Woans Moses tau sien Hüürn keem

vun Behrend Böckmann


'n Kierl warden Hüürn upsett't, wenn sien Wief mit 'n annern inne Puuch sticht orrer em up anner Oort un Wies bedreigen deit. Un gliek is antaumarken, dat dat för Moses nich gellen kann, denn näben sien Tweitfru Ziporrah harr hei noch wat mit ein Tharbis, dei ut dat Königreich Kush in Nuurden von'n hütigen Sudan keem un as Prinzessin ok för 'n Leiwesdeinst tau hemm' wier. Moses wier nich dei Oss mit Hüürn, denn mit Ziporrah harr hei dei Sœhns Gerschom un Elieser as Neffen von Unkel Aaron un Tant Mirjam inne Welt sett't. Moses wier ok nich dei Düwel, dei as schwatte Gestalt mit Hüürn sünnig Minschen mit't Fägefüer, dei Höll, stråfen deit. Moses, dat wier doch dei, dei sik up den Barch Sinai mit Gott ünnerhollen hett. Blot för em as klauken Propheten un Hebräer hett disse Gott "Jahwe" heiten.

As mi vör Johren 'n Schäuler up 'n Fråch mit sien Fråch: "Bün ik Moses?" antern däd, süll dat bedüden, dat hei mi seggen wull, dat hei dat ok nich weiten kunn, dat hei nich so klauk wier, as Moses dat wier. Wenn hei doch 'n Antwurt gäben künn un dat doch nich dån hett, denn wull hei mi dormit villicht Hüürn upsetten, gråd so, as man den Moses hier anne Karkenwand tau Kirch Rosin mit Hüürn målt hett.


Mose in Kirch Rosin

Disse Moses mit Hüürn geiht in dei Tiet taurüch, as Martin Bambam von 1606-1633 dei drüdde Preister nå dei Reformatschon tau Badendiek/Kirch Rosin wier. Dörch dei Reformatschon güng dei Rosiner Klosterbesitz up den Herzog tau Güstrow œwer, un as üm 1620 hollännisch un italjenisch Künstler dei Stuckdeck in Schlottsaal måken, hemm's sik ok dei Kark in Kirch Rosin anseihn un wulln dei Utmålung vörschlågen, dei bi dei Renovierung af 1974 wedder taun Vörschien keem.


Mose von Michelangelo. Prächtige Boort, schöne Hänn, mickrige Hüürn!

Hett sik dei Måler den Moses von Michelangelo (1475-1564) inne Graffanlåch för Papst Julius II. in Rom taun Ogenspeigel nåhmen, dei von 1513-1515 ut Marbel schlågen wür, orrer an den ut Holt schnitzten Moses in't Chorgestäuhl 1491 inne Stiftskark tau Tübingen, dei üm disse Tiet ehr hütig Utseihn kreech; orrer wier dat dei in Neapel målte "Moses mit dei Gesetzestafeln" von denn Spanjer Jusepe de Ribera 1591-1652)? So würn Moses as Wandbild in Kirch Rosin Hüürn upsett' un ok in't kolorig Glasfinster von 1867 inne Pfarrkark von St. Collen in Llangollen/Cornwall lüchten Hüürn up'n Kopp von Moses.


De strenge Mose in St.Collen — den much man nich verdwars kamen!

Von Moses will man weiten, dat hei as Sœhn von hebräisch Öllern ut'n Stamm Levi, dei inne ägyptisch Slawerie läwen däd, in't 13. Johrhunndert v. Chr. in Goschen (Ägypten) up'e Welt keem. Tau disse Tiet wier Ramses II. von 1279-1913 v. Chr. dei König in Ägypten un harr Order gäben, jeden israelschen Jung dod tau måken, dormit dei Israeliten in Ägypten nich œwerhand nähmen. Un dor fangt dat Wunner all an, denn dei Mudder ut äben dissen Stamm Levi tünt in ehr Not 'n Beisenkorff (Binsenkorb) un sett em denn in'n Nil ut. Dei Ramsesdochter finnt dat lütte Wörm, bringt em an'n Hoff un taufällig ward sien eigen Mudder as Amm' anstellt un näumt em denn in ehr hebräisch Mudderspråk Mosche. Mosche, dat wier dei, dei ut dat Wåder ruttreckt wür un ward låters up düütsch denn Moses heiten. Hei mœt as Schäper slawen un as hei so üm dei vierdig Johr olt is, schlöcht hei 'n ägyptschen Upseiher dod, dei 'n Landmann von em malträtiert harr. Nu blifft Moses nix anners nå as uttauneihn. Un denn is hei 40 Johr inne Wüst ünnerwägens, üm mit sien Volk in't hillig Land Kanaan, dat hütig Palästina un Jordanien, taurüchtaukihren. Dor hett hei denn in't hoge Öller von 120 Johr üm 1407 v. Chr. in Nebo (Jordanien) dei Welt ok wedder verlåten.

Wat Moses as Prophet in'n Updrach von Gott beläwt hett un woans dat Volk Israel dörch Gott wedder in Frieheit läben künn, dat is in dei fief Bäuker Moses von't Oll Testament nåtauläsen. Dor is tau läsen, woans Gott uns Welt, uns Minschen, dei Planten un Dierten måkt hett, von't Läben in't Paradies un von den Sünnenfall, woans Moses mit väl Kråsch den Pharao dorhen bringt, dei Israeliten frie tau låten, wo bi dei Wannerung dörch dei Wüst up eins Füer ut'n Duurnbusch schleiht un Jehowa, also Gott mit Moses schnackt, as disse Gott em up'n Barch Sinai dei Teihn Gebote œwergifft, woans Moses mit Gott sien Hülp dat Rode Meer so deilen künn, dat hei un sien Volk in't gelåwte Land Kanaan intrecken künnen, œwer dei Ägypter as Verfolger nich hendörch keemen.

Tau dei Flammengeschicht in'n Duurnbusch is dit inne Hillig Schrift so fasthollen:

Un Gott sien Engel lücht mit 'n fürig Flamm in'n Duurnenbusch, un Moses seech, dat dei Busch brennte un liekers nich afbrennt. Dunn güng hei los, üm tau seihn, worüm dei Busch nich rünnerbrennt. As Gott mitkreech, dat hei ümmer dichter rankeem, dunn hürt Moses Gottvadder "Moses, Moses" raupen un hei künn blot antern "Hier bün ik!" Un Gott säd nu tau em: "Treck di dien Schauh ut, denn du steihst up hillig Land." Un denn säd hei noch "Ik bün dei Gott von dienen Vadder, dei Gott von Abraham, Isaak un Jakob". Moses höll sik dei Ogen tau, denn hei harr grote Bang, Gott sülben inne Ogen tau kieken. Un doch füng sien Gesicht tau lüchten an, as Gott em noch verklort, dat hei, Gott, dat Älend vonne Israeliten inne Wüst seihn harr un dat hei hier an'n Duurnbusch inne Wüst tau em rünnerkeem, üm dat Volk tau redden un in dat Land tau bringen, wo't nauch Melk un Honnig gifft.

As man hüt weit, würn dei Geschichten üm Moses in't 5. Johrhunnert v. Chr. in fief Bäuker upschräben, dei up Hebräisch dei Thora, up Latinsch dat Pentateuchus un up Düütsch äben dat Pentateuch, dat "Fief-Rullen-Bauk" orrer dei fief Bäuker Moses heiten un den iersten Deil inne Bibel von Juden, den Tanach, un ok inne Bibel von Christen, dei Hillig Schrift, utmåken. So is Moses dei Prophet bi Christen un Juden un sülfst bi Muselmanen is hei einer vonne Propheten in'n Koran. Moses sall lücht un stråhlt hemm', as mit dei Gesetzestafeln von'n Barch Sinai tau sein Lüd rünnerkeem äbenso as dei Ring inne Ringparabel ut "Nathan dei Klauke", in wecker Lessing vertellt, dat 'n Vadder taun echten Ring noch twei glieke anner måken lött, dormit keinein von sien drei Sœhns mitkriegen sall, wecker Ring dei würklich echte un dat kein Globen bäder as dei anner is. So is dat ok mit Moses. All drei groten Religionen hollen em för ehrn Propheten, doch as dei Christen in't 8. Johrhunnert anfüngen, ut denn hebräischen Text dei "Vulgata", dei latiensche Bibel tau måken, dunn is dat mit dei Hüürn passiert. Dat hebräisch Wurt "Kehren" för Stråhlen hemm' dei Schriftgelihrten as "Cornu" för "Huurn" hollen — un so kreech Mose nich den Hilligenschien, sonnern Hüürn upsett't.


Julius Schnorr hett so'n Twüschendings twüschen Hüürn un Strahlen tekent

Dat is wull up deisülwig Oort un Wies passiert, as dat hüt ok noch vörkümmt, wenn klauke Hochdüütsche ut't plattdüütsche Wurt "Dö-schen" 'n "Dös-chen" måken.


Bild Mose Kirch-Rosin: Thomas Galenbeck, galenbeck.de
Bild Mose Michelangelo: Dino Quinzani/Wikimedia Commons
Bild Mose in St.Collen: Wolfgang Sauber/Wikimedia Commons
Bild Dornbusch: Rudi Witzke
11.1.2022


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