Grööndunnersdag


Digitalbild Rudi Witzke


Dat Letzte Abendmåhl, maalt 1685

Bi uns tohuus weern dat grote Festdaag, ik denk, Kaarfriedag weer de gröttst överhaupt. Verstahn heff ik aver nich recht, woso Ostern dat gröttste Fest is. Woans sik Minschen an disse Festdaag ansliekern, dat heff ik vör vele Johr in "Bruukwiesen ut fröher Daag. Oostern" upschreven. Dat hett mit Jesus un Krüüz un Uperstahn nich veel to daun.

Hüüt will ik maal wat wieder gahn. Ik heff al måål vertellt, dat mien Fru Inge un ik 14 Daag in Jerusaleem för de Hilligen Steden veel Tiet nahmen hebbt. Wi wullen luschern, wat de Steden uns seggen kunnen.


De Felsendoom. Foto: Witzke

Inge sinniert vör'n Felsendoom in Jerusaleem 1999. So in sik kiehrt kann he sien, de Felsendoom in Jerusaleem, un dat Mystische, dat Geheimisvulle, dat Numinose verbargen. Över Hilliges ward Hilliges stülpt. Ünnen liggt en groot Fels, up den seiht de Moslems de Haufspuur vun den Schimmel, mit den Mohammed in'n Himmel sprungen is. Dat is ok de Steen, wo Abraham Isaak oppern wull. De Juden harrn den Barg, de ok en Dööschsteed weer, köfft un ehre twei Tempels naeenanner buut. Ehr Hillige Barg!

Un dor sittst du denn in'n Schadden, de Larm vun de Stadt is kuum noch to hören. Morgen staht sik denn villicht nau hier wedder Moslems un israeelsche Suldaten gegenöver un gludert sik böös an. Wenn't man dorbi bleev!

Wi hebbt up vele Steden vun den Barg Moriah vele Stunnen tobröcht, seten, keken, dröömt. De Steed is as de Grote See! Se kann even liggen, licht schwunken, sieden Winnen gahn behootsaam röver. Un se kann toven, brüllen un krachen mit teihn Meter hoge Wellen, de daalstört. De Barg Moriah un de Grote See! Kannst de verglieken. Un villicht ok uns Leven? Muttst aver still sien, lange Tiet still sien.

Orrer Du sittst still hooch baven in de Wööst Sinai un luscherst in di rin. Ik heff uns Bargföhrerin Ela aflicht. Se seet dor in ehre Heimaat, de se harr verlaten müßt, lange, lange Tiet. Truur weer se, nix as Truur. Tranen kullerten över ehr Backen. In de Stillnis harr se Antern kregen up Fragen, de se nich stellt harr, de aver deip in ehr Seel verwussen weern.

Bloots wokeen still is un mit een tosamen, de ok still is, de kriggt Anter up de sworsten, vertracktsten Fragen.


Ela huult still vör sik hen in'n Sinai. Foto: Witzke

So ist dat denn ok woll mit de Festdaag üm Ostern rüm. Wi maakt lustige Saken mit uns Kinner mit Nester buen un Ostereier un Osterhasen ut Schokolaad. Denn ward en Osterutflug maakt, de mit Ostern nix to daun hett, ehrder mit en Vörjohrsfest. Meist kümmt een mit Ostern ok nich wieder. Wi keent all de Geschicht vun dat Letzte Abendmåhl, dat Beden in'n Goorn Gethsemane un woans dat weer mit Judas un de Häscher vun de Hogen Preisters, de Jesus grepen. Dat gruselige Ant-Krüüz-Slaan! Miehr kümmt lange Tiet in uns Seel nich rin. Dor verslütt se sik.

Wi hebbt wedder dat mit Stillsien un In-sik-Rinhorken maakt. Wi harrn dat Glück, alleen in den Åbendmåhlsaal, den Goorn Gethsemane un bi Golgatha un dat Goorngraff sitten to können.


Alleen in den Åbendmåhlsaal, Foto Inge Witzke


Goorn Gethsemane, Foto Inge Witzke

Ik vertell maal, woans mi dat mit den Saal güng, wo Jesus dat Letzte Mahl mit sien Jünger fierte. Ik harr leest, dat dat woll in dat Huus vun de "andere Maria" west sien kunn, in dat Jesus un de Maten inkiehren kunnen, wenn se in Jerusaleem weern. Na dat Åbendmåhl güngen all tosamen na den Goorn Gethsemane. Een Jung ut dat Huus vun de "anner Maria" sliekerte achter na. Hei sehg de Mass Lüüd mit Swerter un Knüppels un de Hogen Preisters un Öllerlüüd , de Jesus grepen. Se kregen ok ehm to faten. Hei hett sik frie maken kunnt, hei hett jüm sien Överkleed laten un is in sien Ünnergewand na Huus hen lopen. De Jung wull miehr över Jesus weiten. Dor fangt aver dat Geheimnisvulle, dat Numinose an. As ik dor in den Saal seet un denn in Goorn Gethsemane, weer mi, as weer ik disse Jung.

"Mischt mit den Wind föllt de Snei, mischt mit den Snei blaast de Wind", seggt Ryokan. Twei Begevnisse sünd een Begevnis. Een Begevnis sünd egenlich twei Begevnisse.

So is dat mit dat allens, wat wi nich verstahn mit Jesus un Gott un Krüüzigung un Doot un Wedderupstahn un Den-Doot-Ünnerkriegen. Dor is een Begevnis hier up uns Ierd, aver to glieken Tiet in'n Heven bi unsen Gott, wo allens mööglich is. Solang aver een nich still is, kümmt hei nich achter disse geheimnisvulle Wohrheit orrer de Wohrheit beten neger; solang een sien eigen Stremel denken deit, ok nich. Kräfft maakt keen Larm, se sünd dor un kaamt to di. Wi maakt meist to veel Larm un Gewees.

Vun dit Afslute, dat Numinose orrer Geheimnis is wat aver doch bekannt, dat een seggen kann: Dat is unsichtboor, dat is jümmertau dor, dat is bloots nu in den bestimmten Ogenblick to spören, dat is de Wohrheit, dat is de Leiw, dat Vullkamne, dat Allweiten, de höchst Will, de höchst Intelligenz. Dat allens is is Nich-Twei un Nich-Een. Mit Denken kümmst nich dorup, wat dat is.

Dat is de Macht un Krafft, dat is de Allmacht, dat Afslute, dat Mysterium. Un nu kümmt dat, wat dull truurig maakt: Spraak un Schrieven muurn den Taugang to dat Geheimnisvulle tau. — Dat heff ik nu denn ok daan? Orrer is dat en gauden Raat, in de Stillnis rintohorken? To kunnerleren, wat ik seggt heff?
De Welt is Klang. Dat seggt Joachim Ernst Behrendt.

De Groote See brummt in de Stillnis deip.



De Sünn singt hell.

Elkeen Stiern hett sienen schöönen Toon.

Dat Konzert is wat Geheimnisvulles. Dat höört to mi. Dat bist ok du.
Und da allens is ok dat Mysterium Ostern,
dat jümmer nieg anfangt.

Die Sonne tönt nach alter Weise
In Brudersphären Wettgesang,
Und ihre vorgeschriebne Reise
Vollendet sie mit Donnergang.
Ihr Anblick gibt den Engeln Stärke,
Wenn keiner sie ergründen mag;
Die unbegreiflich hohen Werke
Sind herrlich wie am ersten Tag.
Und schnell und unbegreiflich schnelle
Dreht sich umher der Erde Pracht;
Es wechselt Paradieseshelle
Mit tiefer, schauervoller Nacht;
Es schäumt das Meer in breiten Flüssen
Am tiefen Grund der Felsen auf,
Und Fels und Meer wird fortgerissen
In ewig-schnellem Sphärenlauf
Und Stürme brausen um die Wette
Vom Meer aufs Land, vom Land aufs Meer,
und bilden wütend eine Kette
Der tiefsten Wirkung ringsumher.
Da flammt ein blitzendes Verheeren
dem Pfade vor des Donnerschlags;
Doch deine Boten, Herr, verehren
Das sanfte Wandeln deines Tags.
Der Anblick gibt den Engeln Stärke,
Da keiner dich ergründen mag,
Und alle deine hohen Werke
Sind herrlich wie am ersten Tag.

Goethe, Faust I, Prolog im Himmel


Rudi Witzke
Biller: Grote See: Foto Rudi Witzke
Sünn un Stierns vun Nasa bi Wikimedia Commons
21.4.2011


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