümgåhn mit dat Geschlecht,
wat is Språk, wat is Natur
un sünd för 'n Språkenremedur;
sei hemm' up eins dei Engels giern
mit den dwatschen Gennerstiern,
warden mit 'n Stiern befinnen,
in'n Häben läben Engel*innen.

Un einer, dei noch kläuker is,
is sik nu sien Såk ganz wiss,
mank Engels un väl Engelinnen
sünd „Diverse“ ok tau finnen:
in'n Häben sall dat Engels gäben,
dei äbenso as Minschen läben,
blot dat's bi'n leiwen Gott anbanneln,
üm't Geschlecht denn ümtauwanneln.

Gottvadder is sik nich mihr wiss,
ob würklich hei Gottvadder is,
orrer hei nå'n Gennersplien
künn ok hüt Gottmudder sien.
Wat so gägen gaudet Geld
männig Minschen so inföllt,
son'n klauke Lüd mit wenig Plie
vuller Späukenkiekerie.

Tweidusend Johr wüsst jedet Kind,
dat Engels äben Engels sünd,
dei båben in den kollen Häben
mit Vadder Gott tausåmen läben.
Un solang dat Plattdüütsch gifft,
'n Engel ok 'n Engel blifft,
plattdüütsch gennern möt nich sien
uns Språk is dorför väl tau fien!


Düsse twei Erzengels sünd echte Kerls! Bildquell


Luzifer warrt ut'n Häben verbannt. Bildquell

Von Bedüdung is noch, dat — allens natüürlich na dei överleverten Geschichten — Gott dei Engels måkt hett, as hei gor nich doran dacht harr, dei Ierd un all den annern Kråm tau måken. Un gråd in disse ierste Tiet hett sik dat all taudrågen, dat dei Engel Satanel nich Gott sien Wark sien wull; hei hett sik upbömt, un ein Drüddel von all dei Engels hemm’ sogor mitmåkt. Dat hett sik dei leiwe Gott œwer nich lang mit ankäken un sei standepeh verdammt. Gott leet disse Engels fallen un sei wür’n as follen Engels inne Höll steckt. As Wäsen ut’e Höll sünd’s as Düwel, Satan, Luzifer un Belzebub bekannt un mierstendeils nich engelsbleik, sonnern pickenschwatt målt.

Dorbi föllt mi ’n Beläwnis in’n Kongo in. Dor wullen dei Schwatten nich inseihn, as Missionare sei vör Tieden tau Christen bekihren wullen, dat Engels so hübsch un witt sünd. För sei wiern dei Engels schwatt un dei Düwel witt! Un dat mach ok inlüchten; un so sall jederein wiederhen dei Schöpfungsgeschicht för sik so utleggen, as em dat geföllt.



29.4.2023


na baven