Œwer Gräune sik gräun argern

vun Behrend Böckmann


Gräun güll all ümmer as 'n Farv, dei Tauversicht spennt. Ward dei Wisch wedder gräun un ut gräune Knuppen kåmen nå un nå Bläder un Bläuden, denn is't Vörjohr ran un man kann wedder buten inne Sünn sitten. Männigein målert sik ok sien vier Wänn gräun an, denn Gräun måkt den Minschen taufräden un glücklich, is 'n Teiken von Rauh un Besinnung. Gräun kann ok 'n Plåch warden, wenn taun Bispill gräune Grashüpper allens, wat wussen is, afgnågen un so den Buern vergnatzen un em dei Aust vernichten. Denn blifft em wieder nicks, as sik gräun tau argern.

Un denn is dor noch dat grelle Gräun, dat 1771 von denn Chemiker C. W. Scheele (1742-1786) ut Kuppersulfat, Arsenik un Soda entdeckt wür un af 1814 as "Scheeles Grün" von den Fabrikanten Willem Sattler (1784-1859) kåkt wür un låters as "Pariser- oder Patentgrün", ok "Schwiensforter Gräun" näumt, as Farf un up Tapetenbåhnen anne Wänn' keem. Doch dörch dat giftig Arsenik in dit grelle Gräun sünd wull Minschen krank worden. So munkelt man, dat Napoleon (1769-1821) sien Anwäsen up St. Helena, dat mit dit Gräun utmålert wier, so tau sienen Dod bidrågen hett. Ut London ward bericht't, dat dei Putzmåkersch Mathilde Scheuer Hautblaumen mit Schwiensforter Gräun anmålt hett, dorvon krank wür un denn storben is. Un ok Friedrich Schiller (1759-1805) sall dörch "Schweinfurter Grün" in sien gräun tapziert Stuwen storben sien. — Un denn gifft dat noch den Schnack von'n Gräunschnåbel, den, dei klauke Räden höllt un doch noch gräun achter dei Uhren is.

Dat allens burrt mi in'n Kopp rümmer, wenn ik an dei Gräunen denk, dei uns vör den Weltünnergang redden willen. Un denn burrt dat wieder: NABU, BUND, Gräuner Fräden (Greenpeace), Vågelschutzbund, Vier Poten... Un noch väle anner Organisatschonen scheiten mi dor in, dei mit Akschonen för Bläuhstriepen an'n Ackerrämel, för Gnådenhöff orrer Hospizarbeit för olle un kranke Dierten von sik räden måken, för un gägen Strommœhlen orrer grote Kauh-, Schwiens- orrer Häuhnerställ up'e Stråt gåhn, Stråtenköter ut Rumänien mit düütsche Bio-Hunnennahrung tau ornliche Hunn' måken... Sei setten sik för'n biologischen Anbu von Planten un dei biologisch Uptooch von Dierten in, dorför, dat Schwien nich blot oortgerecht hollen warden, sonnern ok dat nödige Schwiensspäältüch in'n Kåben hemm'. Sei willen wedder dorhen kåmen, dat Melk inne Kann hålt un mit lose Wor hökert ward.

Männig Wäsen möt dei gräune Bewägung danken, dat't up'e rode List lannt is un sien Läbenrum erhollen bleef, ok wenn denn dei Stråt, Brügg orrer süss wat nich buucht wür. Dei Gräunen hemm' ok dei vegetarisch un vegane Läbenswies föddert, hemm' näben dat vegane Speigelei sogor all vegane Œwertrecker för't vegane Bikrupen erfunnen. Wat noch fählt, is dei vegane Muddermelk.


Jo, vegane Quark weer ok nich slecht!

Un nu hemm' dei Gräunen dat inne Bundsregierung schafft, twors künnen's noch nich den Kanzler stellen, œwer por Ministerposten sünd affollen. Annalena Baerbock — sei wull Kanzlersch warden un is nu Ministersche för dei Butenangelägenheiten un hett sik dei amerikan'sche Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan för Klimafrågen in ehr Kabinett hålt. Dei ward sik nu mit dei Klimakris befåten, un Ministersch Baerbock reist von Land tau Land un versäkert œwerall, dat Düütschland as 'n rieket Land in Europa allens deit, dat dat irrsinnig Hanneln von Putin 'n Enn' sett't ward. Dortau måken dei Gräunen ok 'n Kiehrtwenn' un willen Fräden mit schwore Waffen schaffen. Männigein wünscht, dat dei Krieg twüschen dei nå'n Westen utricht Ukrain un dat feniensche Putinsche Russland so utgåhn süll as dei Varusschlacht in't Teutoborger Holt, as dei Germanen dei Winner œwer dei Römer wiern. Un so bäden dei so christlich denkenden un hannelnen Gräunen nich blot üm Fräden tau Gott in'n Häben, sonnern ok tau den german'schen Göttervadder Odin, dat hei dei schworen Geschütze den Sägen gifft.

Un bi all disse Bäderie föllt denn einen un annern so ganz näbenbi in, dat 'n sülben einen up dei Mütz kriegen künn. Un dor kåmen dei ollen Bunker wedder in't Späl. In'n Nuurden von Berlin wür tau Tieden von'n Kollen Krieg dei DDR-Atombunker ut 84.000 t Beton bet tau 24 m deip ünner dei Ierd buucht, dei in'n Iernstfall Erich un sien Politbüro för 14 Dåch upnähmen künn. In't rheinland-pfälzisch Ahrtal geef dat 110 m ünner dei Ierd den Bonner Atombunker "Rosengorn", noch grötter un noch väl kumfortabler as Erich sien Objekt "17/5001". As dei Revolutschon mit Lichten klappt harr, füngen Minschen an, blåchögig von den Kant'schen ewigen Fräden tau drömen un leeten so dei ostdüütschen Bunker tauwassen. Dei westdüütsche Regierungsbunker wür taun Museum rückbuucht.


Hoochbunker in Hamborg

So keem dat "Ut" för dei välen ünnerierdschen Bunkeranlagen, männigein is Hüsung för Fleddermüs worden (ganz in'n Sinn von dei Gräunen, as sei fröher dacht hemm). Väle künnen einfach verschwinnen, lichter as dei 19 m hoge Twäschenbunker an'n Willem-Möller-Park in Hamborg Altona, dei twüschen 1941 bet 1943 hesett't wür un inne sœbentiger Johren sogor taun Atombunker mit Platz för 3500 Minschen umbuucht wür. Nu deint dei ein Hälft as Kulturinrichtung un ut dei anner Hälft as Stromliewerant för dei Kultur. Bunker gifft dat hüüt bloots noch as Sandlöcker up'n Golfplatz — also quasi in't Gräune.


Bunker up'n Golfplatz

Doch dei Gräunen sind ümmer för gaude Infäll bekannt. Sei willen nu moderne Bunkeranlagen för'n Zivilschutz utwiesen: Båhnhöff vonne Ünnerierdsche inne groten Städte, Deipgaråschen un Kellerrüm ut Stein un Beton. Nå Utkunft von't Binnenministerium in'n Bund gifft dat tau Tiet in Düütschland 599 Schutzrüm för 'n halwe Milljon Minschen — Schutzrüm, œwer nich einen einzigsten Bunker. Tau dei 100 Milljarden för dei Uprüstung vonne Bundswehr, dei dei Kanzler verspråken hett, möten nu noch por Milljarden för denn Bunkerbu in'n Iernstfall hentaukåmen, ok wenn dei Verschullung ümmer grötter un von mihr as 26.000 € pro Kopp in'n Momang wieder anwassen ward.

Ik bün al ganz gräun vör Arger, as wier ik sülwen ein Chamäleon...


18.5.2022


na baven