Wat dat mit den Ewigkeitssünndach up sik hett

vun Behrend Böckmann


"Dat duert ewig / 'n Ewigkeit, bet 'n Termin bi 'n Dokter kriecht!", "Dat is all ewig / 'n Ewigkeit her", "Dei sitt ewig un drei Dåch up't Örtchen", anner drömen vonne "ewig Leif" un noch anner verdammen anner "bet in alle Ewigkeit". Inne Kark hürt man "von Ewigkeit tau Ewigkeit, Amen" orrer taun Gräffnis dat hei/sei inne Ewigkeit ingåhn is orrer upnåhmen wür. Un dörch disse Bispills ward dei Ünnerschied all dütlich: Is 'n läbenniger Minsch "ewig" mit wat befåt, denn duert dat ümmer 'n ganze Tiet, dat duert väl länger, as 'n dat gewennt is.

Ward hengägen dei dode Minsch tau't ewig Läben, inne Ewigkeit œwergåhn, denn kennt ewig /Ewigkeit kein Tiet, hett keinen Anfang un kein Enn', dat is denn 'n Taustand för ümmer åhn Tiet un Stunn. Ewig un Ewigkeit hett för den läbennigen Minschen dei Bedüdung, dat wat 'n "lange Tiet duert / von lang Duer" is, för dei doden Minschen hengägen dei Bedüdung von "åhn Tiet un Duer" — un wat so tietlos is, dat kann ok nich vergåhn. In dissen Sinn kennt Ewigkeit kein Gistern, Hüt un Morgen un is ut dissen Grund unendlich. Un so keem dat tau dei Vörstellung von dat Wiederläben inne Ewigkeit!


Utschnitt ut dat Bild "Dat Opstiegen in dat himmlisch Paradies",
vun Hieronymus Bosch (1450-1516)

Un an all, dei in'n Verlop von't Johr inne Ewigkeit ingåhn, sall an einen Dach in't Johr nocheins erinnert warden. Dissen Infall harr Prussenkönig Friedrich Wilhelm III. (1770-1840), un in't Johr 1816 fastlecht, dat dat 'n "allgemeinet Karkenfest tau Erinnerung an dei Doden" ümmer an'n Sünndach vör den 1. Advent gäben süll. Un so is dei Ewigkeitssünndach orrer ok Dodensünndach in'n Karkenkalenner vonne lutherisch-reformierte Kark kåmen. Bet 1816 geef dat son'n Dach noch nich, un man nimmt an, dat Wilhelm III. mit dissen Dach taun einen dei välen Doden ut'e Befreiungskriege gägen Napoleon un taun annern sien leiwe Fru, Königin Luise (1776-1810) ut Mäkelnborg-Strelitz un Mudder von Kaiser Wilhelm I. ihren wull.

Siet disse Tiet warden dei Nåmen von all dei Christen, dei den Wech inne Ewigkeit güngen, noch eins in'n Bisien von Verwandte un Frünn' vonne Kanzel verkünnt.
Mit dat Dodengedenken an'n Ewigkeitssünndach is Stille verbunnen, dat heit, dat gifft keine groten Musikuplöp un taun Danz ward ok nich upspält. Bet taun Ewigkeitssünndach warden dei Gräwer mit Dannengräun indeckt un 'n Blaumenstruz orrer 'n Kranz dorup aflecht. Inne kathoolsche Kark is dat bäten anners, dor gifft dat all den 2. November as "Allerseelen"-Fierdach, an den ok Lichter up'e Gräwer taun Fierdachsschmuck hürn.


Bild 1 und 3: Rudi Witzke
19.11.2022


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